Die zweite Runde der WM beschert uns bisher eher knappe Zwischenstände und Ergebnisse. Im Thriller Higgins gegen Maflin gelang dem Schotten sein 10. Maximumbreak, das erste im Crucible seit 2012, doch er verlor das Spiel mit 11–13.
Er ist damit der älteste Spieler, der in einem Turnier ein Maximum spielte und der 40. (von 157), der danach das Spiel verlor. Nach drei WM-Finalniederlagen in Folge war also in diesem Jahr schon in Runde zwei Schluss für Higgins, nachdem er in Runde eins souverän gegen Matthew Stevens gewonnen hatte.
Maflin gegen Higgins nicht fehlerfrei, aber selbstbewusst und nervenstark
Maflin hatte uns bei seinem Erstrundensieg gegen David Gilbert schon schönes Snooker geliefert. Gegen Higgins zeigte er neben elf 50+ Breaks auch eine gute Portion Selbstsicherheit. Higgins „stahl“ mehrere Frames von Maflin, aber der ließ sich nicht frustrieren. Als er 7–4 führte, machte Higgins die 147 und holte den nächsten Frame zum 7–6 wieder mal zurückliegend noch auf die Farben. Er glich dann zum 8–8 und 10–10 aus. Mit 11–10 ging er das erste Mal seit Beginn des Spiels wieder in Führung, doch auch das konnte Maflin nichts anhaben und er konterte seinerseits mit einer 80 und 75 zum 12–11. Im letzten Frame machte er 63 Punkte (bei 75 noch auf dem Tisch) und erwischte dann die Kante der Tasche und Rot fiel nicht. Es folgte eine Safety-Austausch, aus dem Maflin als Sieger des Frames und Matches hervorging.
Im anschließenden Interview auf Eurosport zeigte er sich für seinen bisher größten Karriereerfolg extrem entspannt und sandte am Ende noch in fließendem Norwegisch einen Gruß nach Hause. Er trifft am Montag auf den Gewinner aus der Partie Mc Gill gegen Clarke.
Zwei spannende Entscheidungssessions am Freitag
Mein Augenmerk (soweit das geht, wenn ich eigentlich bei der Arbeit bin) lag mehr auf Noppon Saengkham, der in Runde eins Shaun Murphy überraschend deutlich nach Hause schickte und jetzt gegen Mark Selby ein ähnlich starkes Spiel macht. Dort steht es vor der entscheidenden Session morgen Nachmittag ab 15:30 Uhr 8–8.
A fantastic 1️⃣0️⃣5️⃣ checkout from @147Noppons gives him an 8-7 lead over Mark Selby #ilovesnooker @Betfred pic.twitter.com/YIBvczT7w1
— World Snooker Tour (@WeAreWST) August 6, 2020
Auch die ehemaligen Weltmeister Stuart Bingham und Mark Williams haben sich 8–8 getrennt. Sie spielen morgen Abend um 20 Uhr die entscheidende Session.
Judd Trump liegt gegen Yan Bingtao nach der ersten Session mit 3–5 zurück. Yan machte Breaks von 91, 93 und 133, Trump gelangen gerade mal eine 58 und 65. Sie spielen morgen um 11 Uhr und um 20 Uhr.
Erste Session im Match der Qualifikanten
Morgen starten außerdem die Partien Anthony McGill gegen Jamie Clarke (15:30 Uhr) und Ding Junhui gegen Ronnie O’Sullivan (20 Uhr). McGill hatte sich in Runde eins als Qualifikant gegen den gesetzten Jack Lisowski im Entscheidungsframe durchgesetzt. Jamie Clarke hatte Mark Allen mit 10–8 der theoretischen Möglichkeit beraubt, endlich den WM-Titel zu holen.
It's been a remarkable @Betfred World Championship so far for @clarkej998!
After beating Mitchell Mann, Joe Perry and Sunny Akani in the qualifiers, he secured his last 16 spot with a 10-8 victory over Mark Allen 👊
It's Anthony McGill in round two, at 2.30pm #ilovesnooker pic.twitter.com/O4EHXcB0zN
— World Snooker Tour (@WeAreWST) August 7, 2020
Ding hatte sich in Runde eins mit Ach und Krach gegen Mark King gerettet, während O’Sullivan im vermeintlichen Knüllerduell der schnellsten Spieler auf der Main Tour Thepchaiya Un-Nooh mit 10-1 demontiert hatte. Er brauchte dafür lediglich 108 Minuten und unterbot damit den bisherigen Rekord in einem Best-of-19 um 40 Minuten. Das Ganze ist hier zu sehen.
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