Jimmy White holte sich gestern gegen Alfie Burden seinen vierten Senioren-Weltmeistertitel. Er gewann das etwas durchwachsene Finale mit 5–3. Neben den £15.000 Preisgeld und einer Wunderlampe für’s Regal bekommt er dafür auch einen Platz beim Champion of Champions 2023.
Mit Siegen über Philip Williams, Adrian Ridley und Tony Drago hatte sich der Wirbelwind relativ souverän ins Finale gewirbelt. Burden hatte Lee Walker, Gerard Greene und Ben Hancorn besiegt.
Jimmy White nicht nur mit Whirlwind Magic im Finale
Alfie Burden hatte im Finale den besseren Start und legte 53 vor, verfehlte jedoch eine Rote. Jimmy White konterte mit einer 63 und stahl den Frame auf Pink. Der zweite ging an Burden zum 1–1. Frame drei ging wieder knapp an Jimmy White. Dann spielte der Whirlwind ein Break zum Niederknien und ging mit 3–1 in die Pause.
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— World Seniors Snooker Tour (@WorldSeniors) May 7, 2023
Auch den Frame nach dem Midsession Interval konnte er mit einem 50+Break für sich entscheiden. Er stand kurz davor, den Sieg sicher zu machen. Doch dann verloren beide Spieler den Faden und das Ganze wurde etwas mühselig. Burden kam auf 4–3 heran. Im letzten Frame machte Burden einen Safe-Fehler und White konnte das Match mit einem 84er Break abschließen.
Tränen im Viertelfinale
Als Mark-Davis-Fan habe ich natürlich das Viertelfinale zwischen ihm und Tony Drago verfolgt. Es war ein absolut spannendes Spiel mit deutlicher Führung von Drago, einer Aufholjagd bis zum Entscheidungsframe von Davis, vielen schönen Breaks und Clearances, das Drago am Ende mit 4–3 gewann.
Rob Walker ist ja der unumstrittene Tränenspezialist, wenn es um Interviews mit Aktiven geht. Doch was nach dem Spiel passierte, war auch ihm offensichtlich etwas zu viel. Auf die erste harmlose Frage von Walker brach Drago nämlich in Tränen aus und konnte vor Schluchzen kaum sprechen. Er berichtete, dass er erst am selben Morgen vom Tod eines langjährigen Freundes erfahren hätte und widmete diesem seinen Sieg.
Dragos Spielweise war mal wieder faszinierend. Seine durchschnittliche Stoßzeit von teilweise unter 10 Sekunden und seine Cue-Action, die ein bisschen an Alex Higgins erinnert, machen sein Spiel absolut sehenswert. Ein bisschen vermisse ich ihn schon auf der Tour.
Peggy Li und Michaela Tabb wieder am Tisch zu sehen
Immer wieder eine Freude auf der World Seniors Tour ist es, Schiedsrichterinnen zu sehen, die entweder nur sehr wenig oder gar nicht (mehr) auf der Main Tour eingesetzt werden. Gerade Michaela Tabb, die das große Vorbild für viele Schiedsrichterinnen ist, erfreut mich hier immer wieder mit ihrer Kompetenz und Souveränität. Aber auch Peggy Li, die langsam auch mal die wichtigen Spiele auf der Main Tour leiten dürfte, kam hier zum Einsatz, was mich sehr gefreut hat.
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