English Open, British Open, wer blickt noch durch?

Neil Robertson im Konfettiregen mit der Glasvase der English Open.
Endlich wieder ein Titel für Robertson. © World Snooker/Tai Chengzhe

Heute starteten die British Open in die Hauptrunde. Oder ist das noch die Quali? Und sind die nicht gestern schon zu Ende gegangen? Ach nee, das waren die English Open. Da blickt doch niemand mehr durch, nicht mal mehr die Leute von Eurosport.

Auftakt der British Open mit Überraschungen

Egal. Die English Open sind vorbei und die British Open laufen jetzt. Erstmal die Held-Over-Matches der ersten Qualifikationsrunde (oder der ersten Runde) und dann die Spiele der Runde eins (oder der Runde zwei).

Judd Trump gewann sein Auftaktmatch gegen Robert Milkins mit nur einem Century und steht jetzt bei 999. Er muss also noch ein bisschen warten, um in den Club der Ü1.000 aufgenommen zu werden. Sein ganz unehrgeiziger Plan ist ja, als 1.000stes Century ein Maximumbreak zu spielen. Was er hier aber erstmal vergeigt hat.

Mark Williams verlor gegen Rory Thor mit 1–4 und einige sind froh darüber, weil uns von dem superharten Tip seines Queues schon die Ohren weh tun. Auch Ding Junhui verlor mal wieder, mal wieder in Runde eins, mal wieder im Decider. Der glückliche Gewinner heißt diesmal Aaron Hill.

Tom Ford wird seinem frischen Top-16-Status auch nicht so richtig gerecht. Sein Gegner Gong Chenzhi setzte seine gute Serie fort und gewann im Entscheidungsframe. John Higgins dagegen, der gerade ganz frisch nach 29 Jahren aus den Top 16 gefallen ist, ließ gegen Ross Muir nichts anbrennen und ist mit 4–1 weiter.

Manche wundern sich vielleicht über die Partie Lewis Ullah gegen Manasawin Phetmalaikul, die als Held-Over-Match heute zur besten Sendezeit läuft. Die Auflösung: Ullah ist hier kurzfristig nachgerückt, da Ronnie O’Sullivan überraschend abgesagt hat (ich mach nur Spaß, das war natürlich überhaupt nicht überraschend). Aber wir bekommen ab 20 Uhr die restlichen Top-Spieler zu sehen.

Ja, so geht es denn munter weiter. Wie, das könnt ihr auf unserer Turnierseite ersehen. Übertragen wird auf Eurosport/Discovery, die Sendezeiten findet ihr hier.

Neil Robertson ist wieder da!

Ganz ignorieren wollen wir die English Open aber nicht. Immerhin bescherten sie uns gestern ein großartiges Finale, bei dem kaum Wünsche offen blieben. Außer TV-Übertragung von Beginn an oder vernünftige Livescores oder so. Aber wir sind ja bescheiden geworden. Neil Robertson holte endlich mal wieder Silberware, seinen 24. Ranglistentitel, den ersten nach über zwei Jahren Durststrecke. Da haben sich viele Leute gefreut, am meisten wahrscheinlich er selbst.

Ein Kommzurück vom Feinsten – doch leider erfolglos

Doch im Rampenlicht stand auch sein Gegner: Wu Yize. Nach den beiden extrem einseitigen Halbfinals (Wu Yize-Ishpreet Singh Chadha 6–0 und Neil Robertson-Chris Wakelin 6–1) wollten wir natürlich alle ein schön ausgeglichenes Finale sehen. Und dann führte Neil Robertson am Ende der ersten Session mit 7–1. Nicht das, wovon wir geträumt hatten. Wu Yize war überhaupt nicht ins Spiel gekommen und wir befürchteten einen extrem kurzen Snooker-Abend vor uns zu haben.

Doch Wu Yize hatte irgendein Geheimrezept. Er kam in die Abendsession, machte erstmal eine 127 und gewann die erste Minisession mit 3–1. Spätestens, als er auch noch die nächsten drei Frames gewann und bis auf 7–8 herangekommen war, wurde es Zeit für Robertson, nervös zu werden. Wurde er aber nicht. Mit einer 55 machte er den Sieg perfekt.

Wu Yize am Snookertisch nach dem Finale, die Hände zu Victory-Zeichen erhoben.

Wu Yize nach seinem ersten Ranglistenfinale. Aber bestimmt nicht dem letzten. © Yuna Photography

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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2 Gedanken zu „English Open, British Open, wer blickt noch durch?

  1. Dsniel Frei

    Sehr geehrte Herren

    Mir fällt auf, dass bei den letzten Fernseh-Übertragungen die Kommentare zu den jeweiligen Spielen entweder so leise gesprochen werden, dass die Neben-Geräusche der Neben-Tische um einiges lauter sind… oder… dass genau dann kommentiert wird wenn geklatscht wird – man versteht so ganze Sätze nicht…
    Cool, dass ihr so viel Sendezeit dem Snooker widmet!

    Lieber Gruss
    Daniel Frei

  2. Lula Witzescher Artikelautor

    Hallo Daniel,
    wir von SnookerPRO sind sicher, dass die adressierten Herren von Eurosport sich über die Rückmeldung freuen würden. Leider wird sie sie auf diesem Weg nicht erreichen, da wir mit dem Sender nichts zu tun haben. Es gibt die Möglichkeit, sie über das Twitter-Konto Eurosportsnooker anzuschreiben.

    Viel Spaß weiterhin beim Snooker,
    Lula


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