Mark Selby ist abermals Sieger der Masters. Gestern feierte der Brite seinen dritten Sieg, stand dabei innerhalb von sechs Jahren vier Mal im Finale.
Das Finale der Masters 2013 beendete Selby deutlich mit 10-6 gegen Neil Robertson. Es war ein gutes, wenn auch kein hochklassiges Match.
Robertson spielte nicht sein bestes Snooker, wie man es die vergangene Woche von ihm gesehen hat, als er noch Shaun Murphy, Mark Allen und Ding Junhui bezwang. Selby bezeichnete ihm nach dem Match als „Spieler der Woche“, jedoch war es nicht des Finals.
Das war eindeutig Selby. Zum ersten Mid Session Intervall stand es 3-1, zum Beginn der zweiten Session 5-3. „The Jester from Leicester“ erweiterte seine Führung auf 7-3 und es schien, als könnte der Snookerfan rechtzeitig ins Bett gehen. Robertson kämpfte sich noch zurück, doch mehr als ein 10-6 konnte er nicht rausholen.
Dabei war es vor allem Selbys taktische Spiel, mit dem er im Alexandra Palace überzeugen konnte. Ein sehr starkes und cleveres Safety-Spiel war gestern der entscheidende Faktor, der zum Turniersieg führte.
Beide Spieler hatten einige Zitterpartien zu bestehen, bevor sie sich für das Finale qualifzieren konnten. Es war ein Kontrast zum letztjährigen Masters, als keines der Matches bis in den Decider ging. 2013 waren es immerhin 7 von 15 Matches.
Selby bestand knapp gegen Stuart Bingham in der ersten Runde, nachdem er bereits 1-5 zurücklag. Es folgte eine schwache Partie gegen Mark Williams sowie ein weiteres spannendes Match gegen Graeme Dott im Halbfinale. Ebenfalls durch zwei Decider entschied Robertson sein erstes Match gegen Ding Junhui und im Achtelfinale gegen Mark Allen, als er den „besten Stoß seiner Karriere spielte“.
„Ich war wirklich zufrieden, so wie ich spielte.“, so Mark Selby nach dem Match. „Ich wusste, dass ich besser spielen und mehr angreifen musste.“
„Es ist momentan einfach nur unglaublich. Vor ein paar Monaten hatte ich noch eine Nackenverletzung und wusste nicht, ob ich wieder spielen werde. Nun sitz ich hier und hab die UK und das Masters gewonnen.“
Das Preisgeld von 175.000£ investiert Selby in eine Erweiterung seines Hauses. Sollte er diesen Siegestrend fortsetzen, so darf er sich in Zukunft über noch mehr Einnahmen freuen. World Snooker gab nämlich heute bekannt, dass man das Preisgeld für das Masters von 500.000£ auf 600.000£ erhöhen werde, alleine 200.000£ bekommt der Turniersieger.
Selby ist moment der Mann der Stunde. Nicht nur, dass er in der Weltrangliste auf Platz Eins steht. Mit seinem jetzigen Sieg und dem UK Championship-Sieg im Dezember hat er die zwei größten Turniere der Saison gewonnen. Außerdem war er direkt zu Jahresbeginn erfolgreich in Fürstenfeldbruck. Nun könnte er noch ein Kunststück schaffen, dass bislang lediglich Steve Davis, Stephen Hendry und Mark Williams gelungen ist: ein Sieg bei der UK Championship, dem Masters und der Weltmeisterschaft in der selben Saison.
Bis April zur WM 2013 ist es noch ein weiter Weg und einfach wird es keines Falls, aber falls man momentan einen Favoriten für die Weltmeisterschaft wählen müsste, dann wäre es Mark Selby.