Gestern sorgte Ronnie O’Sullivan mit seinen zwei Maximums gegen Chris Wakelin für Schlagzeilen. Parallel dazu trudelte, nicht ganz so laut, eine weitere Meldung ein, die nicht minder bedeutend ist: Jan Verhaas, geschichtsträchtiger Referee seit 1993, beendet seine aktive Zeit beim Profi-Snooker. Unser Gastautor Sascha verabschiedet ihn.
Der erste Nicht-Brite, der ein WM-Finale leitete (und danach weitere fünf Male Saisonabschlussreferee war), veröffentlichte auf X und Instagram ein entsprechendes Statement.
Als Gründe gab er unter anderem einen Motorradunfall von vor zwei Jahren an und dessen Folgen ihm immer noch Probleme bereiten.
Jan Verhaas bleibt dem Sport erhalten
In einem Interview, dass er im Anschluss an die Ankündigung World Snooker gab, bekräftigte er seine Zukunftsperspektiven: Als Assistant Tournament Director bleibt Verhaas dem Snookersport erhalten. Außerdem kümmert er sich um den Nachwuchs in seiner Stellung als Referee Development Manager.
Funktionärstätigkeiten waren laut eigener Aussage ein weiterer Grund für seinen Rückzug. Die machten zuletzt 80% seiner Arbeit aus.
Nachwuchs hat Verhass bereits in seiner aktiven Zeit begleitet. Warme Worte fand er unter anderem für Dessislawa Boschilowa (die nicht einmal ein Jahr alt war, als Verhaas 1993 sein Main-Tour-Debut gab) und Marcel Eckardt. Stolz sei er, mitverantwortlich für deren Entwicklung zu sein. Wir können uns also darauf freuen, noch weitere künftige Top-Referees kennenzulernen, die das Label „Von Jan Verhaas ausgebildet“ tragen können.
Für mich selbst war Jan Verhaas so ein „Immer da“-Mensch. Als ich 1996 zur Main Tour kam war er bereits da, ich konnte ihm zusehen, wie sein Haupthaar weniger und sein Gesichtshaaar mehr wurde (eine Eigenschaft, die er mit meiner Lieblingspommes Luca Brecel teilt). Irgendwie ist an mir dennoch vorbeigegangen, dass Verhaas mittlerweile 58 Jahre alt ist.
Ich setze so viele Hüte auf wie ich bekommen kann, um sie vor dem Holländer (er ist in dieser Provinz geboren) zu ziehen.
Hartelijk dank en blijf gezond.