Mark Williams gewinnt die British Open

Mit offener Weste und linker Hand in der Hosentasche trägt Mark Williams die erhobene British Open Trophäe an Publikum vorbei durch den Glitterregen. Er lächelt zufrieden in die Kamera.
Mark Williams: Erster British Open Sieger seit 17 Jahren. © World Snooker/Tai Chengzhe

Siebzehn Jahre nach der letzten Austragung gewinnt Mark Williams die British Open. Im Finale schlägt er Gary Wilson mit 6–4. Für Williams ist das der zweite Titel bei den British Open nach 1997 und sein beeindruckender 24. Ranglistentitel.

Zu Beginn der Saison 21/22 wurden die British Open wiederbelebt, die 2004 das letzte Mal ausgetragen wurden. Jedoch nicht im altbewährten Format, sondern über kurze Distanzen. Viele hatten deshalb mit einem Überraschungssieger gerechnet. Tatsächlich gab es im Turnierverlauf auch einige Überraschungen. Am Ende holte sich dennoch ein Altbekannter den Titel: Mark Williams machte seinen 24. Titel am Sonntagabend perfekt.

Finale auf Augenhöhe

Das Finale wurde über Best-of-11 ausgetragen. Weder Mark Williams noch Gary Wilson konnten sich im Verlauf der ersten Frame vom ihrem Kontrahenten absetzten. Den ersten Frame holte sich Williams, den zweiten Wilson. Beide ohne hohe Breaks, dafür aber mit guten Safeties kontrollierend. Im dritten Frame gelang Mark Williams dann sein erstes Century im gesamten Turnier, Wilson konnte jedoch mit einer 62 im folgenden Frame zur Pause erneut gleichziehen.

Nach dem ersten Midsession Intervall der Saison erwischte Wilson den besseren Start und legte seinerseits mit einem Century von 101 Punkten zur zwischenzeitigen 3–2-Führung vor. Der folgende sechste Frame war umkämpft und beide erlaubten sich ein paar Fehler. Am Schluss behielt Mark Williams das bessere Ende für sich. Den nächsten Frame konnte er wieder in überzeugenderer Manier mit einem 75er Break gewinnen. Damit ging der Waliser abermals in Führung: 4–3 nun der Spielstand.

Im achten Frame sah es öfter so aus, als könnte es zu einer Vorentscheidung kommen. Die Roten verteilten sich wild in der unteren Tischhälfte. Durch gute Safeties erarbeitete sich Gary Wilson immer wieder Chancen, doch er wirkte erstmals nervös und verschoss einige mögliche Einsteiger. Mark konnte ihn dafür aber nicht bestrafen, ihm gelang es im Break nicht in eine gute Position zu kommen. So kam Gary Wilson doch ins Break und konnte sich aus dem Break eine Führung erarbeiten. Williams bekam zwar noch Chancen, konnte diese aber nicht mehr aufholen, es stand 4–4.

Am Ende dreht Mark Williams auf

Bis hierhin war es ein Finale auf gutem, aber nicht überragenden Niveau gewesen. Beide Spieler spielten auf Augenhöhe. Am Ende spielte Mark Williams seine Erfahrung und Coolness aus und konnte sich noch steigern. Im neunten Frame spielte er ein Break von 115 und holte sich anschließend auch den zehnten Frame zum Sieg.

Es ist sein 24. Ranglistentitel und Wilson wartet weiterhin auf seinen ersten.

Hier ein schönes Feature von WST. Alan McManus folgt sechs jungen Spielern während der British Open.

AutorIn: Målin

Målin mag Zahlen und Tabellen. Wenn sie gerade kein Snooker guckt, wirft sie wahrscheinlich einen Blick auf die Provisional Rankings. Ist durch Langeweile zum Snooker gekommen und weil sie schon in jungem Alter einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer hatte. Neben Artikeln kümmert sich Målin bei SnookerPRO um die Spieler*innenprofile. Twitter: @esel_freund

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