UK Championship 2015: Robertson stürmt ins Viertelfinale

Eine Klasse für sich: Neil Robertson, Foto © Monique Limbos

Um Neil Robertson zurzeit zu stoppen, muss man schon am obersten Limit spielen. Der Australier, der letzten Monat das Champion of Champions für sich entscheiden konnte, lieferte im Achtelfinale bei der UK Championship gegen Stephen Maguire eine brillante Vorstellung ab und setzt sich klar mit 6-1 durch. Viel vorzuwerfen hatte sich Maguire dabei nicht. Robertson spielte in diesem Match in seiner eigenen Liga. Im Viertelfinale von York trifft er am Freitag entweder auf John Higgins oder Jamie Burnett.

Maguire versteckte sich in der Partie nicht, sondern suchte gleich im ersten Frame seinen Chancen. Mit einem Century Break von 118 Punkten machte der Schotte seinem Gegner klar, dass er heute in guter Verfassung ist. Doch Robertson ließ sich davon wenig beeindrucken und gönnte seinem Kontrahenten bis zur Pause keinen Punkt mehr. Mit Breaks von 126, 76 und 101 Punkten ging „The Thunder from Down Under“ mit 3-1 in Führung. Nach dem Midsession Interval kam Maguire zwar zu ein paar kleineren Breakmöglichkeiten, leistete sich aber vor allem auf die Long Pots zu viele Fehler. Robertson  hatte in diesem Bereich und auch bei den Safeties die Nase vorn. Eine 55 im fünften sowie eine 113 im siebten Frame, sein drittes Century im Spiel und das vierte insgesamt, konnte der Australier zu seiner Liste von höheren Breaks hinzufügen. Im Interview danach beschreib er seine Leistung als „zweifellos beste in dieser Saison“.

Ähnliches kann sicherlich auch David Grace von sich behaupten. Die aktuelle Nummer 81 der Weltrangliste steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Viertelfinale bei einem Ranglistenturnier. Nach Siegen über Andrew Higginson, Robert Milkins und Jack Lisowski war der 30-Jährige auch im Achtelfinale gegen Ex-Weltmeister Peter Ebdon der Außenseiter. Doch bei Ebdon lief an diesem Tag nicht besonders viel zusammen. Er machte zwar im Anschluss die Spielbedingen im Barbican Center dafür verantwortlich, doch seine zwischenzeitlichen 74% Locherfolg (zu Matchende ca. 80%) reichen auf diesem Niveau einfach nicht aus. Grace nutzte währenddessen seine Möglichkeiten mit aller Konsequenz aus, spielte Serien von 84, 75, 67, 60 und 53 Punkten und zog so völlig verdient in die nächste Runde ein. Die 20.000 Pfund Preisgeld, die der Engländer damit sicher hat, bedeuten nicht nur den größten Zahltag seiner Profilaufbahn, sondern auch, dass er sich nun Hoffnungen auf einen Platz unter den besten 64 Spielern am Saisonende machen kann.

Mit Shaun Murphy ist einer der Mitfavoriten auf den Titel in dieser Runde gescheitert. Der amtierende Masters-Champion verlor zum zweiten Mal in Folge bei der UK Championship im Achtelfinale gegen Marco Fu. Der Mann aus Hong Kong lag dabei meist in Führung und spielte tendenziell die höheren Breaks. In einer spannenden Schlussphase gelang Fu das siegbringende 50er-Break zum 6-4.

Eine weitere Gala lieferte Mark Selby bei seinem 6-1 über Dechawat Poomjaeng ab. Der Weltranglistenerste war in der frühen Phase deutlich überlegen und spiele auf dem Weg zum 5-0 Breaks von 82, 58, 106, 86 und 98 Punkten. Poomjaeng gewann zwar noch einen Frame zum Anschluss, vergab aber im siebten Durchgang mehrere Chancen und verlor diesen auf Schwarz. Selby bekommt es im Viertelfinale nun mit Matthew Selt zu tun. Der Engländer drehte gegen Luca Brecel einen 1-3-Rückstand und siegte am Ende in einem nicht immer hochklassigen Match mit 6-4.

AutorIn: Michael

Interessiert sich für Sport abseits des Mainstreams (überwiegend Snooker und andere Billardvarianten sowie Darts), gelegentlich aber auch für Bekannteres (wie Fußball). Versucht sich manchmal selbst daran (mit mäßigem Erfolg). Bevorzugt daher stundenlange Live-Übertragungen und Durchstöbern von altem Videomaterial, Büchern und Magazinen.

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