Die Hälfte der Viertelfinalspiele ist komplett: Judd Trump trifft heute Abend auf Michael Georgiou und Graeme Dott bekommt es mit Matthew Selt zu tun.
Trump hatte am Abend in einer großartigen Partie mit vielen hohen Breaks Luca Brecel mit 5–3 geschlagen. Für mich ist er nach dieser Partie auf alle Fälle Titelaspirant. So wie er die Frames von hinten zugemacht hat, war beeindruckend. Dott war ebenfalls mit 5–3 der Sieger in einer kampfreichen Partie gegen Mark Williams.
Georgiou hatte mit Akani Songsermsawad einen herausfordernden Gegner und dementsprechend ging es mit den Frames recht munter hin und her. Da meine meine Kollegin Kathi (Michael Georgiou Fan) leider noch nicht vor Ort sein konnte und das Match (natürlich) nicht gestreamt wurde, habe ich meine Aufmerksamkeit auf diese Partie gelegt und dabei etwas mitgelitten. Gefühlt ließ Michael in jedem Frame mehrfach den Ball direkt vor der Tasche liegen, aber das kann ja nicht angehen, denn dann hätte er nicht 5–3 gewonnen. Aber mein (zu) kritischer Blick wurde gestern schon live auf Twitter kritisiert.
Georgiou am Tisch, er führt jetzt 58-13 und sieht wirklich sehr gut aus bei dem, was er da macht. Soweit ich das beurteilen kann. #147sf https://t.co/5ZXgGlYP7W
— SnookerPRO (@snookerPRO1) January 30, 2020
Matthew Selt und Nigel Bond haben sich große Mühe gegeben, auch wenn es nicht durchweg schön anzusehen war. Selt spielte gleich zu Beginn ein Century, aber danach gab es viel klein-klein, bis Selt am Ende wieder etwas Gas geben konnte. Das Ergebnis war 5–3.
Morgensession mit Decideralarm
Nachdem am Mittwoch alle Ergebnisse recht deutlich waren, gingen am Morgen alle drei Partien in den Entscheidungsframe. John Higgins schaffte es leider nicht, gegen Robbie Williams endlich die erste Runde hier in Berlin zu überstehen. Und Ding Junhui verschoss im Decider gegen Scott Donaldson einen Framegewinner, nachdem ein Telefon gebimmelt hatte.
Die schönste Partie war hier auf alle Fälle Mitchell Mann gegen Alexander Ursenbacher. Ein spannendes Duell auf Augenhöhe, mit dem besseren Ende für Mann, der zwei Centuries spielte. Das ist ein Spiel, was sich für eine Rückschau lohnt.
Der Nachmittag war lang, doch ich habe nicht viel sehen können, weil ich auf Interviewfang war. Zhao Xintong ist eine Runde weiter, ebenso wie Shaun Murphy, Neil Robertson und Gary Wilson. Um viertel nach sechs zog Elliot Slessor als Letzter in die zweite Runde ein. Alle Spielpaarungen, -zeiten und (Zwischen)Ergebnisse findet ihr hier.
Rest der Runde zwei
Um 14 Uhr werden die letzten Viertelfinalisten ausgespielt. Zhao Xintong trifft auf Gary Wilson, Shaun Murphy auf Scott Donaldson, Robbie Williams auf Elliot Slessor und Mitchell Mann auf Neil Robertson. Auf letztere Partie freue ich mich am meisten, aber ich werde auch gucken, was Zhao gegen Wilson ausrichten kann.
Da es auch gestern Abend voller war als in den letzten Jahren, erwarten wir zur „besten Session des German Masters“, dem Viertelfinale ab 20 Uhr, ein ziemlich volles Haus. Wir wünschen allen viel Spaß, ob vor Ort oder am Bildschirm.
Wer übrigens etwas mehr Analyse und noch ein Originalinterview mit Judd Trump hören möchte, kann die neueste Folge vom Podcast Total Clearance anhören.
Einige Live-Tweets mit bescheidenen Fotos konnte ich absetzen …
Nach der Pause läuft's besser für Ursenbacher. Zum ersten Mal im Match geht er in Führung. #147sf #GermaMasters pic.twitter.com/dQ5kEDPl43
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