China Championship: Murphy beendet Titelflaute

Handschlag Mark Williams und Shaun Murphy vor dem Finale der China Championship 2019.
Handschlag Mark Williams und Shaun Murphy vor dem Finale der China Championship 2019. © World Snooker/Tai Chengzhe

Der diesjährige China Championship Sieger heißt Shaun Murphy. Im Finale schlug er Mark Williams mit 10–9. Der Siegerscheck beträgt £150.000, für den Runner-up gibt es £75.000. Shaun Murphy wartete seit den Gibraltar Open 2017 auf einen Titel.

Flow am Tisch am Nachmittag

Die ersten beiden Frames des Spiels konnte Murphy für sich entscheiden, doch Williams zog nach und ging nach der Pause zum ersten Mal in Führung. Murphy erkämpfte sich den sechsten Frame, Williams holte sich mit wunderhübschen 143er Break – seinem ersten Century des Turniers – den siebten. Im achten Frame verteidigte Murphy eine 72er Führung (83 noch auf dem Tisch) gegen einen Steal-Versuch von Williams und glich zum 4–4 aus. Den letzten Frame der Session holte er sich ebenfalls: mit einer 133.

Erst Murphy-Show am Abend …

Zum Auftakt am Abend gewann Williams einen knappen Frame auf Schwarz und glich damit zum 5–5 aus. Doch anschließend sah man erst einmal nicht mehr viel von der ‚Welsh Pottingmachine‘. Murphy stürmte mit Breaks von 75, 76, 103 (sein 499. Karriere-Century) und 79 zum 9–5.

… und dann das Comeback von Williams

Doch nach dem Motto „Der letzte Frame ist immer der Schwerste“ machte Murphy es dann richtig spannend. Er machte plötzlich Fehler, die er vorher nicht gemacht hatte. Williams konnte wieder glänzen und verkürzte mit einer 73 auf 6–9. Im nächsten Frame erlebte Peggy Li den ultimativen Schiedsrichterinnenalbtraum. Williams spielte ein Foul und verteilte dabei den Pulk der Roten über den ganzen Tisch. Und Murphy wollte, dass er den Stoß wiederholt. Peggy Li tat ihr Bestes, um alles an Ort und Stelle zurückzubauen.

Der Frame zog sich hin und am Ende hatte Murphy das Nachsehen und es stand 9–7. Auch den nächsten Frame holte sich Williams, mit einer fantastischen Clearance auf die Farben, und anschließend erzwang er mit einem großartigen Century den Entscheidungsframe. Den gewann Murphy mit einer 69.

Hossein Vafei mit seinem dritten Halbfinale

Murphy hatte auf dem Weg ins Finale Mark Selby, Kurt Maflin, Matthew Selt, Ryan Day und Yuan Sijun jeweils komfortabel geschlagen. In der Weltrangliste machte er sechs Plätze gut und steht jetzt an Nr. 8.

Der Weg für Mark Williams führte über Hossein Vafaei, David Gilbert, Luca Brecel, Luo Honghao und Kishan Hirani. Vafaei zeigte bei den China Championship mit Siegen über Kyren Wilson, Anthony McGill und Joe Perry wieder eine starke Performance und wird mit einem Sprung auf Platz 31 der Weltrangliste belohnt. Im Halbfinale kam er nach 2–5 noch zum Ausgleich, verlor dann aber den Decider. Es wäre sein erstes Finale gewesen.

Yan überholt Ding ausgerechnet bei den China Championship

Ding Junhui schied mal wieder in Runde eins aus, dieses Mal gegen Landsmann Zhao Xintong, der als bester chinesischer Spieler das Achtelfinale erreichte. Ding befindet sich damit in der Weltrangliste im freien Fall. Da gleichzeitig das Preisgeld seines letzten Titels von 2017 wegfällt, rutscht er um neun Plätze nach unten auf den 18. Platz und ist das erste Mal seit 2016 nicht mehr in den Top 16. Landsmann Yan Bingtao schaffte hier den Sprung in die Top 16 und löst Ding als chinesische Nummer eins ab.

Murphy spricht nach dem Spiel darüber, wie er sich gefühlt hat, als seine Führung dahinschmolz:

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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