Qualifikant schlägt Weltmeister. Anthony McGill konnte sich überraschend im Achtelfinale der Snooker WM 2015 mit 13-9 gegen Titelverteidiger Mark Selby durchsetzen.
Jeder hat eigentlich nur darauf gewartet, dass der Crucible-Fluch wieder zuschlägt. Dass wieder kein erstmaliger Weltmeister seinen Titel verteidigt. Und es ist geschehen – Mark Selby verlässt in der zweiten Runde das Turnier. Geschlagen geben musste er sich dem 24jährigen McGill, dem er nun auch den Titelgewinn zutraut.
Während des Partie sah es nie wirklich gut aus für Selby. 4-4 nach der ersten Session, 10-6 nach der zweiten. Dass aber gerade ein Mark Selby das Zeug zum Comeback hat, wusste auch der junge Schotte: „Ich wusste, dass es nicht vorbei war, selbst als ich 12-7 geführt habe. Man sieht es immer wieder, dass Mark Selby gegen bessere Spieler als mich zurückschlägt.“
Insbesondere die zweite Session warf Selby aus der Bahn, die er mit 6-2 verlor. „Ich habe es vermutlich in der zweiten Session verloren, als ich wirklich schlecht gespielt habe und er mich bei jeder Möglichkeit bestrafte. Er ist mehr als fähig das Turnier zu gewinnen.“, so Selby nach der Partie.
Der scheinbar stets fröhliche McGill war von seinem Sieg selbst etwas überrascht: „Ich habe gerade den Weltmeister im Crucible geschlagen, ich kann es selbst nicht glauben. Niemand hat erwartet, dass ich gewinne, nicht einmal ich selbst.“
„Es scheint mir so, dass jeder Sieg derzeitig der größte Sieg meiner Karriere ist. Ich habe Stephen geschlagen, nun Mark und hoffentlich geht es so weiter. Ich denke ich muss einfach ein wenig besser punkten. Ich gewinne nicht genug Frames in einem Anlauf.“
Anthony McGill trifft im Viertelfinale entweder auf Joe Perry oder Shaun Murphy. „Es ist mir egal gegen wen ich als nächstes spiele und das denken die Anderen vermutlich auch.“
Für die ganz grobe Sensation fehlen ihm jetzt noch drei Siege.