Amir Sarkhosh, Duane Jones und Mohammed Shehab gewinnen die Playoffs und qualifizieren sich damit ebenso wie Q Tour Sieger Michael Holt für die Main Tour 2024/25. Neben einem Tourticket für die kommenden zwei Jahre werden sie auch als Wildcards zur Weltmeisterschaft im nächsten Monat eingeladen.
Die Playoffs der Q Tour wurden in Sarajevo zeitgleich zu den dort stattfinden Europameisterschaften ausgespielt. Insgesamt 20 Spieler qualifizierten sich über die Rangliste der europäischen Q Tour und je 2 über die kleineren Touren im mittleren Osten und in Amerika. Die beiden Qualifikanten über die Pazifik Tour sagten ihren Start ab und wurden durch Nachrücker aus Europa ersetzt. Je acht Spieler traten dann um je eine Tourkarte gegeneinander an.
Q Tour: Glückliche Sieger, enttäuschte Verlierer
Die Finalspiele wurden über die Distanz von „best of 19“ ausgetragen und alle drei waren knapp. Shehab setzte ich im Finale mit 10–8 gegen Nachrücker Chang Yu Kiu durch. Amir Sarkhosh konnte ein Comeback von Iulian Boiko abwehren und gewann ebenfalls 10–8. Zwischen den beiden Walisern Duane Jones und Liam Davies gab es einen Decider. Nachdem Davies anfangs einem Rückstand hinterher lief, lag er zwischenzeitig sogar 9–7 vorne. Der erfahrene Ex-Profi Jones hatte dann aber das bessere Ende für sich.
Bemerkenswert ist, dass zwei der drei Playoff-Sieger, Sarkhosh und Shehab, sich über die Q Tour Middle East qualifizierten.
Für Liam Davies und Iulian Boiko waren es sicherlich sehr bittere Niederlagen. Nicht zum ersten Mal scheiterten sie nur knapp an der Tourqualifikation. Auch die anderen Teilnehmenden, wie Florian Nüßle oder der jüngst gekrönte englische Amateurmeister Steven Hallworth, hatten sich sicher mehr erhofft. Für Davies, Boiko und Nüßle und ebenso für Antoni Kowalski, Umut Dikme und ein paar weitere gibt es bei den Europameisterschaften aber noch eine oder zwei weitere Chancen. Sowohl für den Gewinn des Hauptwettbewerbes als auch für den U21-Titel gibt es je ein weiteres Ticket für die Tour.
Europameisterschaften in Sarajewo
🥇 Congratulations to Moldova's Vladislav Gradinari 🇲🇩, who defeated Riley Powell 4-1 earlier today in Sarajevo to become to EBSA Under-16 European champion!
Two half-centuries helped the 15-year-old on his way to securing the prestigious title 🏆@SnookerEbsa pic.twitter.com/LDtuoEjpeL
— WPBSA (@WPBSAofficial) March 13, 2024
Ab gestern steigt die Spannung in Sarajewo, denn die U21 EM ist in die Gruppenphase gestartet. Zuvor wurden schon die U16- und U18-Varianten ausgetragen. Den U16-Titel konnte sich Vladislav Gradinari im Finale gegen Riley Powell sichern. Gradinari erreichte dann auch das U18 Finale. Dort traf er auf den Titelverteidiger Révész Bulcsú. Révész gewann ein sehr unterhaltsames Finale mit 4–0. Es war knapper als das Resultat erwarten ließ, denn alle Frames wurden erst auf die letzten Bälle entschieden. Einer sogar erst auf eine Respotted Black.
Für den Sieg bei der U18 EM gab es eine Wildcard für die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Da Sieger Révész dort ohnehin schon eingeladen ist, wurde Vladislav Gradinari für diese Wildcard nominiert. Für ihn ist es das erst Mal, dass er bei der WM dabei sein kann, seinen ersten echt erfolgreichen Ausflug auf die Main Tour hatte er beim Shoot Out in der letzten Saison.
Glad to say I just got nominated by the @WPBSAofficial for a place in my first professional World Championship 2024.🤩🤩@WeAreWST
— Vladislav Gradinari (@vladik147) March 19, 2024
Wer die U21 Europameisterschaft und ab Montag auch die Europameisterschaft (Mixed) verfolgen möchte, dem seien die verlinkten Webseiten im Retro-Stil ans Herz gelegt. Für (fast) alle Matches finden sich auch Links zu Livestreams auf YouTube.
Anmerkung: In der ursprünglichen Version des Artikels wurde darüber spekuliert, dass die frei gewordene Wildcard über die Q Tour Order of Merit vergeben wird. Die Nominierung Gradinaris wurde daher nachgetragen.
Für die Wiederqualifikation von Duane Jones freut es mich auch sehr. Den hatte ich bei einem Der Geman Masters Ausgaben (2019) persönlich getroffen. Er gehörte zu der Fraktion, die mit Arbeitsgerät unbehelligt durch den Haupteingang eintrudeln konnte.
https://snookerpro.de/artikel/ueberraschung-david-gilbert-und-duane-jones-im-halbfinale/
Allerdings hatte ich ihn schon vor dem großen Ansturm auf ihn zu fassen bekommen und ein paar Sätze in Ruhe wechseln können.
In meinen Augen spielt Jones noch viel zu weit unter seinen Möglichkeiten und hoffe, dass er sein Potential weiter ausschöpfen kann in den kommenden zwei Spielzeiten.