Nun ist es endlich soweit: Morgen startet das German Masters 2018. Zum siebten Mal macht das Turnier im Berliner Tempodrom Station. Seit 2014 bin ich jedes Jahr für SnookerPRO vor Ort gewesen und werde mich auch dieses Mal in Berlins Snookertempel ins Vergnügen stürzen. Nicht ohne Grund ist das Tempodrom auch bei den Spielern einer der beliebtesten Veranstaltungsorte.
Unvergleichlich ist der Tischaufbau mit dem zentralen TV-Tisch und den kreisförmig angeordneten Nebentischen: Von allen Plätzen aus hat das Publikum Blick auf das komplette Geschehen. Manch eine*r ist davon schon fast ein bisschen überfordert und weiß gar nicht, wohin sie*er zuerst gucken soll. Ich werde mich wie immer auf ein oder zwei Partien pro Session konzentrieren, doch ganz sicher werde ich nachts immer bis zum letzten Ball in der Halle sein. Dieses Gänsehautgefühl lasse ich mir nicht nehmen.
Gleich am ersten Tag sehen wir bekannte Namen am Tisch. Titelverteidiger Anthony Hamilton und Chinas Nr. 1 Ding Junhui sind in der ersten Session ab 14 Uhr dran. Abends folgen dann German Masters Champion 2016 Martin Gould, 2014er Finalist Judd Trump und „Altmeister“ Mark Williams.
Am Donnerstag steht Ex-Weltmeister Shaun Murphy gleich in der Morgensession ab 10 Uhr am Tisch. Hier komme ich das erste Mal in Schwierigkeiten, da ich natürlich seinem Gegner Alan McManus zusehen und gleichzeitig das Spiel von Dark Mavis gegen Niu Zhuang verfolgen möchte. Um 15 Uhr geht es dann etwas entspannter zu. Der amtierende Weltmeister und Nr. 1 der Weltrangliste Mark Selby wird wahrscheinlich gegen Xiao Guodong am TV-Tisch spielen und ich gucke irgendetwas anderes.
Die zweite Runde beginnt am Donnerstag Abend mit vier Spielen, die nächsten vier finden Freitag Nachmittag statt. Am Freitag Abend ist dann mit den Viertelfinalspielen an allen Tischen gleichzeitig meist großes Kino angesagt. Hier haben wir schon schöne Entscheidungsframes sehen können.
Auch die Maximumquote ist in Berlin nicht zu verachten: Zwei durfte ich in den letzten Jahren live erleben, eins von Judd Trump und eins von Tom Ford. Vielleicht wird uns in diesem Jahr auch eins beschert.
Die fehlenden Größen in diesem Jahr: O’Sullivan, Neil Robertson, John Higgins
Aus den Reihen der Top 16 müssen wir wieder auf einige Spieler verzichten: John Higgins und Marco Fu hatten gar nicht erst für die Qualifikation gemeldet, O’Sullivan hatte sie kurzfristig abgesagt. Die Finalisten von 2016 und 2017 Ali Carter und Luca Brecel, Neil Robertson, Anthony McGill, Kyren Wilson sowie Stephen Maguire scheiterten in der Qualifikation. Dazu habe ich im Dezember schon etwas geschrieben.
Doch einige Dauergäste der letzten Jahre konnten sich wieder qualifizieren. Barry Hawkins, Mark Allen und Ryan Day sind genauso wieder dabei wie Thepchaiya Un-Nooh, der in Berlin allerdings noch nie richtig glänzen konnte. Neben Ding sind fünf weitere Spieler aus China im Feld. Damit stellen sie nach den Engländern/Nordiren die größte Gruppe. Liang Wenbo, Xiao Guodong und Yu Delu sind für die Berliner*innen keine Unbekannten, neu dagegen sind Mei Xiwen und Niu Zhuang.
Lulas Servicetipps
Die Anfahrt zum Tempodrom ist mit der S-Bahn oder dem Bus bis zum Anhalter Bahnhof am bequemsten. Mit der U-Bahn kann man auch bis zur Möckernbrücke oder zum Mendelssohn-Bartholdy Park fahren.
Für die Sessions an den Wochentagen gibt es immer noch ausreichend Tickets an der Tageskasse. Hier ist man erfahrungsgemäß nicht an den Platz auf dem Ticket gebunden, sondern kann sich gegebenenfalls auch auf andere Plätze setzen. Für das Viertelfinale am Freitagabend, die Halbfinale am Samstag und das Finale am Sonntag dagegen ist es ratsam, sich jetzt schon Karten zu besorgen. Im Dragonstar-Shop sind die Karten etwas günstiger, bei Eventim kann der Platz per Saalplanbuchung selber ausgewählt werden. Auch wenn manchmal etwas abfällig darüber gesprochen wird, dass auf den „billigen Plätzen unter dem Dach“ ein Fernglas benötigt wird, kann ich nur sagen, dass ich dort am liebsten sitze.