Ronnie O’Sullivan und McGill stark am ersten Halbfinaltag

Anthony McGill führt nach der ersten Session 6–2 gegen Kyren Wilson. Ronnie O’Sullivan liegt mit 5–3 gegen Mark Selby vorne, was den Spielverlauf nicht ganz wirklichkeitsgetreu widerspiegelt.

Mark Selby und Ronnie O’Sullivan haben in ihrer ersten Session wahrlich kein Feuerwerk abgebrannt, aber durchaus geboten, was zu erwarten war. Ein spielstarker O’Sullivan, ein defensiverer Selby, der erstmal in die Gänge kommen musste und am Ende besser dastand als gefühlt möglich.

Sie starteten am Abend mit zerhackten Frames, misslungenen Splits, einem Haufen Kicks und aufkommender Frustration in das Match. Zum Midsession Intervall führte O’Sullivan 3–1 und alle waren froh, dass die Bälle während der Pause ausgetauscht werden konnten.

Ronnie O’Sullivan macht den Selby

Im ersten Frame nach der Pause versenkte Selby eine fantastische Rote und verschoss dann eine leichte Grüne vom Spot, was schon fast beispielhaft für sein ganzes Spiel war. O’Sullivan machte Breaks von 51 und 79 zum Framegewinn.

Im nächsten Frame verschoss Selby nach nicht ganz perfektem Split die Rote bei 27 Punkten und ließ O’Sullivan wieder die Chance liegen. Doch nach 47 Punkten verschoss auch er Rot. Danach blitzte dann mal kurz Selbys Klasse auf und er spielte ein paar schöne Bälle mit gutem Stellungsspiel zum 47-56. Nach einigen Safeties hätte er mit einer langen Roten den Frame gewinnen können, aber er erwischte sie viel zu hart. O’Sullivan konnte den Fehler aber nicht verwerten. Selby räumte bis Pink ab und verkleinerte den Rückstand auf 2–4.

Im siebten Frame gab es viel klein-klein. Hier war es O’Sullivan, der wesentlich aggressivere Safeties spielte und deshalb einen offenen Tisch vorfand, als er nach schlechter Ablage von Selby seine Chance bekam. Nach 58 Punkten verschoss er Rot. Selby konnte die benötigten Foulpunkte nicht holen und O’Sullvian beendete mit einer tollen Roten den Frame zum 5–2. Das war schon ein schlechtes Zeichen für Selby, dass O’Sullivan diesen Frame gewann, der so gar nicht seinem eigenen Spiel entsprach, sondern eher ein typischer Selby-Frame war.

Selby krumpelt sich noch einen Frame zusammen

Auch wenn für Selby so gut wie nichts zusammenlief, konnte er im letzten Frame den Rückstand auf eine schmeichelhafte 3–5 verkürzen. O’Sullivan legte 51 Punkte vor, bevor er eine lange Rote nach einem mäßigen Split verschoss. Selby stoppelte ein paar kleinere Breaks zusammen, sammelte ein paar Foulpunkte und gewann den Frame letztendlich auf Pink.

Besonders die langen Bälle kamen bei O’Sullivan sehr zuverlässig und brachten ihm einige gute Chancen. Selby kam nicht wirklich ins Spiel. Er schaffte nicht ein 50+ Break, während O’Sullivan fünf davon spielte. Dieses Spiel wird am Donnerstag um 15:30 Uhr fortgesetzt. Die Entscheidung fällt am Freitag (dritte Session 11 Uhr, letzte Session 20 Uhr).

Hier ein schönes Beispiel für Ronnies Long Game:

McGill mit guter erster Session

Unser Favorit Kyren Wilson geriet gegen Anthony McGill von Anfang an ins Hintertreffen. Zur Pause lag dieser schon 3–1 vorne. Auch wenn der Schotte im ganzen Turnier noch kein einziges Century-Break spielte, in die Pause ging er mit einem beruhigenden 6–2. Dabei machte er Breaks von 92, 83, 78, 69 und 53, Wilson spielte eine 55 und eine 50.

Die beiden spielen am Donnerstag die 11 Uhr und die 20 Uhr Session. Die Entscheidung fällt am Freitag Nachmittag, wenn McGill nicht noch eine Session einspart.

Spielübersicht auf unserer Turnierseite, die Sendezeiten auf Eurosport.

Und hier noch ein bisschen Chit-Chat mit Rob Walker und Hector Nunns:

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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