Mark Selby ist nicht nur neuer Champion der UK Championship 2012, sondern auch wieder Weltranglistenerster. Nach dem Ranking Cut-Off überholt er wieder Judd Trump, der bereits in Runde 1 des Turniers ausschied.
Selbys 10-6 Sieg gegen Shaun Murphy in York ist für ihn ein sehr wichtiger Turniersieg, da es das wichtigste gewonnene Turnier seiner Karriere ist.
Mit der Finalteilnahme war die Position Eins in der Weltrangliste bereits gesichert. Der Sieg beschert ihm noch ein extra Polster gegen Judd Trump, der nun etwa 2.000 Punkte zurückliegt.
Es war kein hochklassiges Finale im Barbican Centre. Beide Spieler erreichten nur vereinzelt ihre starke Form, die sie während der vergangenen Woche durchaus zeigten. Denn die Paarung Selby gegen Murphy schien mehrmals während des Turniers unwahrscheinlich.
Selby hatte bereits im Achtelfinale Schwierigkeiten gegen Ryan Day. Im Viertelfinale lag gegen Neil Robertson mit 0-4 zurück, doch wendete er das Match zu einem 6-4.
Genauso zitterte sich Shaun Murphy durch seine Partien bei der Snooker UK Championship 2012. Im Viertelfinale standen die Chancen für Luca Brecel. Der patzte jedoch an der letzten Pinken. Murphy lochte und war sichtlich erleichert. Noch dramatischer wurde es im Halbfinale gegen Ali Carter, der bei einem Spielstand von 8-4 nur einen Frame vom Finaleinzug entfernt war. Murphy spielte das Comeback seines Lebens, gewann die fünf Frames in Folge und ließ Carter keine Chance. „The Captain“ selbst spielte garnicht schlechter in den letzten Frames, es war viel mehr Murphy, der aufdrehte.
Zur Beginn der zweiten Session des Finalmatches stand es 6-6 unentschieden. Shaun Murphy war durchweg der präsentere Spieler, schien mehrmals das Geschehen kontrollieren zu können. Doch vergab er seine Chancen und gab somit dem „Jester from Leicester“ sogar mehrmals pro Frame die Möglichkeit, zu punkten. Selby benötigte auch diese mehreren Möglichkeiten, um die Frames zu sichern. Denn wie auch Murphy gab er seinem Gegner immer wieder Spielzeiten am Tisch. Besonders Ärgerlich und in Erinnerung bleiben dürfte für Murphy die Blaue in Frame 15, die der „Magician“ vom Spot verschoß. Er schien es selbst nicht glauben zu können, bei was für Chancen er patzte. Er verlor den Anschluß, Selby konnte das Match gewinnen.
Es ist Selbys größter Erfolg in seiner Karriere und gleichzeitig ist es doch erstaunlich, wie wenig die Nummer Eins bislang gewonnen hat. Der hochklassige Selby, der regelmäßig im späteren Verlauf der Turniere anzutreffen ist, konnte erst drei große Ranglistenturniere gewinnen. Weitere Chancen werden sich für ihn ergeben, daran hat die Snookerwelt keine Zweifel.
Weiter geht es im Snooker-Programm ab Donnerstag mit der European Tour in Schottland. Außerdem wird in diesem Jahr noch die Qualifikation für die World Open ausgetragen. Vom 18. bis 21. Dezember wird um die begehrten Plätze für das chinesische Turnier gespielt.