Der Titelfavorit ist raus. Rory McLeod holt in der Abendsitzung den zehnten Frame und gewinnt gegen einen an der Schulter lädierten Judd Trump. Auch die anderen beiden Partien des Tages wurden durch den Qualifikanten Dott und Xiao gewonnen.
Was sich morgens (wie hier berichtet) schon anbahnte, wurde am Abend Gewissheit: Trump konnte seinen Rückstand auf McLeod nicht mehr verkürzen, trotz Physio- und Schmerztherapie am Nachmittag. Schon sein Einbruch am Tag zuvor, als er nach 4–0-Führung McLeod dabei zusehen musste, wie der fünf Frames in Folge holte, wurde auf seine Schulterverletzung zurückgeführt. Im letzten Frame des Tages, den sie als Nachsitzer vom Vormittag auf dem ersten freigewordenen Tisch des Abends spielen mussten, hatte McLeod die erste Chance, um sich abzusetzen. Trump konnte die einzige Chance, die sich ihm noch bot, nicht nutzen und so zog McLeod in die nächste Runde. Er trifft dort auf Stephen Maguire, der in der ersten Runde einen souveränen Auftritt hatte. Dem sieht McLeod aber gelassen entgegen.
? "It's hard to quieten your mind at 9-7 up."
There was a nervy wait for Rory McLeod, but he's eventually got past Judd Trump.#ilovesnooker pic.twitter.com/HpyPcExR6f— World Snooker (@WorldSnooker1) April 19, 2017
Auch Ryan Day und Ali Carter raus
Schon in der Morgensession geriet Ryan Day ins Hintertreffen gegen Xiao Guodong. Dort konnte er mit einem 3–6 noch größeren Schaden abwenden. Doch auch abends kam er nie richtig ins Spiel und ein stark spielender Xiao, der gerade mit seinen langen Einsteigern überzeugen konnte, gewann am Ende mit 10–4. Ryan Day war vor der WM nur knapp in die gesetzten Top16 gerutscht und hat daraus definitv zu wenig gemacht. Xiao, der schon länger als Zukunft des Snooker gehandelt wurde, das in der Vergangenheit aber nicht immer beweisen konnte, spielt in Runde zwei gegen Mark Selby.
Graeme Dott machte mit seinem 10–7 gegen Ali Carter die nächste Überraschung perfekt. Ein schwacher Carter hat aus seinem Chancen nicht das herausgeholt, was man bei einer WM zwingend machen muss, um hier weiterzukommen. Von den Breaks her lag Carter zwar vorne (111, 104, 88) und auch Dott hat nicht immer hochklassig gespielt, aber er hat auf alle Fälle bessere Nerven und die nötige Hartnäckigkeit gezeigt. Er trifft (wahrscheinlich) auf Barry Hawkins, wenn der gegen Tom Ford seine 7–2-Führung in einen Sieg verwandeln kann.
Neil Robertson liegt gegen Noppon Saengkam 8–1 vorne. Der Thailänder zeigte seine Dankbarkeit, in den heiligen Hallen des Crucible Theatre spielen zu dürfen, mit einem Kniefall beim Einlauf in die Arena. Aber er hat nicht den Teppich geküsst, wie vor einigen Jahren Ken Doherty.
Heute starten mit Stuart Bingham gegen Kyren Wilson und Ronald O’Sullivan gegen Shaun Murphy auch schon die ersten Spiele der zweiten Runde.