WM 2014: Decider-Alarm – Endspurt auf die letzten Plätze im Viertelfinale

Dale, Dominic
Dominic Dale ist der Einzige, der die letzte Session ganz ruhig angehen kann. Foto © Monique Limbos

Dem armen Michael Wasley war die Frustration anzusehen. Im Spiel gegen Dominic Dale war nicht viel von seinem grandiosen Erstrundenauftritt übrig und so sah er sich am Sonntagnachmittag einem 2:11 Rückstand gegenüber. Die Blamage, das Spiel schon in der zweiten Session zu verlieren, konnte er mit dem Gewinn des 13. und 15. Frames glücklicherweise abwenden, aber das ändert wahrscheinlich nichts daran, dass Dominic Dale heute Nachmittag in seinen schon viel erwähnten Zebraschuhen ins Viertelfinale einzieht. Für die Schuhe mussten trotz aller Gerüchte keine Zebras sterben, wahrscheinlich nur Kühe.

Das Spiel Judd Trump und Ryan Day sieht mit 10:6 im Ergebnis nach der zweiten Session schmeichelhaft für Trump aus. Er spielte nicht so überlegen, vielmehr verschoss Day 4x den Frameball und verschenkte damit die Frames an Trump. Bisher sahen wir Breaks von 70, 76, 78 von Trump und 107, 80, 73 von Day. Hier könnten beide für heute Abend noch einen Gang hochschalten.

Nachdem es bei Shaun Murphy und Marco Fu nach der ersten Session total ausgeglichen war (4:4), sackte Murphy sich die ersten vier Frames der zweiten Session ein (8:4). Fu war merklich unzufrieden mit seiner Leistung und Murphy hätte sogar noch höher führen können. Im 14. Frame verschoss er mit 59 Punkten die Schwarze und Fu räumte mit 61 Punkten ab. Fu zeigte mit knallhartem Spiel, warum viele Spieler so ungern gegen ihn antreten und verkürzte mit einem 136er Break seinen Rückstand auf zwei Frames zum Stand von 9:7. Hier könnte es gut und gerne heute Abend über die volle Distanz gehen.

Einen sehr viel knapperen Wettbewerb als alle anderen liefern sich bisher Neil Robertson und Mark Allen. Am Ende der zweiten Session hatte zwar Robertson mit 9:7 die Nase vorn, aber ebenso gut hätte es 8:8 stehen können. Dieses Spiel bot bisher ein Höchstmaß an Unterhaltung, auch durch Mark Allens bekannte Interaktionen mit Publikum und Personal rund um den Tisch. Aber die Spannung produzierten die beiden durch ein ausgezeichnetes taktisches Spiel, sehenswerte Queueaktionen und natürlich ihr Breakbuilding, das durch die Centurybreaks Nr. 98 und 99 von Robertson (100, 137) gekrönt wurde. Dieses Spiel wird wohl der Knüller des Nachmittags.

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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