Kommt die Wild Card für Snooker-Legenden?

Barry Hearn (2013)
Barry Hearn (2013)

Steve Davis ist derzeitig kein Teil der nächsten Saison. Er verlor sein Match in der Qualifikation zur WM 2014, womit ihm die Punkte fehlen, um in der Top 64 zu verbleiben. Er wolle aber zur Q School und PTC-Turnieren, so Davis vor der Qualifikation.

Womöglich ist dies aber garnicht notwendig. Barry Hearn, Vorsitzender von World Snooker und ehemaliger Manager von Davis, denkt darüber nach, ob man nicht Snooker-Größen wie Davis, White und Hendry eine Wild Card für die Main Tour geben könnte.

Folgende Tweets sendete Hearn heute Nachmittag hinaus:

Liest man die Reaktionen auf Twitter, so gibt es viele Befürworter – aber auch Gegner dieser Idee.

Es gibt teilweise Zustimmer wie Stuart Bingham, der sich vorstellen könnte Davis und eventuell auch White ein Main Tour-Ticket zu geben, da sie nach ihren Karrierehöhepunkten weitergespielt haben. Dagegen würde Bingham nicht einfach so Hendry zulassen, der ja seine Karriere 2012 selber beendete.

Zu Wort meldete sich auch Andrew Pagett, der die Idee von Hearn ablehnt. Er wolle stattdessen, dass man den Nachwuchs auf die Tour lasse.

Gerne würde Hearn Spieler wie Davis, Hendry oder White zu großen Turnieren zulassen. Ohne Frage würde das einen positiven Effekt auf die Zuschauerzahlen vor Ort und vor den Bildschirmen haben. Diese umstrittene Aktion gab es bereits 2010, als er Jimmy White beim Masters spielen ließ, der kurz zuvor bei der britischen Version von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ teilnahm.

Doch wird es Hearn nicht einfach haben, seine Idee ordentlich zu rechtfertigen. Er pochte immer wieder darauf, dass jeder Spieler gleich behandelt werde. Deswegen gab es auch keinen Sondervertrag für Ronnie O’Sullivan, der sich eine Zeit lang weigerte, den Spielervertrag zu unterzeichnen.

Insbesondere bei Hendry sehe ich das Problem, dass er eben noch gut genug war, auf der Tour selbständig zu verlbeiben. Er gewann zwar in den letzten Jahren seiner Karriere keine Titel, doch bestand nie die Gefahr, dass er von der Main Tour fliegen könnte.

Zwar schreibt Barry Hearn auf Twitter, dass er gerne Meinungen hören würde. Doch wenn er sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann setzt er es auch konsequent um, egal was die Öffentlichkeit oder andere große Snooker-Spieler darüber denken. Das tat er beim Format der UK Championship und auch beim neuen, flachen Spielplan für Turniere.

Deswegen dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Hearn seine endgültige Entscheidung trifft – und diese dann auch durchsetzt.

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2 Gedanken zu „Kommt die Wild Card für Snooker-Legenden?

  1. Lula Witzescher

    Ich bin absolut gegen diese Wildcards für „Snookerlegenden“. Es gibt Möglichkeiten, sich sportlich zu qualifizieren und basta. Ehrlich gesagt sehe ich gerne auch mal andere Spieler als die immergleichen und ein Steve Davis wird noch genug Einladungen zu Exhibitions etc. bekommen, dass er dem Publikum nicht verloren geht.
    Und wer in den Dschungel gehen möchte, kann halt unter Umständen nicht auch noch auf der Main Tour spielen, weil die Punkte/Preisgelder fehlen. Meine Meinung.

  2. Rohner Carlos

    Vergleichbar wäre es mit den 4 Masters auf der PGA Tour, wo nach alle lebenden Exchampions eine Spielberichtigung erhalten.Ich bin davon überzeugt ,das dem Snookersport dadurch kein Abbruch entsteht,im Gegenteil Zuschauer sehen sich noch gerne die Champions von damals an.Zu mal viele Zuschauer mit den Großen von gestern groß geworden sind. Letzte Woche beim Augusta Masters spielten Langer,Couples und Jimenez lange oben mit. Warum sollten Hendry,White,Davis etc. es nicht genauso gut machen. Ich würde es für gut heissen, wenn die Funktionäre da einlenken würden.Man sollte nie vergessen,das sie den Snookersport immer populärer machten.Das gilt natürlich auch für künftigen Champions. Mit freundlichen Gruss Carlos Rohner

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