Um kurz nach zwei endete heute Morgen die letzte Partie und alle, die an den Judgement Days um den Einzug in die Hauptrunde der UK Championship kämpfen dürfen, stehen fest.
Fünf Partien liefen noch, als WSTs Übertragung auf YouTube und Facebook um halb zwei mit einem Decidersieg für Neil Robertson gegen Oliver Lines endete. Nur Minuten zuvor hatte die amtierende Weltmeisterin Bai Yulu erneut Geschichte geschrieben, als sie auch ihr drittes Spiel in dieser Qualifikation gewann.
Großartiges Kommzurück von Bai Yulu
Am Vormittag gegen Scott Donaldson an den Tisch gegangen, waren die beiden beim Stand von 5–3 für Scott vom Tisch genommen worden. Ich muss gestehen, dass ich es selig und süß verschlafen habe, wie sie nachts wieder an den Tisch kamen. Meine Hoffnung, dass sie den Rückstand noch in einen Sieg verwandelt, war auch nicht allzu groß. Sie hatte zwar gut gespielt, aber wieder den ein oder anderen Stellungsfehler eingestreut und deshalb nicht so gut punkten können wie theoretisch möglich und Donaldson damit nach dem 3–3 davonziehen lassen. Sie machte trotzdem vier 50+ Breaks, Donaldson nur eins.
Doch bei der nächtlichen Fortsetzung der Partie spielte Bai Yulu Breaks von 66, 54 und 51 zum Sieg und trifft heute Abend auf Jack Lisowski. Meine Hoffnung ist, dass der mal wieder den Jack an den Tisch bringt, der mich sonst immer so aufregt. Oder dass Bai ihn einfach an die Wand spielt, egal wie er drauf ist. Sie könnte damit Stacey Hillyard folgen, die sich 1991 mit drei Siegen als erste Frau für die Endrunde eines Profi-Turniers qualifizierte. Und sie wäre die Erste, die sich mit vier Siegen in Folge für die Endrunde eines Ranglistenturniers qualifiziert.
Hochspannung an den Judgement Days
An den Judgement Days geht es ja nicht nur um den Einzug in die Endrunde des Turniers und die Reise nach York. Für einige Aktive geht es auch um wichtige Ranglistenpunkte für die Rennen um begehrte Turnierplätze beim Masters oder Tour Championship. Für andere geht es um den Tourverbleib.
Der erste Sieger des Nachmittags hieß Stuart Bingham, der Jimmy Robertson einen Whitewash verpasste. Auch Jackson Page (gegen Hossein Vafaei) ist durch. Er konnte in diesem Jahr – nach sechs erfolglosen Versuchen – zur Abwechslung mal ein Spiel gewinnen. Momentan in Führung liegt Jak Jones (gegen Fan Zhengyi) und Stephen Maguire gegen Elliott Slessor steht unentschieden.
Stuart Bingham is FLYING! 😎
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Neil Robertson hatte sich gegen Oliver Lines gerade so über die Ziellinie gerettet. Morgen Abend muss er gegen Matthew Stevens ran, was eine machbare Aufgabe sein könnte. Der hat sich nämlich bisher auch nur so durchgewurschtelt.
He Guoqiang setzte sich erst im Entscheidungsframe gegen Anthony McGill durch. Er trifft morgen auf ‚Wunderkind‘ Stan Moody, was eine unterhaltsame Partie werden könnte, wenn Moody wieder zu etwas flüssigerem Spiel findet.
Dass David Lilley sich gegen Thepchaiya Un-Nooh durchsetzt, hat mich etwas überrascht. Er trifft heute auf Wu Yize. Zhao Xintong setzte seinen Lauf hier bei der Quali mit einem deutlichen Sieg über Noppon Saengkham fort und bekommt es morgen mit Ricky Walden zu tun.
Ich werde neben Bai Yulus Match auf Julien Leclercq gegen David Gilbert, Wang Yuchen gegen Barry Hawkins und Zhou Yuelong gegen Matthew Selt ein Auge haben.
Alle Partien, Zeiten und (Zwischen-)Ergebnisse findet ihr wie immer auf unserer Turnierseite.
Bai's historic run continues! 🔥#VPUKChampionship | @Victorianplumb pic.twitter.com/SHLkesYb1E
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Ich bin gespannt auf das Abschneiden von Zhao Xintong im Turnier. Sollte er sehr weit kommen, wäre die Qualifikation des reuigen Sünders über die Jahresliste bewältigt. In der Q Tour präsentiert er sich in Topform und durchpflügt den Serienverlauf ohne große Probleme. Die Zeit seiner Sperre hat er fleißig und offensichtlich professionell genutzt. Jetzt wird sich zeigen, wie er sich gegen die Alpha-Spieler schlagen wird.
Am Ende wird es mich nicht wundern, wenn er den Titel erneut gewinnt. Das wäre ein Paukenschlag!