German Masters 2021: Die Endrundenteilnehmer stehen fest

German Masters Qualifikation: Snookertisch mit Schwarz und Pink, Pink vor dem Loch
Der letzte Ball zum Sieg von Noppon Saengkham gegen Ben Woollaston.

Trump, Murphy, Bingham, Ding, Higgins, Lisowski, Hawkins, Perry, Dott, Maguire, Ford, Zhou Yuelong: Das sind die Top-Spieler, die sich für das German Masters 2021 qualifiziert haben. An der zweiten Hürde gestrauchelt sind Kyren Wilson, Mark Allen, Michael Holt, Zhao Xintong und Anthony McGill.

Der Champion Of Champions ist raus

Die größte Überraschung des Abends war sicher der Sieg des 20jährigen Pang Junxu gegen Mark Allen, der sich erst kürzlich bei seinem Sieg beim Champion of Champions in Top-Form gezeigt hatte. Bei seinem 5–2 Sieg ließ er Allen nicht viele Gelegenheiten. In Pangs fünf Gewinnframes machte Allen gerade mal neun Punkte. Beim European Masters war Pang unter anderem mit einem Sieg gegen Barry Hawkins bis in die vierte Runde gekommen. Bei den English Open verlor er gegen Zhao Xintong erst im Decider. Diesen Spieler in seiner ersten Profi-Saison sollten wir auf alle Fälle im Auge behalten.

Viele Spieler aus dem hinteren Feld qualifiziert

Auffallend ist die hohe Anzahl an qualifizierten Spielern vom hinteren Ende der Weltrangliste. Sowohl Fergal O’Brien [120] (der Simon Lichtenberg stoppte), Pang Junxu [104], Jordan Brown [94], Jak Jones [88], Robbie Williams [84], Jamie O’Neill [79] als auch Kacper Filipiak [76] sind in der Endrunde dabei. Auch die Nr. 78 der Rangliste hat sich qualifiziert und ist im Tempodrom ein alter Bekannter. Es ist Duane Jones, Halbfinalist des German Masters 2019. Er hatte etwas Glück in der Auslosung und konnte sich gegen Allan Taylor und Lei Peifan (der Gary Wilson aus dem Turnier warf) durchsetzten. Jones wird in der ersten Runde des Hauptturniers auf Joe Perry treffen.

Mit Michael White hat sich auch mal wieder ein Amateur qualifiziert. Doch mit seiner jahrelangen Tourerfahrung sollten wir ihn eigentlich nicht als solchen zählen. Sein Gegner Ende Januar ist Fergal O’Brien.

Noppon Saengkham stoppt Robertson-Bezwinger Woollaston

Ben Woollaston hatte in Runde eins Neil Robertson ausgeschaltet. Gegen Noppon Saengkham geriet er aber gleich mal 0–2 ins Hintertreffen, wobei auch sein Gegner nur zeitweise gut aussah.

Und in den dritten Frame startete Noppon mit kurzem Break, machte beim zweiten Anlauf eine 57 zum 3–0. Im nächsten Frame startete Wollaston mit einem Break, aber bei 32 war auch schon wieder Schluss. Doch auch Saengkham kam über 14 Punkte nicht hinaus und Woollaston konnte den Frame vor der Pause gewinnen.

Nach diesem kurzen Zwischenhoch übernahm wieder Saengkham das Ruder und machte mit einer 92 das 4–1, doch Woollaston kam im nächsten Frame wieder heran. Im letzten Frame tat Noppon sich noch etwas schwer, konnte ihn aber doch über die Ziellinie bringen. Damit steht er zum zweiten Mal in der Endrunde des German Masters und trifft dort auf Luca Brecel. Noppons Kurve, die seine Weltranglistenplatzierung zeigt, geht übrigens stetig aufwärts.

Schottenduell bei der Qualifikation für das German Masters 2021

Auch wenn es Maguire keinen Spaß macht, gegen Alan McManus zu spielen, hat er sich trotzdem gegen seinen ‚cleveren Landsmann‘ durchgesetzt. Nach McManus‘ 3–1 Führung drehte Maguire auf und gewann drei Frames, ohne dass McManus einen Punkt machte. Dieser glich zwar noch einmal aus, aber den Entscheidungsframe gewann Maguire. Er wird in Berlin (oder Milton Keynes) als Nächstes auf Dominic Dale treffen.

Die Übersicht aller Spiele und Ergebnisse wie immer auf der Turnierseite. Die erste Qualirunde hat Målin hier für euch beobachtet.

German Masters 2021 in Berlin oder Milton Keynes

Noch ist es der optimistische Plan, dass das German Masters im Tempodrom stattfinden wird. Während der Qualifikation schwankte ich mehrfach zwischen großer Freude (Oh, Dark Mavis treffen!), Enttäuschung (Oh, kein Steven Hallworth in Berlin …) und Resignation (egal, wer weiterkommt, ich werde niemanden in Berlin treffen). Es ist schwer, sich angesichts der immer noch steigenden Infektionen vorzustellen, dass Ende Januar hier in Berlin so eine große Veranstaltung erlaubt sein soll.

Und ich persönlich bin mir nicht sicher, ob ich das Risiko eingehen würde, selbst wenn das Turnier genehmigt wird. Selbst bei reduziertem Publikum bleibt es einfach Tatsache, dass sehr viele Menschen stundenlang dort sitzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Bis dahin geben wir uns einer vorsichtigen Vorfreude hin. Mark Davis gegen Judd Trump am TV-Tisch zu sehen, das hätte was. Vielleicht käme ich dann wieder ins Fernsehen.

Die Spiele der Endrunde gibt es hier in der Übersicht.

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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