Champion of Champions: Auftaktsieg für Selby

Mark Selby gewinnt gegen Lee Walker das Auftaktmatch zum diesjährigen Champion of Champions, meinem Lieblingseinladungsturnier mit manchmal undurchsichtigen Einladungsregeln und verwirrendem Pseudo-Gruppenmodus.

Zum Champions of Champions werden alle Turniergewinner*innen des Jahres seit des letzten Turnieres eingeladen. Neben den 13 Main-Tour-Champions sind es in diesem Jahr auch World Seniors Champion Lee Walker und World Women’s Champion Mink Nutcharut. Plus Mark Selby, der den letzten freien Platz als Top-Up der Weltrangliste bekam.

Gespielt wird immer um 14 Uhr, die zweite Partie direkt im Anschluss und die Sieger*innen dieser Partien treffen jeweils um 20 Uhr aufeinander. Deshalb wird fälschlicherweise von Gruppen und Gruppensieg gesprochen, obwohl es eigentlich nur vier Viertel eines KO-Spielplans sind. Die Nachmittagsspiele sind Best-of-7, die Abendspiele Best-of-11 ebenso wie die Halbfinale am Freitag und Samstag. Das Finale wird am Sonntag in zwei Sessions über Best-of-19 gespielt.

Champion of Champions: die vier Gruppen

Die Gruppen, die keine sind. © Champion of Champions

Die Letzten werden die Ersten sein

Nachdem die Gruppen schön der Reihe nach durchnummeriert werden, treten sie dann aber in irgendeiner beliebigen Reihenfolge an. Um uns wieder ein bisschen zu verwirren, startet das Turnier heute mit der vierten Gruppe mit Mark Selby, John Higgins, Shoot-Out-Gewinner Hossein Vafaei und der Senioren-Weltmeister Lee Walker.

Auf Twitter gilt in dieser Gruppe Mark Selby vor John Higgins als Favorit auf den sogenannten Gruppengewinn, sprich: Einzug ins Halbfinale. Seine letzten Auftritte waren eher durchwachsen. Es wäre ihm zu wünschen, dass er langsam zur gewohnten Form zurückfindet. Nach seinem 4–0-Sieg gegen Lee Walker trifft er um 20 Uhr auf den Sieger der Partie John Higgins gegen Hossein Vafaei. Diese startet um ca. 16 Uhr.

Lee Walker nahm seinen Whitewash am Ende mit Humor. Es war ja nicht so, dass er chancenlos gewesen wäre, aber du darfst einen Mark Selby einfach gar nicht an den Tisch lassen …

Robertson Favorit in Gruppe drei am Dienstag

Neben Masters-Sieger Neil Robertson und British Open Champion Ryan Day, sind die beiden European-Masters-Sieger Kyren Wilson und Fan Zhengyi in dieser Gruppe. Warum zwei? Naja, ihr wisst schon, Verschiebungen wegen Pandemie und so. Fan gewann die Ausgabe im Februar, Wilson das Turnier im August in Fürth. Natürlich kann jeder der Vier hier abends ins Halbfinale einziehen, aber ich denke, dass Neil die Nase vorn haben wird. Er spielt um 14 Uhr gegen Fan, die andere Partie folgt im Anschluss.

Mittwoch mit frischgebackenem Northern Ireland Champion

In Gruppe eins treffen zuerst Titelverteidiger Judd Trump und Scottish Open Gewinner Luca Brecel aufeinander. Danach spielen Welsh Open Sieger Joe Perry und Mark Allen, der letzte Woche in Belfast erfolgreich war. Letzterer hat also den frischesten Titel in der Tasche. Brecel hat seit der Championship League im Juli nicht viel gerissen und Perry ist immer eine Wundertüte. Ich denke, das werden Trump und Allen abends unter sich ausmachen.

Gruppe der World Champions

Am Donnerstag kommt dann das Highlight mit den amtierenden World Champions Ronnie O’Sullivan und Mink Nutcharut. Dazu gesellen sich Gibraltar Open Sieger Robert Milkins und UK und German Masters Champion Zhao Xintong. Hier gebe ich keine Prognose ab, außer, dass es wahrscheinlich nicht Robert Milkins sein wird, der am Samstag im Halbfinale steht. Er trifft im ersten Match des Tages auf O’Sullivan, während Xintong und Mink anschließend spielen.

Auf dem Twitter-Konto des Champion of Champions sind weitere Interviews mit den Teilnehmenden zu finden.

Mark Williams ist übrigens auch in Bolton. Er musste seinen Kumpel Lee Walker wegen einer verlorgenen Wette zum Turnier fahren. Nun können sie sich beide gleich wieder auf den Rückweg machen.

Alle Spiele in der Übersicht samt Anstoßzeiten findet ihr wie immer auf unserer Turnierseite.

Da das Turnier nicht von Eurosport übertragen wird, bleiben dem Publikum aus Deutschland das kostenpflichtige Matchroom, Seiten von Wettanbietern oder andere kreative Möglichkeiten.

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

SnookerPRO folgen