Qualifikation German Masters: Ein Maximum-Break und viele Favoritenstürze

Drei Tage der Qualifikation sind geschafft, zwei weitere folgen. Die erste Runde begann mit einem Maximum-Break, dann folgten einige Überraschungen. Unter anderem verpassten Neil Robertson und Mark Selby die Qualifikation fürs German Masters. Simon Lichtenberg ist noch dabei.

Stille Freude über ein Maximum-Break

Am Dienstag gelang Shaun Murphy in seinem Erstrundenmatch das perfekte Break mit 147 Punkten. Es war sein erstes nach über vier Jahren Pause und sein insgesamt sechstes. Dementsprechend überschwänglich bejubelte er das ohne Zuschauer gespielte Maximum-Break: Er nickte seinem Kontrahenten Chen Zifan nach dessen Beglückwünschung kurz zu. Seine Freude war damit wohl eher innerlich. Passend dazu hat Lula dazu einen sehr lesenswerten Ausschnitt aus einem Interview mit Shaun Murphys Coach Chris Henry veröffentlicht. Wer diesen Artikel noch nicht gelesen hat, sollte es unbedingt nachholen.

Einige Topstars werden nicht beim German Masters dabei sein

Insgesamt 6 Spieler der aktuellen Top 16 verpassten die Qualifikation schon in der ersten Runde. Thepchaiya Un-Nooh und David Gilbert setzen damit ihren schwachen Saisonstart fort. Yan Bingtao musste sich einem kämpferischen Sam Craigie im Decider geschlagen geben. Ebenfalls im Decider unterlag Mark Williams dem Nachrücker Paul Davison. Leider überschattete eine Fehlentscheidung im Decider den sportlichen Wert dieses Siegs.

Daneben erwischte es auch zwei der Topfavoriten um den Titel. Am Donnerstagnachmittag ging Mark Selby erst mit gutem Spiel gegen Fergal O‘Brien in Führung, doch dann entdeckte der Ire seine Kämpferqualitäten. Mit nervenstarken Breaks auch in schwierigen Situationen gelang Fergal O‘Brien der 5–3 Sieg gegen Mark Selby. Später am Abend folgte die nächste Überraschung. Ben Woollaston stellte unter Beweis, dass er ein Spezialist für Erstrundensiege ist. Vor namenhaften Gegnern wie Neil Robertson schreckt er dabei nicht zurück. Schon vor der Pause startete Woollaston stark, doch Robertson gelang es, den viertel Frame noch zu stehlen, sodass sie 2–2 in die Pause gingen. Danach erarbeitete sich Woollaston eine Führung. Robertson kämpfte sich zurück und erzwang einen Decider, doch den sicherte sich Woollaston mit einem frameentscheidenden Break.

Damit verbleiben 9 Top 16-Spieler, die heute und morgen um die Qualifikation fürs German Masters ihr zweites Match bestreiten: Judd Trump, Kyren Wilson, Shaun Murphy, John Higgins, Mark Allen, Stephen Maguire, Ding Junhui, Stuart Bingham und Jack Lisowski.

Simon Lichtenberg noch im Rennen

In meiner Vorschau hatte ich einen Blick auf die schwierigen Aufgaben für die deutschsprachigen Spieler geworfen. Tatsächlich blieb Simon Lichtenberg der einzige von ihnen, der die ersten Runde überstand. Lukas Kleckers unterlag erwartungsgemäß Zhou Yuelong und Alex Ursenbacher musste sich etwas überraschend Pang Junxu geschlagen geben.

Eine gute Leistung zeigte Wildcard-Spieler Florian Nüßle. Sein Gegner Robbie Williams erwischte keinen guten Tag und Flo stellte unter Beweis, dass ein Sieg gegen ihn nicht geschenkt ist. Er schaffte es, Williams in den Decider zu zwingen. Dort hatte er einige gute Chancen, die er leider verpasste. Am Ende kam es zu einem Nervenduell um die letzten Farben, in dem der erfahrenere Spieler die Oberhand behielt. Robbie Williams sicherte sich dieses Match erst auf die allerletzte Schwarze.

Simon Lichtenberg hatte einige Startschwierigkeiten in seinem Match und verlor auch den ersten Frame gegen Amine Amiri. Es folgten einige weitere umkämpfte Frames ohne höhere Breaks, die jedoch alle Simon für sich entscheiden konnte. Doch dann kam Simon in Fahrt und im letzten Frame spielte er sogar ein Century Break, um den 5–1 Sieg zu komplettieren. Mit 128 Punkten konnte er damit sein bisher höchstes Profi-Break deutlich überbieten. Glückwunsch! Sein nächster Gegner ist Fergal O‘Brien. Sie spielen am Samstag um 15:30 Uhr unserer Zeit.

Die Übersicht aller Spiele, Spielzeiten und (Zwischen)Ergebnisse wie immer auf der Turnierseite.

AutorIn: Målin

Målin mag Zahlen und Tabellen. Wenn sie gerade kein Snooker guckt, wirft sie wahrscheinlich einen Blick auf die Provisional Rankings. Ist durch Langeweile zum Snooker gekommen und weil sie schon in jungem Alter einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer hatte. Neben Artikeln kümmert sich Målin bei SnookerPRO um die Spieler*innenprofile. Twitter: @esel_freund

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