Masters 2021 ohne Partymaster Trump

Masters 2021 ohne Lisowski, der hier die Backen aufbläst.
Symbolbild: Was für ein Scheiß, scheint Lisowski zu denken. © World Snooker/Tai Chengzhe

Auch beim Masters 2021 geht es nicht ohne COVID19-Auswirkungen. Einen Tag vor Beginn wurde die Nummer eins der Weltrangliste Judd Trump positiv getestet, ebenso wie Jack Lisowski. Die beiden wurden ersetzt durch Gary Wilson und Joe Perry.

Seltsam, dass es ausgerechnet die beiden guten Freunde traf, die sich aber angeblich seit dem World-Grand-Prix-Finale nicht mehr gesehen haben. Judd Trump ist auf alle Fälle Ende letzten Jahres noch in der Weltgeschichte rumgegondelt und das ist natürlich angesichts der Situation nicht unbedingt die beste Turniervorbereitung. Inzwischen gelöschte Fotos auf seinem Instagram-Konto zeigten ihn beim Feiern in Dubais Clubszene.

Schade ist es auf alle Fälle, sowohl für das Publikum als auch für die Spieler. Lisowski fühlte sich gut in Form und hatte sich hier im Alexandra Pallace ähhh in Milton Keynes einiges vorgenommen. Jetzt wird er frühestens zum German Masters wieder am Tisch stehen.

Kyren heute der bessere Wilson

Für beide Nachrücker war es heute aber kein guter Tag. In der Auftaktpartie Wilson gegen Wilson setzte sich Kyren gegen den Masters-Debütanten Gary mit 6–2 durch. Gary ging zwar in Führung und zur Pause war das Spiel noch ausgeglichen 2–2 (mit Breaks von 83 und 108 für Kyren und einem 85er für Gary). Doch alle Frames nach der Pause gingen an Kyren. In Frame sechs hatte Gary eine gute Chance auf den Framegewinn, bis er beim Split der Roten Pink auf die Mitte verfehlte und Kyren eine Rote liegen ließ. Dieser machte mit einer 136 im siebten Frame das bisher höchste Break des noch jungen Turniers.

Ein bisschen einseitiger erster Abend beim Masters 2021

Joe Perry schien anfangs ein wenig unvorbereitet und noch nicht richtig im Match-Modus. In vier der fünf ersten Frames machte er insgesamt 21 Punkte, während David Gilbert in vier von fünf Frames ein 50+ Break spielte. Es wurden schon Befürchtungen ausgesprochen, dass wir hier den ersten Whitewash seit drei Jahren sehen würden. Ein gewisser Snookerprofi hatte aber eine ganz andere Idee.

Im sechsten Frame konnte Perry mit einer 73 seinen ersten Frame aufs Zählbrett bringen. Und auch den nächsten Frame gewann er, und zwar mit einem Century-Break von 108 zum 2–5. Im achten Frame zeigten dann beide Spieler Nerven. David Gilbert ist ja bekannt für seine kleine Schwäche beim den letzten Schritt über die Ziellinie. Dementsprechend nervös wurde seine Fangemeinde. Doch nach ein bisschen Hin und Her konnte Gilbert sein hervorragendes Spiel mit einem verdienten Sieg krönen.

Aussicht auf spannendere Partien?

Morgen greift Titelverteidiger Stuart Bingham gegen Thepchaiya Un-Nooh (14 Uhr) ins Geschehen ein. Shaun Murphy, der mit MC Phil Seymour einen Gewichtsverlust-Wettbewerb für einen guten Zweck austrägt, spielt gegen Mark Williams (20 Uhr). Hier erzählt Seymour darüber (auf Englisch).

Wenn nichts weiter dazwischen kommt, können wir uns übermorgen und Mittwoch auf folgende Partien beim Masters 2021 freuen: Wir hoffen, dass Mark Selby sein Queue matchfertig hat, nachdem ihm in der letzten Partie mitten im Break sein Tip vom Queue geflogen ist.
Neil Robertson–Yan Bingtao
Mark Selby–Stephen Maguire
Ronnie O’Sullivan–Ding Junhui
John Higgins–Mark Allen

Am Donnerstag lautet das erste Viertelfinale Kyren Wilson gegen David Gilbert. Alle Partien, Spielzeiten und Ergebnisse wie immer auf unserer Turnierseite.

 

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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