Scottish Open 2022: Erster Ranglistentitel für Gary Wilson

Handshake vor dem Scottish Open-Finale: Gary Wilson und Joe O'Connor mit der Stephen Hendry Trophy
Handshake vor dem Scottish Open-Finale: Gary Wilson und Joe O'Connor mit der Stephen Hendry Trophy © World Snooker/Tai Chengzhe

Im Finale der Scottish Open 2022 setzte sich Gary Wilson mit 9–2 gegen Joe O’Connor durch. Damit gewann er in seinem dritten Finale zum ersten Mal in seiner Karriere ein Ranglistenturnier und durfte im Meadowbank Sports Centre in Edinburgh die Stephen Hendry Trophy in die Höhe halten. Er streicht ein Preisgeld in Höhe von £ 80.000 ein. O’Connor, der zum ersten Mal in einem Ranglistenturnierfinale stand, erhält für seine Endspielteilnahme £ 35.000.

Wilson schon am Nachmittag der Bessere

Beide Spieler starteten sehr gut ins Finale und teilten sich mit hohen Breaks die ersten beiden Frames. Wilson schaffte im ersten Frame sogar direkt ein Century (102). Den dritten Frame stahl Wilson mit 67–64 und den vierten holte er sich wieder deutlich mit 88–0 zur 3–1-Führung. O’Connor konterte zwar im fünften Frame und schaffte den 2–3-Anschluss, doch danach zog Wilson das Match, auch bedingt durch vermeidbare Fehler von O’Connor, auf seine Seite. Nach einem weiteren 102er Century im sechsten und einem unkämpften siebten Frame, stahl er O’Connor den achten Frame, weil dieser nach einem Stellungsfehler Pink auf die Mitteltasche verschoss. Mit einer 6–2-Führung für Wilson ging es in die Pause zwischen den Sessions.

Das schnelle Ende am Abend

Auch der erste Frame der Abend-Session ging dank eines 68er Breaks an Wilson, der erneut einen verschossenen Einsteiger von O’Connor ausnutzte. Es folgte ein zäher und umkämpfter zehnter Frame, in dem sich nach und nach fast alle Roten im oberen Bereich einfanden. Beide Spieler nutzten ihre Chancen mehrmals nicht, doch letztlich machte O’Connor wieder den entscheidenden Fehler und Wilson erhöhte auf 8–2. Der Stecker war bei O’Connor nun endgültig gezogen und Wilson beendete das Match mit einem 94er Break zum 9–2 Endstand.

Wilson widmet Titel seinem verstorbenen Coach

Wilson gab nach dem Sieg Einblicke in seine Gefühlswelt und sagte, dass es Momente in seiner Karriere gab, in denen er sich selbst schon fragte, ob er jemals ein Ranglistenturnier gewinnen würde. Den Titel widmete er seinem verstorbenen Coach. O’Connor zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte Wilson zum verdienten Sieg. Er sah ein, im Finale nicht sein bestes Snooker gespielt zu haben, war aber trotzdem mit der Woche sehr glücklich und bedankte sich beim Publikum für die Unterstützung.

Der 200. englische Ranglistenturniersieger

Wilson ist mit diesem Sieg der 200. Engländer, der ein Weltranglistenturnier gewinnt und klettert in der WST-Rangliste auf Platz 18. O’Connor verbessert sich auf Rang 40. Weiter geht es auf der Tour ab Montag, 12. Dezember mit den English Open 2022, wo Wilson am Dienstag, 13.12. im Brentwood Centre in der ersten Runde auf Martin Gould trifft. O’Connor startet ebenfalls am 13.12. in das Turnier gegen den Sieger des Held-Over-Quali-Matches Mark Selby–Noppon Saengkham.

AutorIn: Ralf

Mag Snooker des Spiels wegen und begeistert sich dafür seit den 90er Eurosport-Anfangstagen. Außerdem: Fußball, Kinofilme und Musik. Twitter: https://twitter.com/Ralf_2206 | Mastodon: https://snooker.uk.to/@Ralf_2206

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