Am Mittwoch um 14 Uhr geht es im Berliner Tempodrom mit dem German Masters 2019 los. Titelverteidiger Mark Williams ist genauso mit dabei, wie Weltranglistenerster Mark Selby, Masters Champion Judd Trump, Berlin-Dauergast Shaun Murphy und die beiden „Berlin-Haderer“ Neil Robertson und John Higgins.
Mehr Weltspitze als in den letzten Jahren
Nachdem in den letzten Jahren Top-Spieler in der Qualifikation scheiterten und im Tempodrom fehlten, sind in diesem Jahr wieder viele „große Namen“ dabei. Es haben sich auch Ding Junhui, Barry Hawkins, Kyren Wilson, Stephen Maguire, Ryan Day, Stuart Bingham, Jack Lisowski und Joe Perry qualifiziert. Damit fehlen aus den Top 16 lediglich Mark Allen und Ronnie O’Sullivan, die nicht gemeldet hatten. Und Luca Brecel, der in der Qualifikation an Matthew Stevens scheiterte. Stevens trifft in Runde eins auf den jungen und talentierten Yan Bingtao. Der arbeitet sich recht unspektakulär immer weiter in der Rangliste nach vorn .
Mit Ding, Yan, Zhou Yuelong, Li Hang, Xiao Guodong und Yuan Sijun ist wieder eine starke chinesische Riege vertreten. Gleich in der ersten Session trifft Zhou auf Titelverteidiger Mark Williams, der nach seinen Sauftouren hoffentlich wieder etwas mehr auf Snooker konzentriert ist. Bei ihrem letzten Duell bei den English Open im Oktober gewann Zhou mit 4–3.
Auch John Higgins ist nach seinem alkoholbedingten Unfall Ende letzten Jahres wünschenswerterweise wieder nüchtern. Es hat mich etwas gewundert, dass er überhaupt gemeldet hat, denn das German Masters zählt nicht zu seinen Lieblingsturnieren. Er trifft auf Yuan, der in dieser Saison schon Mark Allen, Kyren Wilson und Landsleute Ding und Xiao geschlagen hat.
Matches to watch beim German Masters 2019
Gespannt bin ich auf Jack Lisowski, der in dieser Saison den größten Sprung seiner Karriere in der Weltrangliste gemacht hat. Auch wenn er beim Masters leider nicht erfolgreich war, erwarte ich von seinem Erstrundenspiel gegen Duane Jones einen starken Auftritt.
Meinen Fan-Moment werde ich im Spiel Stuart Bingham gegen Jimmy Robertson haben. Robertson hat mich im letzten Jahr begeistert. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als er mit dem European Masters 2018 seinen ersten Weltranglistentitel holte. Er hat Anfang des Monats in der Championship League gespielt und dort Spielpraxis gesammelt.
Peter Ebdon, für den ich im Programmheft ein kleines Bonbon geschrieben habe, muss am Mittwochabend gegen Shaun Murphy ran. David Gilbert, der letzte Woche in der Championship League das „historische“ 147. Maximumbreak spielte, trifft am Donnerstag früh auf Ben Woollaston, wo wahrscheinlich am TV-Tisch Selby gegen Ricky Walden gezeigt wird.
Die Handvoll Spieler, die bisher nicht erwähnt sind, findet ihr zusammen mit Spielpaarungen, Ergebnissen und Artikelübersicht hier.
Nützliches und Wissenswertes für das German Masters 2019
Die S-Bahn oder der Bus bis Anhalter Bahnhof sind das Verkehrsmittel der Wahl. Von dort sieht man bereits das Zeltdach der Arena. Mit der U-Bahn kann man auch bis zur Möckernbrücke oder zum Mendelssohn-Bartholdy Park fahren.
Am Einlass kommen die Gäste nur mit Taschen vorbei, die kleiner als DIN A4 sind. Das wird nachgemessen und es gibt keinen Spielraum. Getränkeflaschen werden am Einlass eingesammelt. Die Getränkepreise im Tempodrom sind erträglich, aber nicht gerade Schäppchen. Im letzten Jahr habe ich im Foyer für eine 0,5-Liter Flasche Wasser 3,50 € bezahlt. Im angrenzenden Café gibt es Verpflegung zu einigermaßen zivilen Preisen, das Angebot ist eher rustikal. In der Umgebung gibt es weitere Restaurants und Cafés für die Pausen.
Wem nicht schnell kalt wird, sollte die Garderobe nutzen, da es in der Halle ziemlich warm ist. Da sie sich im Gang zu den Umkleideräumen befindet, kann dort auch der ein oder andere Spieler rumlaufen.
Wie sich die Menschen in der Halle am besten verhalten sollten, damit die Veranstaltung für alle Beteiligten als gelungen angesehen werden kann, erläutert Rolf Kalb – Hallenmoderator und Fernsehkommentator in Personalunion – anschaulich zu Beginn der Spiele. Wer meint, sich daran nicht halten zu müssen, muss mit einer Ansage des Schiedspersonals und/oder bösen Blicken der Umsitzenden rechnen.
Vielleicht gibt es wieder ein Treffen der Twitter-#147sf-Community. Wer Interesse daran hat, hinterlässt entweder hier einen Kommentar oder folgt dem Hashtag.
Ich wünsche allen Beteiligten ein tolles Turnier, besonders den freiwilligen Hilfskräften, die für’s Gelingen genauso wichtig sind wie die Spieler.