Ronnie O’Sullivan steht nach seinem 13–7-Sieg wieder im Viertelfinale einer Weltmeisterschaft, auch wenn Ryan Day sich nochmal kurz gewehrt hat.
Zum insgesamt 22. Mal hat er diese Turnierrunde erreicht und dreizehn Mal hat er hier auch gewonnen. Stuart Bingham oder Jack Lisowski müssen sich warm anziehen.
Day mit zu viel Ehrfurcht vor O’Sullivan
Die ersten beiden Sessions hatte O’Sullivan jeweils mit 5–3 gewonnen und war so mit einem 10–6 in die abschließende Session gestartet. Day erarbeitete sich eine 57–35 Führung, doch O’Sullivan gewann den Frame auf die letzte Gelbe. Auch eine vom Punkt verschossene Schwarze von O’Sullivan im achtzehnten Frame konnte Day nicht nutzen.
Beim Stand von 12–6 bekam Day nach einem Kick von O’Sullivan die nächste Chance. Dieses Mal konnte er sie nutzen und verkürzte auf 12–7. Doch das war zu wenig, zu spät. Im letzten Frame legte O’Sullivan mit 9 Sekunden durchschnittliche Schusszeit ein 53er Break hin, bei dem Day nur gucken und staunen konnte, bevor er O’Sullivan die Hand schütteln durfte.
Ronnie alberte zwischenzeitlich sogar mit dem Publikum. Etwas, das wir eher selten sehen. Aber auch wenn er nicht gewohnt überfliegermäßig gespielt hat, stand sein Sieg hier kaum in Frage. Die Experten der BBC warfen aber die Frage auf, ob Day das Spiel richtig angegangen sei. Steve Davis sagte: „Ryan Day hat einen Weg gefunden, das Spiel zu verlieren.“ Stephen Hendry drückte es wieder in seiner ganz eigenen Art aus: „Wieso sagt Ryan Day, er hätte einen Berg zu erklettern, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat? Und was soll das: Ich versuche das Spiel zu genießen? Es ist die Weltmeisterschaft, da solltest du gewinnen wollen und nicht genießen.“ Naja, hoffen wir, dass Ryan Day es tatsächlich genießen konnte. Ich fand, es sah nicht danach aus.
Wilson zu stark für O’Connor
Joe O’Connor war in der ersten Session 2–6 in Rückstand geraten. Die zweite Session teilten sie 4–4. Auch hier startete also der Favorit mit 10–6 in die Nachmittagssession. Mehrere ungewöhnliche Fehler von ihm gaben Joe O’Connor die Chance, die Lücke zu verkürzen. Doch er nutzte keine davon.
Joe schien im Gegensatz zu seinem Match gegen Mark Selby den Glauben verloren zu haben, hier gewinnen zu können. Dominic Dale erklärte eine verschossene (schwierige) Gelbe von O’Connor damit: „Wenn du den Glauben verlierst, dann spielst du solche Bälle nur noch halbherzig.“ Zwar bekam er im letzten Frame noch einmal die Chance, einen Frame zu „stehlen“, doch die vorletzte Rote blieb vor dem Loch liegen und Wilson ließ sich nicht mehr aufhalten.
Er trifft im Viertelfinale auf den Gewinner der Partie Higgins-Allen, die heute Abend entschieden wird.
Higgins, Allen, Lisowski und Bingham kämpfen um die letzten Plätze
Mit nur drei beziehungsweise vier Frames war die Nachmittagssession extrem kurz. Nach knapp eineinhalb Stunden war der Spaß für uns und das Publikum in der Halle schon vorbei. Nicht unbedingt die beste Planung. Bei beiden Spielen der Abendsession steht es 9–7. Es wird also hoffentlich wenigstens ein Midsession Interval geben.
Feel bad for people who had tickets for this session. Evening session should be better hopefully #snooker
— Cameron 🌻 (@CamH_29) April 29, 2024
John Higgins hatte in einem ausgeglichenen Spiel 7–5 gegen Mark Allen geführt. Doch Allen gewann alle vier Frames der letzten Minisession und ging 9–7 in Führung. In der anderen Partie war Jack Lisowski mit 2–0 gut in die Partie gestartet, aber Stuart Bingham gewann die nächsten fünf Frames, bevor Liskowski im letzten Frame der Session den Schaden auf 3–5 begrenzen konnte. Die zweite Sesssion ging unentschieden aus und so geht Lisowski mit einem Zwei-Frame-Rückstand in die letzte Session.
Auch schon sicher im Viertelfinale: Trump, Jones, Maguire und Gilbert
Judd Trump gewann 13–7 gegen Tom Ford und trifft auf Jak Jones, der mit 13–9 gegen Si Jiahui ins Viertelfinale einzog. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich Stephen Maguire gegen Shaun Murphy durch. Er trifft auf David Gilbert, der 13–4 gegen Robert Milkins gewann.