Große Überraschung bei der Weltmeisterschaft der Frauen: Dreifache Weltmeisterin Ng On Yee und Titelverteidigerin Reanne Evans sind im Viertelfinale ausgeschieden. Im Halbfinale treffen heute Rebecca Kenna gegen Nutcharut Wongharuthai und Jamie Hunter gegen Wendy Jans aufeinander.
Nach über eineinhalb Jahren Pause startete die World Women’s Snooker Tour im September 2021 mit der UK Championship. Im November folgte das Masters und im Januar die British Open. Die Weltmeisterschaft der Frauen ist nun das vierte Turnier nach der Pandemie-Pause. Neben dem Titel, den momentan Reanne Evans hält, erhält dieses Jahr die Gewinnerin der Weltmeisterschaft zusätzlich eine Karte für die Main Tour. Sollten Evans oder Ng On Yee, die momentan schon auf der WST sind, gewinnen, rückt die Nächstplatzierte aus der Rangliste nach. Wäre es nicht toll, eine der aufstrebenden Thailänderinnen auf der Tour zu sehen?
Mandy Fisher wird für 40 Jahre Arbeit geehrt
Der Pokal der Weltmeisterschaft hat einen neuen Namen erhalten: Er heißt jetzt Mandy Fisher Trophy – benannt nach der Präsidentin von World Women‘s Snooker für ihre unermüdliche Arbeit für den Sport.
Die ersten drei Turniere der Saison fanden mit geringer Beteiligung von Spielerinnen aus Asien statt. Zur Weltmeisterschaft hatten 58 Spielerinnen gemeldet, mit dabei Spielerinnen aus Asien, Australien, Polen, Ungarn und natürlich dem UK. (53 waren es 2019 bei der letzten WM in Thailand, wo viele europäische Aktive fehlten.) Leider mussten kurz vor Beginn der WM drei Spielerinnen zurückziehen. Unter ihnen leider auch Diana Schuler, die an Covid19 erkrankt ist. Auch die Nr. 12 Waratthanun Sukritthanes und Siripaporn Nuanthakhamjan sind nicht angetreten.
U-21 und Senioren-Weltmeisterschaft der Frauen
Den Titel bei den Juniorinnen holte sich am Wochenende Ploychompoo Laokiatphong. Sie gab während ihrer drei Spiele keinen Frame ab und gewann das Finale mit 3–0 gegen die 13jährige Australierin Lilly Meldrum. Letztere besiegte im Halbfinale die 17jährige Japanerin Miina Tani. Diese kam im Hauptturnier bis unter die letzten 16, wo sie sich erst Reanne Evans geschlagen geben musste.
Bei den Seniorinnen setzte sich Tessa Davidson gegen Ewelina Pislewska mit 3–0 durch. Davidson gewann damit den zweiten Titel nach den British Open im Januar, nach 23 Jahren Abwesenheit vom Snooker-Sport. Auf dem Weg ins Finale schlug sie Anja Vandenbussche, die ebenfalls nach 23 Jahren das erste Mal wieder einen Wettbewerb bestritt. Und die wir im Hauptwettbewerb noch wiedersehen!
🏆 WORLD TITLES FOR LAOKIATPHONG AND DAVIDSON 🏆
Ploychompoo Laokiatphong and Tessa Davidson have claimed the first silverware at the 2022 World Women's Snooker Championship by triumphing in the Under-21 and Seniors tournaments in Sheffield!#WomensSnooker pic.twitter.com/wbomugJ2wx
— World Women’s Snooker (@WomensSnooker) February 10, 2022
Titelverteidigerin und Ex-Weltmeisterin raus
Am Samstag startete das Hauptturnier der Weltmeisterschaft mit den Gruppenspielen. Hier setzten sich erwartungsgemäß die Favoritinnen durch. Am Sonntag wurden zunächst noch acht Plätze für das Achtelfinale ausgespielt. Auch hier gab es keine Überraschungen. Nur Rebecca Kenna und Nutcharut Wongharuthai taten sich bisher ein wenig schwer. Im Achtelfinale war dann etwas überraschend Schluss für Laura Evens, die gegen Wendy Jans verlor. Und die frischgebackene U-21 Weltmeisterin Ploychompoo Laokiatphong verlor im Decider gegen die Tourrückkehrerin Anja Vandenbussche.
