UK Championship 2015: Ding und White verpassen TV-Runden

Ein weiterer Rückschlag für Ding Junhui, Foto © Monique Limbos

Mit Ding Junhui und Michael White sind zwei Spieler aus den aktuellen Top 16 der Weltrangliste schon in der ersten Runde der UK Championship, dem zweitwichtigsten Weltranglistenturnier, gescheitert. Amateur Adam Duffy und Neu-Profi Sydney Wilson sorgten dabei für die großen Überraschungen und zogen in die Runde der letzten 64 ein, mit der am Samstag auch die Übertragung im Fernsehen bei BBC und Eurosport beginnt. John Higgins, Ricky Walden und Mark Williams ließen indes keine frühen Sensationen zu.

Ding zeigte von Beginn an Unsicherheiten, aus denen Duffy letztlich genug machte, um mit 3-0 in Führung zu gehen. Im ersten Frame erzielte der 26-jährige ehemalige Main-Tour-Spieler mit einer 94 das höchste Break der Begegnung. Ding kämpfte sich zwar mit Breaks von 54, 50 und 85 Punkten auf 2-3 heran, konnte aber in der Folgezeit oft wichtige Chancen nicht nutzen. Im achten Frame und bei 2-5 lag der Chinese schon deutlich vorne, ließ aber zu, dass Duffy die nötigen Foulpunkte herausholte. Mit ein paar spektakulären Bällen zum Anschluss vollendete der Engländer zum verdienten 6-2-Erfolg. Für Ding, der vor wenigen Wochen mit dem Gewinn der Haining Open noch aufsteigende Form zeigte, ist diese frühe Niederlage bei einem so bedeutsamen Event ein erneuter Rückschlag. Der Frust des Chinesen entlud sich dann auch bei der Pressekonferenz, als er sich mehrere verbale Entgleisungen leistete.

Auch für Michael White läuft es zurzeit alles andere als ideal. Dem 24-jährigen Waliser, der Anfang des Jahres bei den Indian Open seinen ersten Ranglistentitel holte und erstmal in die Top 16 einzog, gelang bei seiner 5-6-Niederlage gegen Sydney Wilson nur ein einziges Break von mehr als 50 Punkten. Wilson, der sich seine Tourkarte bei der Q School 2015 sichern konnte, drehte einen 2-4-Rückstand und gewann den Decider im Endspiel auf die Farben.

International Champion John Higgins zeigt sich währenddessen weiter in bestechender Form. Mit Serien von 69, 129, 50 und 77 Punkten eilte der Schotte gegen Leo Fernandez schnell auf 5-0 davon. Dem irischen Amateur war zwar noch ein Ehrenframe vergönnt, doch Higgins setzte sich am Ende mühelos mit 6-1 durch. In der Höhe etwas überraschend war der 6-0-Sieg von Ex-Weltmeister Ken Doherty über Tony Drago. Nach bislang schwachen Ergebnissen in der laufenden Saison präsentierte sich der Ire im Duell zweier langjähriger Profis von seiner besten Seite und spielte u.a. zwei Century Breaks (132 und 119).

Ebenfalls nichts anbrennen ließ Ricky Walden bei seinem 6-1 gegen Panamerika-Meister Itaro Santos. Der Brasilianer, der auch zweimaliger deutscher Meister ist, jetzt aber wieder für sein Heimatland an den Start geht, begab sich im sechsten Frame auf Maximumkurs, verschoss aber die zwölfte Schwarze. Den siebten Frame schnappte ihm Walden noch vor der Nase weg, nachdem dieser schon Snooker benötigt hatte. Mark Williams musste zwar zusehen, wie aus seinen 4-0-Vorsprung gegen Hamza Akbar aus Pakistan ein knappes 5-4 wurde, gewann den zehnten Frame zum 6-4 aber mit einem 50er-Break.

Die Berichterstattung der ersten Runde auf World Snookers offiziellem Live-Streaming-Kanal lieferte leider mal wieder einige Pannen. Zunächst dauerte es bis etwa 20 Minuten nach Spielbeginn, ehe man die Live-Videos ins Netz stellte – eine negative Angewohnheit, die sich in den letzten Monaten zu häufen scheint. Die Kommunikation zwischen Livesport.tv – dem für die Bilder zuständigen Anbieter – und den unzufriedenen Nutzern, die für das kostenpflichtige Angebot zahlen, lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Später erschien das Bild in einem der beiden Streams dann auch noch in einer violetten Färbung. Hier kann man insgesamt nur auf Besserung hoffen.

AutorIn: Michael

Interessiert sich für Sport abseits des Mainstreams (überwiegend Snooker und andere Billardvarianten sowie Darts), gelegentlich aber auch für Bekannteres (wie Fußball). Versucht sich manchmal selbst daran (mit mäßigem Erfolg). Bevorzugt daher stundenlange Live-Übertragungen und Durchstöbern von altem Videomaterial, Büchern und Magazinen.

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