Masters 2023: Judd Trump gewinnt zweiten Masters-Titel

Handshake vor dem Masters-Finale 2023: Judd Trump und Mark Williams mit der Paul Hunter Trophy.
Handshake vor dem Masters-Finale 2023: Judd Trump und Mark Williams mit der Paul Hunter Trophy. © World Snooker/Tai Chengzhe

Judd Trump hat das Finale des Masters 2023 gegen Mark Williams mit 10–8 gewonnen und holt nach 2019 seinen zweiten Masters-Titel. Im Alexandra Palace in London durfte er am Ende die Paul Hunter Trophy in die Höhe halten und streicht ein Preisgeld in Höhe von £ 250.000 ein. Mark Williams verpasste seinen dritten Masters-Titel und erhält für seine Endspielteilnahme £ 100.000.

Als Bonus bekommen Trump und Williams jeweils £ 5.000 für das höchste Break im Turnier (143), das sie in ihren Viertelfinal-Partien erzielten. Das gesamte Highest-Break-Preisgeld in Höhe von £ 15.000 teilen sie sich mit Hossein Vafaei, der ebenfalls im Viertelfinale ein 143er Break schaffte.

Williams startet wie die Feuerwehr, doch dann Trump gnadenlos

Williams lochte nach Trumps Anstoß direkt den ersten Einsteiger und holte sich den ersten Frame mit einem Century und einer 138er Total Clearance. Der furiose Auftakt sollte aber nicht fortgeführt werden, so dass der weitere Verlauf der Nachmittag-Session umkämpfter wurde. Die nächsten drei Frames gingen an Trump, weil bei Williams die Einsteiger und Breaks plötzlich nicht mehr so sicher waren wie noch im Frame und auch in den Tagen zuvor. Trump nutzte die Fehler von Williams gnadenlos aus und ging mit einer 3–1 Führung ins Mid-Session-Interval.

Williams steigert sich, aber Trump hält den Vorsprung

Nach dem MSI änderte sich zunächst nichts und Trump nutzte kleine Ungenauigkeiten von Williams zum 4–1 aus. Im sechsten Frame riss sich Williams aber zusammen, spielte nach Trumps Anstoß eine gute Safety, lochte den langen Einsteiger und verkürzte mit einem Century und einer 100er Clearance auf 2–4. Und er schaffte sogar den Anschluss zum 3–4, weil sich Trump zur Abwechslung im siebten Frame ein paar Fehler erlaubte. Nach einem Re-rack im achten Frame bot sich dann aber wieder das umgekehrte Bild: Williams misslang eine kurze Safety aus dem roten Pulk heraus, Trump nutzte den Fehler und schaffte ein 89er Break. Mit einer 5–3 Führung für Trump ging es in die Pause.

 

Ausgleich am Abend

Beim Start in die Abend-Session lochte Williams direkt einen langen Einsteiger und verkürzte mit kleineren Breaks zum 4–5. Trump konterte im zehnten Frame mit einem ebenso schönen langen Einsteiger und einem 66er Break zum 6–4. Als Trump in Frame 11 dank eines weiteren langen Einsteigers auf dem Weg schien, seine Führung auszubauen, scheiterte er bei einem Double-Versuch. Williams nutzte dies zu einem 80er Break und schaffte wieder den Anschluss zum 5–6. Der letzte Frame vor dem Mid-Session-Interval war sehr umkämpft und man merkte den Spielern die Wichtigkeit dieses Frames an. Nachdem beide nur kleinere Breaks schafften, versuchte Trump mit einem Hit & Hope-Einsteiger in ein Frame-entscheidendes Break zu kommen, doch eine nach oben gelaufene Rote versperrte Grün den Weg für eine Fortsetzung. Williams lochte erneut einen langen Einsteiger und schaffte dank eines 52er Breaks den 6–6 Ausgleich.

Spannung pur nach dem Mid-Session-Interval

Williams nutzte nach dem MSI einen Fehler von Trump mit 39er und 28er Breaks zum 7–6 und ging damit zum zweiten Mal im Match in Führung. Der 14. Frame dauerte knapp eine Stunde und war sehr umkämpft mit vielen Fehlern, kleineren Breaks und langen Safe-Duellen. Trump spielte viele erfolgreiche Snooker hinter Grün und glich zum 7–7 aus. War der folgende Frame wieder eine klare Sache für Williams mit einem Century und einer 107er Clearance, so gab  es im 16. Frame erneut nur kleine Breaks mit dem besseren Ende für Trump zum 8–8. Es ging hin und her, jetzt war Trump wieder am Drücker und spielte im 17. Frame ein 59er Break, verpasste aber den Frame-Ball. Williams konterte zwar mit einem 40er Break, doch Trump brachte den Frame über die Ziellinie und holte sich die Führung zurück.

Der verdiente Sieg für Trump

Beim Stand von 9–8 für Trump kam Williams im 18. Frame zwar in ein Break, verschoss aber Rot und so war der Weg frei für Trump, der den Sieg mit einer 126er Total Clearance zum 10–8 besiegelte. Williams erkannte nach dem Match den verdienten Sieg von Trump an und freute sich trotzdem über eine „briliante Woche“. Trump bezeichnete seine Leistung zwar nicht als perfekt, war aber mit seiner kämpferischen Leistung zurieden.

 

Nach dem Masters nun wieder ein Ranglistenturnier

Auf der Main Tour geht es mit einem Ranglistenturnier weiter, dem World Grand Prix 2023. Im „The Centaur“ in Cheltenham startet Judd Trump in der ersten Runde am Dienstag Abend, 16.01. gegen Hossein Vafaei. Mark Williams trifft zuvor am Nachmittag auf seinen Landsmann Jamie Jones.

 

AutorIn: Ralf

Mag Snooker des Spiels wegen und begeistert sich dafür seit den 90er Eurosport-Anfangstagen. Außerdem: Fußball, Kinofilme und Musik. Twitter: https://twitter.com/Ralf_2206 | Mastodon: https://snooker.uk.to/@Ralf_2206

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2 Gedanken zu „Masters 2023: Judd Trump gewinnt zweiten Masters-Titel

  1. Hans Kluss

    Hallo, wollte nur mal erwähnen, dass Rolf Kalb ein super mitreißender Kommentator ist.
    Übrigens hat Judd Trump gegen alle letzten 3 Gegner (Hawkins, Bingham und Williams), die vorher ihre Spiele alle 6 zu 0 gewonnen haben, seinen Triumph gefeiert. Auch ein Novum !!!

    Hans Kluss

    Dachau

  2. Ralf Artikelautor

    Hallo Hans,

    danke für deinen Kommentar! Rolf hat auf jeden Fall zur Beliebtheit von Snooker in Deutschland beigetragen.

    Judd Trump hat beim Masters eine tolle Performance hingelegt. Dein Hinweis unterstreicht das nochmal.

    Viele Grüße
    Ralf

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