Dramatisches Viertelfinale
Die Viertelfinale lauteten Reanne Evans gegen Wendy Jans, Nutcharut Wongharuthai gegen Ng On Yee, Rebecca Kenna gegen Emma Parker und Anja Vandenbussche gegen Jamie Hunter. Nutcharut war gegen On Yee mit 3–0 in Führung gegangen. Doch diese gewann ebenfalls drei Frames in Folge und erzwang den Entscheidungsframe. Diesen holte sich Mink Wongharuthai auf die letzte Schwarze. Wendy hatte gegen Reanne mit 2–0 geführt, bevor diese einen Frame holen konnte. Das war allerdings der Einzige. Nachdem sie in den Spielen davor keinen Frame abgegeben hatte, schied die vielfache Weltmeisterin hier mit 1–4 aus.
Ergebnisse: Wendy Jans 4–1 Reanne Evans, Rebecca Kenna 4–2 Emma Parker
Nutcharut Wongharuthai 4–3 Ng On Yee, Jamie Hunter 4–0 Anja Vandenbussche.
Halbfinale, heute 12 Uhr: Rebecca Kenna gegen Nutcharut Wongharuthai und Jamie Hunter gegen Wendy Jans. Einen Livestream wird es auch im Finale nicht geben. Wenn wir Glück haben, gibt es dann aber wenigstens richtige Livescores.
Dass Reanne Evens ausgeschieden ist, wundert mich nicht . Die Art und weise, wie sie beim Shoot Out und bei der Qualifikation zum Turkish Masters aufgetreten ist, war m.E. schon ziemlich arrogant. Das habe ich anders in Erinnerung.
Naja, das kann ich nicht beurteilen, ob sie arrogant ist und das ihr Spielvermögen beeinträchtigt. Auf alle Fälle zeigt es, dass die Weltspitze der Frauen nicht mehr nur aus zwei Spielerinnen besteht.
Ich meinte arrogant nicht als charakterliche Eigenschaft, das wäre nicht fair, zu behaupten, ich meinte die Spielweise, schnell, unkonzentriert, und ich habe noch nie einen Mann gesehen, der sich zum Stoß auf die Tischkante setzt.
Dann hast du offensichtlich noch niemals Mark Selby zugeschaut.
Hier sitzt er zum Beispiel auf der Tischkante beim Stoß.
OK Asche auf mein schütteres Haupt ( Haar). Gestern hat Reanne Evens zwar 1: 4 verloren, aber das Ergebnis trügt, es war m.E . eine recht gleichwertige Partie. Gewonnen hat derjenige, der die langen Bälle etwas besser unterbringen konnte. Fand ich schade, es ist an der Zeit, dass auch mal eine Frau bei der Main Tour weiterkommt. Das macht die Sache einfach spannender. Heute hat sich Lukas Kleckers bei der Qualifikation 4: 3 durchgesetzt. Es war ein seh spannendes Spiel. Also etwas Lokalpatriotismus muss schon sein ;-))
Ng On Yee, mehrmalige Weltmeisterin, zog durch ein 4: 1 bei der Qualifikation zu den Welsh Open in die erste Runde ein und trifft dort Allister Carter. ich finde, sehr erfreulich. Soweit mir bekannt ist, das erste mal, dass bei der Main Tour eine Frau aus der Qualifikation heraus in die erste Runde weiter kam. Herzlichen Glückwunsch.
Ja, das ist ein guter Erfolg. Ich bin mir aber mit dem ‚ersten Mal‘ nicht ganz sicher. Je nachdem, wie du es interpretierst. Reanne Evans hat in der WM-Quali in der ersten Runde gewonnen, aber ist damit natürlich erst in die zweite Quali-Runde gekommen und nicht in die erste Runde des Hauptturniers. Allison Fisher ist damals sogar bis in die vierte Runde der WM, der Welsh Open und der British Open gekommen und hat das Viertelfinale des Malta Grand Prix erreicht.