Das Masters in der Ausgabe 2015 steht vor der Tür. Ab Sonntag wird die Top 16 sich im Londoner Alexandra Palace treffen und im begehrten 1-Tisch-Format um ein schönes Sümmchen Preisgeld kämpfen. Wer macht’s?
Zwar haben wir mit den ersten zwei Championship League-Spieltagen bereits etwas Snooker und sogar ein Maximum Break gesehen, doch so richtig eingeläutet wird das neue Jahr mit dem Masters. Zwar kein Weltranglistenturnier, sondern „nur“ ein Einladungsturnier für die Top 16 der Weltrangliste, ist es dennoch aufgrund seiner Geschichte und des nicht zu vernachlässigenden Preisgeldes ein sehr wichtiges Turnier. Nicht umsonst zählt es neben der UK Championship und der Weltmeisterschaft zu der sogenannten „Triple Crown“ – den drei wichtigsten Turniere in Groß-Britannien, die auch von der BBC gezeigt werden. Dem Sieger winken beachtliche 200.000£ Preisgeld.
Den Sieger werde ich vermutlich falsch tippen, weswegen ich das direkt seinlassen werde. Dennoch kann man einen Blick auf das Achtelfinale werfen:
Ronnie O’Sullivan – Ricky Walden
Für Ricky Walden ist das wahrlich kein gutes Los. Nicht nur, weil er auf den Titelverteidiger trifft, sondern weil diese Partie bereits vor einem Jahr im Alexandra Palace stattfand – und ziemlich mies für Walden endete. 6-0 stolzierte O’Sullivan durch das Match, spielte Lehrbuch-Snooker und ließ Walden kaum eine Chance. Gegen Walden spricht auch O’Sullivans Leistung bei der UK Championship im Dezember 2014. Ronnie O’Sullivan dürfte nicht nur Favorit der Begegnung, sondern wie so oft, auch Favorit für den Titelgewinn sein.
Stuart Bingham – Marco Fu
Erst vor wenigen Tagen sind sie in der ersten Gruppe der Championship League aufeinander getroffen, heute am zweiten Spieltag wieder. Das erste Duell entschied Bingham mit 3-1. Durch seinen Einzug bis ins Halbfinale der UK Championship 2014 und nur einer knappen 5-6 Niederlage gegen Ronnie O’Sullivan würde ich vorsichtig auf Bingham tippen.
Barry Hawkins – Ali Carter
Im Duell zwischen Hawkins und Carter dürften wohl die meisten Fans aus Sympathie für Carter sein, der in den letzten Monaten eine sehr schwere Zeit durchmachen musste. Wenn ich jedoch tippen müsste, dann auf Barry Hawkins, der durch sein Maximum Break am Montag erst Selbstvertrauen tanken konnte.
Neil Robertson – Robert Milkins
Durch seine soliden Leistungen in letzter Zeit und das Erreichen der dritten Runde der UK Championship hat es Robert Milkins gerade so noch auf Platz 15 der Weltrangliste geschafft. Damit darf er zwar nach London anreisen, doch dort muss er sich Neil Robertson annehmen – einem der stärksten Spieler der letzten Jahre. Daher tippe ich auf den Australier.
Ding Junhui – Joe Perry
Ding Junhui hatte vergangenes Jahr eine wahnsinnige Saison und gewann fünf Titel. Zwar enttäuschte er bei der WM in Sheffield, doch war er weiterhin viel auffälliger als sein Kontrahent Joe Perry. Für Perry spricht, dass er mit dem Finale der Wuxi Classic 2014 zum ersten Mal ein Finale eines Weltranglistenturniers erreichte. Der ist sicher scharf auf seinen ersten Titel und dürfte voll motiviert antreten. Einen Sieg schließe ich nicht aus, doch würde ich mein Geld auf Ding setzen.
Mark Allen – John Higgins
Favorit hier sein dürfte wohl der Nordire Mark Allen. Zwar ist John Higgins der sehr viel größere Name, doch konnte der Schotte in den vergangenen Monaten und Jahren kaum noch glänzen. Zuletzt in einem Finale bei der Wuxi Classic 2013, der letzte Titel liegt mit dem Shanghai Masters-Sieg sogar im Jahr 2012. Der Glanz des vierfachen Weltmeisters schwindet allmählich, inzwischen findet man Higgins auch erst auf Platz 14 in der Weltrangliste. Ganz ausschließen möchte man einen John Higgins nicht, der immer noch in einen höheren Gang schalten kann, doch wird er es gegen Allen sehr schwer haben.
Judd Trump – Stephen Maguire
Ich setze meinen bisherigen öden Trend leider fort und tippe wieder auf den Spieler, der weiter vorne in der Weltrangliste ist: Judd Trump. Zwar nur noch auf Platz 7, doch mit einer sehr guten Leistung bei der jüngsten UK Championship, wo er auch das Halbfinale gegen Maguire mit 6-4 gewinnen konnte. Nicht so schnell vergessen dürften wir das Finale, wo er ein unglaubliches Comeback gegen O’Sullivan startete.
Mark Selby – Shaun Murphy
Für mich mit das interessanteste Duell in der ersten Runde. Mark Selby ist Weltmeister und berühmt für seine drei bisherigen Masters-Siege. Doch blieb es nach seinem WM-Titel vergleichsweise ruhig um Selby, auch wenn er bei PTC-Turnieren vereinzelt glänzen konnte. Ebenvolls geglänzt bei den kleinen PTC-Turnieren hat Shaun Murphy: drei PTC-Turniere konnte er sich 2014 unter den Nagel reißen. Dazu noch drei Maximum Breaks, wodurch er einen Jahresrekord aufstellte. Hinzu kam noch ein Weltranglistentitel bei der World Open 2014. Ich mich hier überraschen.
Das Masters 2015 beginnt am Sonntag. Die wichtigsten Infos haben wir in unserer Turnierübersicht.