Die Achtelfinalspiele haben uns Drama und Spannung beschert. Besonders die Entscheidung zwischen Barry Hawkins und Ronnie O’Sullivan ging mit einem Decider bis zum für O’Sullivan bitteren Ende. Offensichtlich soll uns mit den Viertelfinalspielen eine emotionale Pause gegönnt werden.
Das Spiel zwischen Ding Junhui und dem zweifachen Weltmeister Mark Williams endete schon vorzeitig: Der Mann aus Yíxīng gewann gestern Abend schon in der zweiten Session mit 13-3 und ließ dabei zu keinem Zeitpunkt Zweifel an seinem Sieg aufkommen. Williams lochte in Frame neun bis zwölf gerade mal zwei Bälle und sein Framegewinn im 13. konnte man nicht ernsthaft Comeback nennen. Ding Junhui steht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere im Halbfinale der WM. Ich wollte es ja nicht wahrhaben, aber jetzt sieht es doch so aus, als könnte in diesem Jahr den ganz großen Titel holen.
Mark Selby gewann seine Partie gegen Kyren Wilson mit 13-8. Er rauschte mit 6-0 in Führung, konnte das Niveau jedoch nicht über das ganze Match halten. Die zweite Session war mehr Krampf als Kampf. Mit 10-6 starteten die beiden heute Morgen ins Spiel, Mark holte die ersten beiden Frames, Kyren die nächsten beiden. Dabei spielte er mit einer 143 das bisherige höchste Turnierbreak. Wilson, der als Nummer 19 der Weltrangliste in dieses Turnier gestartet war, zeigte auch in diesem Spiel wieder, was ihm auch seine Siege gegen Joe Perry und Mark Allen ermöglicht hatte: ein wahnsinniges Long-Pot-Spiel und seine mangelnde Ehrfurcht vor besser platzierten Spielern. Auch wenn er einen Spätstart hatte und leider nicht alle Chancen konsequent nutzen konnte, war er dem Weltmeister von 2014 auf alle Fälle spielerisch gewachsen.
Marko Fu dominiert bisher sein Spiel gegen den Ronnie-Bezwinger Barry Hawkins. Vor der Abendsession war schon zu befürchten, dass es sie gar nicht mehr geben würde, aber Hawkins konnte noch ein 5-10 erspielen.
In der Wiederauflage des 2014er Schottenduells zwischen John Higgins und Alan McManus, das damals Letzterer für sich entscheiden konnte, steht es 9-7. Bisher ging es im Päckchenstil vorwärts, immer schön abwechselnd. Higgins machte im letzten Frame der zweiten Session ein Century, McManus hatte schon im zweiten Frame des Spieles eine 114 gespielt.