James Cahill, erster Amateur in einer WM-Endrunde, hat diesem Meilenstein einen weiteren hinzugefügt. Er gewann sein Auftaktmatch gegen den Favoriten O’Sullivan mit 10–8.
Der Favorit strauchelt über starken Cahill
Was Cahills 5–4 nach der ersten Session schon leise andeutete, wurde am Ende wahr. Er war gegen einen erschreckend schwachen O’Sullivan der bessere Spieler. Gerade unter Druck machte er tolle Breaks und lochte ein paar phantastische Bälle.
Die anschließenden „Schock-Result„-Rufe waren ein bisschen unverständlich. Klar, Cahill wird hier als Amateur bezeichnet. Darüber vergessen viele, dass er ein paar Jahre als Profi auf der Tour war und schon einige Top-Spieler geschlagen hat. Er ist also bei weitem kein Nobody. Und wer Ronnie O’Sullivan heute gesehen hat, muss zugeben, dass er alles andere als körperlich fit wirkte. Er hatte rote Augen und sah extrem müde aus. Tatsächlich schien er zwischendurch auch eingenickt zu sein. Diesen Eindruck bestätigte er auch in der anschließenden Pressekonferenz.
Was genau bei ihm los war, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Die anschließende Pressekonferenz hat keine Frage wirklich beantwortet. Nach einem Tweets von vorgestern zu urteilen, war er mit Hilfe einer Ernährungsberaterin in körperlicher Topform. Dieser Tweet verschwand allerdings auf wundersame Weise aus dem Netz, nachdem nach Ronalds Niederlage dieser zum Anlass wurde, sich über O’Sullivan lustig zu machen.
Wir werfen lieber einen Blick auf den glücklichen Sieger. So viel strahlendes Lachen ist einfach ansteckend. Cahill wird mit großem Selbstvertrauen in die Partie gegen Stephen Maguire gehen können. Was er auch muss, wenn er, wie er hier ganz locker erzählt, die WM gewinnen möchte.
Mark Selby ‚outselbyt‘ Zhao Xintong
Unter „langsam in Fahrt gekommen“ können wir Selbys gestrigen Sieg über den anderen Debütanten Zhao verbuchen. Der Chinese startete unter anderem mit starkem Defensivspiel und erarbeitete sich eine 5–1-Führung. Selby fing sich aber noch vor der Pause und holte zwei Frames zum 5–3.
In der zweiten Session war Zhao Xintong nicht mehr so effektiv und vergab manche Chancen recht unnötig. Selby machte insgesamt drei Centuries und fünf 50+Breaks und kam am Ende ohne wirkliche Mühe zum 10–7-Sieg. Sein nächster Gegner ist Gary Wilson.
David Gilbert gewinnt gegen Joe Perry
Auch Joe Perry erwischte gegen David Gilbert einen Spätstart. Bei ihm reichte das Kommzurück leider nicht, um das Spiel noch zu drehen. Gilbert gewann nach zwischenzeitlichem 6–2 mit 10–7. Perry lochte bei seiner Niederlage mehr Bälle, machte mehr Punkte und hatte die bessere Lochquote. Das zeigt, dass diese Zahlen manchmal eine begrenzte Aussagekraft haben, oder? Gilbert trifft in der zweiten Runde auf Mark Williams.
Kurioses Bingham-Dott-Duell
Am späten Abend kam dann eine etwas kuriose Partie zu einem glücklichen Ende für Bingham. Dieser führte nach der ersten Session mit 8–1, doch in der zweiten Session gelang es Dott, auf 9–6 heranzukommen. Im 16. Frame verfehlte Bingham dann bei einem Punktestand von 1–8 zum dritten Mal die angepeilte Kugel. Da er nicht einmal gesnookert war, ging wegen der Foul-and-Miss-Regel der Frame an Dott, der auch die beiden Frames zum Ausgleich gewann. Im Decider hatten beide ihre Chancen, eine verschossene Rote von Dott brachte Bingham ins Break, der dann auch den Kampf um die letzte Rote gewann. Er muss in der nächsten Runde gegen John Higgins ran.
Un-Nooh führt gegen Trump, Zhou setzt Allen unter Druck
In der Partie der Schnellspieler führt Thepchaiya Un-Nooh gegen Judd Trump mit 6–3, Zhou Yuelong hat mit 7–2 einen enttäuschend aufspielenden Mark Allen voll im Griff.
Und zum Schluss noch das Wort zum Mittwoch:
People: Ronnie looks like he feels like shit.
Ronnie: I feel like shit.
People: eXcUsEs!— SnookerValerie (@SnookerValerie) April 23, 2019