Q-Tour: Ein Weg (zurück) auf die Main Tour

Nächstes Wochenende startet das Q-Tour-Event 2 in Belgien. Wenn wir uns den Turnierplan genau anschauen, sehen wir dort den Namen Zhao Xintong. Nach dem Ende seiner Sperre Anfang September sucht er seinen Weg zurück auf die World Snooker Tour. Er war der einzige Spieler beim Wettskandal, der selber keine Spiele manipuliert, aber für andere Wetten platziert hatte. Ich sehe seiner Rückkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Auch wenn er seine Strafe abgesessen und als Top-Spieler auf der Main Tour gefehlt hat, erinnert er an eine sehr unschöne Seite des Sports. Aber mit der Zeit habe ich auch einem Joe Perry verziehen.

Nadelöhr Q-School

Jahrelang war die Q-School kurz nach der WM DAS Turnier, um eine Tourkarte für die World Snooker Tour zu ergattern oder den verlorenen Tourplatz zurückzuerobern. Mehrere Hundert Aktive kämpften hier in bis zu drei Events innerhalb kürzester Zeit um mehrere Tourkarten. Wer es nicht schaffte, konnte eventuell durch einen guten Platz in der Rangliste bei dem ein oder anderen Turnier für einen Profi nachrücken und so Matchpraxis erlangen. Alle anderen mussten ein Jahr auf die nächste Gelegenheit warten.

Dieser Weg der Qualifikation wurde vor einigen Jahren ergänzt durch eine über die ganze Saison stattfindende Turnierserie: die Q-Tour.

Weltweite Q-Tour

Schon lange wird kritisiert, dass die World Snooker Tour und die World PBSA sich hauptsächlich auf das UK zentrierten. Nachdem die Q-School jahrelang nur in England stattfand, kamen in letzter Zeit Turniere in anderen Regionen dazu. Die Q-Tour hat nun Events im mittleren Osten, in Asien/Ozeanien und auch den Amerikas. Zusätzlich werden die CBSA-Tour-Qualifier ein offizieller Teil der Q-Tour.

Doch immer noch liegt das Hauptaugenmerk auf der europäischen Ausgabe, die vier Events in Kontinentaleuropa und drei in England austrägt. Die Nummer 1 der europäischen Rangliste gewinnt am Ende der Saison direkt eine Karte für die Main Tour.

Zusätzlich gibt es ein Global Playoff, bei dem weitere Tourkarten vergeben werden. Hierfür qualifizieren sich die Spieler*innen von Platz 2 bis 17 der europäischen Rangliste (inklusive aller Eventsieger*innen) und die jeweils zwei besten der anderen Q-Touren.

Alle Q-Tour Turniere im Überblick

Amerika

Americas Q Tour 1 (Brasilien)
Americas Q Tour 2 (USA)
Americas Q Tour 3 (Canada)

Mittlerer Osten

Middle East Q Tour 1 (Bahrain)
Middle East Q Tour 2 (Vereinigte Arabische Emirate)

Asiatisch-Pazifische Q-Tour

Asia Pacific Q Tour 1 (Australien)
Asia Pacific Q Tour 2 (Australien)
Asia Pacific Q Tour 3 (Neuseeland)
Asia Pacific Q Tour 4 (Australien)
Asia Pacific Q Tour 5 (Australien)

Europa

Q Tour 1 (England)
Q Tour 2 (Bulgarien)
Q Tour 3 (Schweden)
Q Tour 4 (England)
Q Tour 5 (Wien)
Q Tour 6 (Schweiz)
Q Tour 7 (England)

CBSA (China)

Termine noch offen

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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Ein Gedanke zu „Q-Tour: Ein Weg (zurück) auf die Main Tour

  1. der beste Dichter der Welt

    Zhao Xintong scheint sich professionell in Form gehalten zu haben.
    Sein Wiedereinstieg erfolgte zur Tour-Ausgabe Nr. 2. Da lief es schon recht rund, er schied aber denkbar knapp 3:4 gegen Craig Steadman aus. In der Ausgabe Nr. 3 gelang dann die Revanche mit ebenfalls einem 4:3 im Finale. Damit katapulierte sich Zhao Xintong schon an die zweite Stelle in der europäischen Q Tour Randliste.

    In den nächsten Ausgaben kann dann mit Spannung beobachtet werden, was da noch so alles an Dynamik auftritt. Für die sehr erfolgreichen Spieler kann das finanziell recht attraktiv sein, da der Sieger zumindest am Ende eines Turniers 3000 £ zzgl. ansehnlicher Trophäe in die Hand gedrückt bekommt.
    Michael Holt konnte in der letzten Saison ganz gut davon profitieren (inkl. Wiederaufstieg)!

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