O’Sullivan, Lisowski, Hawkins und Higgins raus

O'Sullivan steht am Tisch und kreidet sein Queue. Dabei verzieht er skeptisch das Gesicht.
Ja, so haben wir uns auch gefühlt. © World Snooker/Tai Chengzhe

Den Titelverteidiger hat es in Runde zwei gegen Anthony McGill erwischt, genauso wie den ewigen Geheimfavoriten Barry Hawkins gegen Kyren Wilson. In beiden Spielen sahen wir nach 4–4 Zwischenstand erst Vorsprünge und anschließend erfolglose Kommzurücks. Jack Lisowski scheiterte in Runde zwei an Neil Robertson, John Higgins an Mark Williams.

McGill mit großem Kampfgeist gegen unberechenbaren O’Sullivan

Mit 4–1 war Titelverteidiger Ronnie O’Sullivan in der ersten Session in Führung gegangen, bevor Anthony McGill sieben Frames in Folge gewann. O’Sullivan machte in den Frames Nummer 6 bis 12 insgesamt nur 75 Punkte, so viel wie sonst in einem. McGill versuchte im 7. Frame ganz nebenbei auch noch ein Maximum zu spielen, das aber an der 13. Roten scheiterte. Die zweite Session endete 10–6 für McGill.

O’Sullivan spielte zu Beginn der letzten Session wie vom anderen Stern. Er lochte unmögliche Bälle und flog wieder um den Tisch, wie zu seinen besten Zeiten. Vier 50+ Breaks brachten ihm erst den Ausgleich und anschließend sogar die Führung zum 11–10.

Ehrlich gesagt dachte ich zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Sache komplett erledigt hätte. Doch weit gefehlt. McGill machte mit einer 87 den erneuten Ausgleich, O’Sullivan ging wieder in Führung, McGill erzwang mit einer 136 den Entscheidungsframe. Hier war O’Sullivan schon auf Siegkurs, als er nach 42 Punkten verschoss. Eiskalt verwandelte McGill diesen Elfmeter zum Frame- und Matchgewinn.

O’Sullivan sagte anschließend: “Ich denke, er hat diesen Sieg verdient. Niemand, der das Halbfinale im letzten Jahr gesehen hat, wird ihm den WM-Titel missgönnen. Ich muss meine Wunden lecken und es im nächsten Jahr wieder versuchen. Du könntest sagen, dass ich mir diesen Titel durch die Lappen gehen lassen habe. Aber die anderen sechs verschwinden dadurch nicht.”

Der erleichterte und erfreute McGill sagte Einiges im anschließenden Interview. Für alle, die dieser Sprache mächtig sind, hier das Original. McGill hat damit zum zweiten Mal einen Titelverteidiger nach Hause geschickt. In der nächsten Runde, dem Viertelfinale, trifft er auf den Sieger der Partie Stuart Bingham gegen Jamie Jones.

Wilson hält Hawkins in Schach

Auch bei Kyren Wilson gegen Barry Hawkins war das Spiel anfangs ausgeglichen. Während der zweiten Session konnte Wilson sich mit 9–4 absetzen, doch Hawkins kam nochmal auf 9–7 heran. Den Lauf konnte er zu Beginn der letzten Session fortsetzen und zum 9–9 ausgleichen. Doch anschließend hielt Wilson ihn immer auf Abstand und gewann am Ende mit 13–10.

Diese Statistiken sind mal wieder der Beweis dafür, dass am Ende doch nur Anzahl der gewonnenen Frames zählt.

Hawkins-Wilson Match Statistiken

Robertson zu stark für Lisowski

Jack Lisowski konnte gegen Neil Robertson lange mithalten. Nach zwischenzeitlichem 3–3, 5–5 und 6–6 zog Robertson auf 9–6 davon, doch zum Ende der zweiten Session konnte Lisowski auf 9–7 verkürzen. Mit fünf hohen Breaks setzte Robertson sich in der letzten Session weiter ab. Lisowski konnte noch zwei Frames gewinnen, aber am Ende gewann Robertson recht deutlich mit 13–9.

Robertson machte in dem Spiel vier Centuries und acht 50+ Breaks, Lisowski ein Century und sechs 50+ Breaks. Robertson trifft im Viertelfinale auf Kyren Wilson.

Williams floated ins Viertelfinale

Mark Williams hatte sich nach einem 1–3 Rückstand mit neun Frames in Folge 10–6 von John Higgins abgesetzt. In der letzten Session konnte Higgins nur noch einen Frame gewinnen, bevor Williams mit 13–7 abschloss. Er trifft im Viertelfinale auf den Sieger der Partie Selby gegen Allen.

Die nächsten Partien der Runde zwei

Mark Selby ist nachmittags gegen Mark Allen mit 6–2 in Führung gestürmt. Abends spielten Shaun Murphy und Yan Bingtao ihre erste Session. Zum Midsession Interval lag Murphy mit 3–1 in Führung.

Alle Paarungen, Spielzeiten und (Zwischen)Ergebnisse findet ihr auf unserer Turnierseite.

Mit McManus hinter den Kulissen

Und für alle, die Alan McManus schon vermissen, hier eine kleine Tour mit ihm:

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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