Welch ein Ende für ein hochklassiges Turnier. Ding Junhui gewinnt mit 4-3 gegen Neil Robertson die PTC Grand Finals. Dabei lag der Chinese bereits 0-3 hinten, doch drehte er das Match mit einem erstaunlichen Spiel.
Robertson machte eigentlich nicht viel falsch und spielte richtig gut, weswegen er auch 3-0 führte. Bei so einem kurzen Spielformat sind Comebacks nicht unüblich, doch dass es jemand so stark macht wie Ding Junhui war dann doch sehr überraschend.
Die Statistik von Ding war mehr als beeindruckend: 99% Pot Success und 100% Long Pot Success hatte er nach dem Match vorzuweisen.
Es war eine äußerst starke Woche von „Enter the Dragon“. Im Halbfinale spazierte er mit 4-0 über Kurt Maflin. Zuvor spielte er im Viertelfinale drei Century Breaks gegen Mark Allen, darunter auch sein fünftes offizielles Maximum Break.
Kontrovers dürfte wohl eine Szene aus dem sechsten Frame bleiben. Ding spielte auf die Schwarze, war sich jedoch nicht sicher, ob sie danach wieder auf ihren Spot gelangt, da eine dort eine Rote lag. Zur Überprüfung nahm er seine Kreide, die er an den schwarzen Spot legte. Der Einsatz von Hilfsmitteln ist eigentlich untersagt, doch griff Michaela Tabb nicht ein.
Wie wichtig der Sieg für ihn war, sah man auch an seinem Jubel. Ein Ding Junhui, der normalerweise selbst bei Turniersiegen nur entspannt dastand, klopfte sich nach dem Match auf die Brust.
Es gibt nie einen schlechten Zeitpunkt um in guter Form zu sein, doch gegen Saisonende ist das natürlich mehr als nett, da in einem Monat die Weltmeisterschaft in Sheffield ansteht. Dass Ding Junhui das Zeug zum Weltmeister hat, hat er abermals bewiesen. Nun muss er nur noch mit dieser Form im Crucible Theatre auftreten.