Das zweite Q School Turnier war geprägt von erfahren Ex-Profis, die nach einer Pause auf die Tour zurück kehren. Barry Pinches, Craig Steadman, Michael Judge und Alfie Burden ist das im zweiten Anlauf bei der diesjährigen Q School gelungen.
Sie folgen Peter Lines, Fraser Patrick, Jackson Page und Yuan Sijun. Diese konnten sich im ersten Event der Q School für die Tour qualifizierten. Damit sind bisher alle acht Qualifikanten der diesjährigen Q School frühere Profis. Auch wenn einige junge Talente (u.a. McGuigan, Liam Pullen, Mark Lloyd und Lei Peifan) einige Siege beim zweiten Q School-Event einfahren konnten, setzen sich in den letzte Runden vor allem die erfahreneren Spieler durch.
Durchschnittsalter der verbliebenen 8 Spieler im #QSchool Event 2: 38 Jahre. Durchschnittsalter der soeben ausgeschiedenen 8 Spieler: 23 Jahre 😔 #147sf
— pingpinguin (@pingpinguin147) June 7, 2021
Knapper Sieg erst auf die letzten Farben
Nach den vier Siegern des ersten Events ist Barry Pinches der fünfte Spieler, der die direkte Relegation übersteht. Im Finale seiner Sektion im Draw traf er auf den früheren Profi Sanderson Lam. Das Match war eng und voller Wendungen. Am Ende kam es zum Decider und diesen konnte Pinches auch erst auf die letzten Farben für sich entscheiden. Umso bitterer für Lam, die Requalifikation so knapp verpasst zu haben.
Im „Halbfinale“ hatte Sanderson Lam Ross Muir ausgeschaltet, der nach einigen souveränen Siegen mit hochklassigem Scoring als einer der Favoriten für die Qualifikation gehandelt wurde. Auch Barry Pinches hatte auf dem Weg ins Finale mit Michael White einen der Topfavoriten im direkten Duell geschlagen. Darüber hinaus fuhr er Siege gegen Dylan Mitchell, Ryan Davies und Daniel Womersley ein.
Zwei alte Bekannte zurück auf der Tour
Craig Steadman ist es in diesem Jahr schon zum vierten Mal gelungen, sich über die Q School für die Tour zu qualifizieren. Nach einem Jahr Pause kehrt er damit wieder zurück. Nach einer 0–4 Auftaktniederlage gegen Tony Knowles im ersten Event, lief es im zweiten Anlauf für ihn besser. Neben Bradley Cowdroy und Phil O’Kane schlug er auch Luo Honghao und Duane Jones. Im Finale überstand er ein Comeback von Hammad Miah und sicherte sich nach zwischenzeitiger 3–0-Führung seine Tourkarte erst im Decider.
Im dritten Finale trafen mit Michael Judge und Kuldesh Johal zwei Spieler aufeinander, die beide 2010 von der Tour gefallen waren. Michael Judge konnte sich letztlich durchsetzen, er gewann das Match ohne Frameverlust. Zuvor hatte er Sergey Isaenko, Alex Clenshaw, Josh Mulholland, Soheil Vahedi und Robbie McGuigan geschlagen.
Burdens erfolgreiche Rückkehr vom Karriereende
Im letzten Jahr war Alfie Burden von der Tour gefallen. Nachdem er die direkte Requalifikation über die Q School verpasste, erklärte er sein Karriereende. Doch anscheinend vermisste er den Wettbewerb. Erst versuchte er sich für die Senioren-WM zu qualifizieren, dann entschied er, es nochmal mit der Profi-Tour zu versuchen.
Durch Siege über Mark Ganderton, Alex Taubman, Joshua Thomond und Lei Peifan erreichte Burden das Finalspiel. Dort traf er auf den Schotten Michael Collumb, den einzigen Nicht-Ex-Profi, der die letzte Runde erreichen konnte. Collumb gewann zwar den ersten Frame, doch am Ende wurde es ein souveräner 4–1-Sieg für Burden.
Noch sechs weitere Plätze werden über die Q School vergeben
Das dritte und letzte Event der diesjährigen Q School findet ab morgen (8.6.) bis Sonntag (13.6) statt. Für die verbleibenden Spieler*innen ist das die letzte Chance, in der nächsten Saison als Profi auf der Tour dabei zu sein. Der Druck auf alle Beteiligten steigt.
Neben den vier Sieger*innen des dritten Knock-Out-Turniers stehen am Sonntag auch die beiden Spieler fest, die sich über die Order of Merit für die Tour qualifizieren. Eine provisorische und regelmäßig aktualisierte Rangliste findet ihr bei Snooker.org. Am aussichtsreichsten platziert sind derzeit Hammad Miah und Lei Peifan, die in beiden bisherigen Events weit gekommen waren. Dahinter platziert sind Michael Georgiou, Duane Jones, James Cahill und Sanderson Lam. Die Abstände sind insgesamt aber noch gering.
Für die Order of Merit zählt die Summe der gewonnen Frames. Spieler, die in Runde 2 gesetzt sind, bekommen für die erste Runde 4 Frames angerechnet. Ob das sinnvoll ist, bleibt die Frage. Monique Limbos hatte das anhand einiger Beispiele kritisiert. Für die Topplatzierungen macht es sicherlich keinen Unterschied. Sollte die Order of Merit aber auch als Qualifikationsbedingung für die geplante Q Tour genutzt werden, stimme ich Monique Limbos‘ Kritik zu.