Last (Wo)Men standing in der Stadthalle Fürth

Halbfinale Paul Hunter Women's Classic 2017
So Man Yan (am Tisch), Ng On Yee (Hintergrund) beim Paul Hunter Women's Classic © Monique Limbos

Ein langer Tag war es gestern beim Paul Hunter (Women’s) Classic 2017. Um 1:20 Uhr fiel der letzte Ball in der Partie Pragnall-Gilbert, aus der der Amateur Pragnall als Sieger hervorging. Eine halbe Stunde früher waren die Halbfinalspiele der Frauen beendet: Hier gewann Reanne Evans gegen Rebecca Granger und Ng On Yee gegen So Man Yan. Die Siegerinnen treffen heute um 13 Uhr im Finale aufeinander.

Attraktives Halbfinale beim Paul Hunter Women’s Classic

Im Halbfinale sahen wir wenig überraschend die derzeit stärksten Spielerinnen. Und wir konnten sehen, dass sich die Lücke zwischen Serienweltmeisterin Reanne Evans und den anderen schließt. Keine Rede davon, dass sie hier einen Durchmarsch machen konnte. Rebecca Kenna ging in zwei denkbar knappen Frames 2–0 in Führung, im ersten benötigte sie sogar schon Snooker. Doch dann holte sich Evans vier (fast ebenso knappe) Frames in Folge und entschied das Spiel 4–2 für sich.

Am anderen Tisch sah Ng On Yee zuerst deutlich stärker aus und ging 2–0 in Führung. Dann gelang auch bei So Man Yan mehr als vorher und sie gewann die nächsten drei Frames in Folge. Ng On Yee musste sich dann erst einmal auf Pink den Decider erkämpfen, bevor sie diesen für sich entscheiden konnte.

Beide Partien waren wirklich extrem ausgeglichen und wurden dementsprechend knapp entschieden. Es war unterhaltsam und kurzweilig, was auch das Publikum zu schätzen wusste. Trotz der fortgeschrittenen Stunde (die Partien starteten erst weit nach 21 Uhr) fanden sich viele Zuschauer*innen an den beiden Tischen ein. Und wer behauptet, die Frauen wären so langsam, der hätte sich am Nebentisch bei Pragnall/Pinches mit einem 70-Minuten-Frame vergnügen können, während die Damen zügig ihr Spiel machten.

Das Finale erstmals mit Live-Bildern!

Ab 13 Uhr wartet ein vielversprechendes Finale auf uns. Vielleicht klappt es wieder mit dem Tweeten aus der Halle, also entweder SnookerPRO auf Twitter folgen, sicherheitshalber noch WLBS. Es wird auch auf snooker.org gezählt und mit ganz viel Glück gibt es hier Scores.

Doch großartigerweise wird das Spiel im Eurosport Player und auf der Facebookseite von WLBS live gezeigt.

Keine großen Überraschungen bei den Herren

Vielleicht mag es die ein oder anderen überrascht haben, dass Profi Oliver Lines gegen den Amateur Oliver Brown 0–4 verloren hat oder dass Peter Ebdon gegen Martin Gould 4–1 gewann, aber im Grunde war’s das dann schon mit den Überraschungen. Naja, dass David Gilbert sein Nachtspiel verliert und damit ein Amateur in der Runde der letzten 16 steht, zählen wir vielleicht doch dazu. Und auch, dass der frischgebackene Weltranglistentitelgewinner Luca Brecel gegen Mark King ein 1–4 einstecken muss. Dann war’s das aber wirklich.

Für Lukas Kleckers reichte es nicht

In einem zähen, schmerzhaften Erstrundenmatch gegen Amateur Joe O’Connor konnte Lukas seine Leistung nicht abrufen. Dies war eins der Spiele, das er eigentlich gewinnen müsste, wenn er sich auf der Tour etablieren möchte und vielleicht war gerade diese Erwartung der Grund für seine unsichere Spielweise. Ein 51er Break war das höchste für Lukas bei seiner 2–4 Niederlage.

Roman Dietzel erarbeitete sich immerhin einen Entscheidungsframe gegen Jack Lisowski, konnte den aber leider nicht gewinnen.

Paul Hunter Women's Classic

So Man Yan (Mitte) und Ng On Yee nach dem Halbfinale im Foyer der Stadthalle Fürth. © Lula Witzescher

 

 

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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