Nachdem es die letzten Jahre nicht allzu prickelnd für „The Magician“ aussah, scheint sich diese Saison zum Ende hin prächtig für ihn zu entwickeln. Nach zwei Maximum Breaks und einem PTC-Sieg folgte der lang ersehnte große Weltranglistenturniertitel nach einer knapp dreijährigen Durststrecke. Im gestrigen Finale konnte Shaun Murphy sich mit 10-6 gegen Mark Selby durchsetzen.
Erst im Februar konnte Murphy seine 29-monatige Titelgewinn-Pause beenden, als er bei der Gdynia Open gewann. Zuvor war er skeptisch, ob er überhaupt jemals wieder Trophäen erheben würden. Doch das anhaltende Training und der Zuspruch aus dem engen Kreis scheint sich endlich ausgezahlt zu haben.
Das Match lief mehr als gut für Murphy, insbesondere die erste Hälfte. Zu Beginn der zweiten Session führte er 7-2. Dass Selby zu einem Comeback fähig ist, hat er schon allzu oft bewiesen. Auch schien er im Finale der World Open 2014 eines anzustreben. Er schaffte den Sprung auf einen 8-6 Rückstand, womit das Match wieder offen schien. Doch Murphy behielt die Nerven und beendete die Partie mit 10-6.
„Mark hatte beim 7-2 überhaupt keinen Druck,“, so Murphy nach dem Finale. „Ich wusste, dass er zurück kommen würde und ich musste einfach nur auf meine Chancen warten.“
Zuletzt gewann er mit dem Brazil Masters 2011 ein großes Turnier. Nun kann er mit dem World Open-Titel seinen fünften großen Weltranglistenturniersieg feiern.
Er ist wieder da. Scheinbar gerade noch rechtzeitig, um womöglich auch bei der Weltmeisterschaft in einem Monat wieder eine Gefahr darzustellen.