WM 2013: Drama, Dominanz und Ruhestandspläne vor dem Halbfinale

Die Halbfinalpaarungen für die Weltmeisterschaft 2013 stehen. O’Sullivan trifft auf Trump und Walden tritt gegen Hawkins an. Hervorzuheben ist das Viertelfinale zwischen Judd Trump und Shaun Murphy, da sie gestern das bislang beste Drama im Crucible Theatre in diesem Jahr lieferten. Außerdem scheint auch der Snooker-Alltag wieder eingetroffen zu sein, da Ronnie O’Sullivan bereits vom Ruhestand spricht.

Das Match zwischen Judd Trump und Shaun Murphy war das bislang beste Match der diesjährigen Weltmeisterschaft. Beide Spieler waren in Form, es gab den Decider und der Sieg schien für beide Spieler greifbar nah.

Die erste Session stand noch im Zeichen von Murphy, der mit 6-2 davonzog. Sieger der zweiten Session war dann aber Trump, der das Ergebnis auf ein 8-8 korrigierte und somit für eine offene letzte Session sorgte.

Und diese hatte es in sich. Trumps atemberaubende Long Pots erinnerten an seine Form von vor zwei Jahren als er bis ins Finale kam. Murphy konnte die Weiße beim Break Off noch so nah an die Fußbande bringen – Trump schien dennoch keine Mühen zu haben den Einsteiger zu finden.

Die Spannung war im 53-minütigen Decider nicht mehr zu überbieten. Beide Spieler mit Chancen und die ansonsten so coolen Profis patzten.

Die Lage auf dem Tisch war relativ schlecht, da die Roten sich an die Banden kuschelten. Selbst ein so aggressiver Spieler wie Trump spielte eher sichere Safety als einen langen Ball. Das dürfte auch der Unterschied zur WM 2012 gewesen sein, wo er jeden Ball anging.

Die Rechnung ging auf und Trump konnte knapp das Match für sich behaupten. Mit 13-12 trifft er nun im Halbfinale auf Ronnie O’Sullivan.

Dieser hatte keine Mühen gegen Stuart Bingham. Es war einfach eine grandiose Show. O’Sullivans anfängliches Problem mit den langen Ballen schien verschwunden.

Nach der ersten Session konnte er sich bereits eine deutliche 7-1 Führung ausbauen. Während der zweiten Session ging es für Bingham nur noch darum, sich in die dritte Session zu retten, was ihm knapp gelang. Das Spiel war jedoch relativ zügig vorbei, da aus dem 12-4 nach der zweiten Session direkt ein 13-4 Sieg für O’Sullivan wurde.

Bingham war nicht in seiner Topform. Er machte zu häufig Fehler, was aber nicht das Ergebnis erklärt. Hätte er schneller ins Spiel gefunden, dann hätte er gewiss noch ein paar Frames für sich sichern können. Doch ein Sieg schien zu keinem Zeitpunkt möglich.

O’Sullivan sorgte nach der Partie wieder für Schlagzeilen, da er wieder von einem möglichen Ende seiner Snookerkarriere sprach.

„Ich hatte dieses Jahr frei und habe nie wirklich das Spiel vermisst.“, so der vierfache Weltmeister nach seinem Sieg. „Ich denke es ist an der Zeit, dass ich mich nach etwas anderem umschau. Die freie Zeit in diesem Jahr half mir zu erkennen, dass ich Snooker nicht brauche.“

„Das könnte mein letztes großes Turnier sein. Vielleicht spiele ich noch in einigen PTCs, falls mir echt langweilig ist. Aber wenn es darum geht im Wettkampf Snooker zu spielen und voll auf’s Ganze zu gehen, so denke ich nicht, dass es das ist, was ich tun möchte.“

In der unteren Spielplanhälfte sorgte ein souveräner Ricky Walden für seinen Halbfinaleinzug. Mit 13-6 konnte er sich deutlich gegen den jungen Waliser Michael White durchsetzen.

Ein klares Ergebnis gab es auch bei Barry Hawkins und Ding Junhui. Die 9-7 Führung für Hawkins vor der dritten Session versprach noch ein knappes Match, doch kam Chinas Top-Star nicht ins Spiel. Hawkins gewann die benötigten Frames in Serie und beendete das Match mit 13-7.

Dabei spielte Hawkins nicht so überragend als dass Ding keine Chance gehabt hätte. Eher spielte Ding viel zu schwach. Wenn er ins Break kam, so endete es bereits nach einigen Pots. Es war am Ende zu wenig zum Einzug ins Halbfinale dieser Weltmeisterschaft.

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