Am ersten Tag der International Championship 2015 im chinesischen Daqing ist Titelverteidiger Ricky Walden bereits an der ersten Hürde gescheitert. Trotz erfolgreichem Warm-ups in Haining (verlor erst im Finale knapp mit 3-4 gegen Ding Junhui) unterlag der Engländer mit 4-6 gegen Tian Pengfei, der schon vor zwei Wochen bei den Ruhr Open überzeugen konnte. Das Spiel, welches eigentlich in die Qualifikationsrunde gehörte, wurde wie drei weitere auch nach China verlegt (als Folge zweier Quali-Niederlagen Dings in der letzten Saison).
Walden geriet in der Partie früh ins Hintertreffen: Nach Verlust des dritten Frames auf Schwarz musste er zusehen, wie Tian ein Century (106 Punkte) zur 3-1-Führung spielte. Mit Breaks von 92, 80 und 86 kämpfte sich der Sieger aus dem Vorjahr aber wieder zurück und glich zum 4-4 aus. Tian, der in Mülheim eine Menge Selbstvertrauen gesammelt hatte, blieb davon unbeeindruckt und holte sich mit Serien von 64 und 70 Punkten das 5-4. Im zehnten Frame kam Walden noch einmal zu einer Möglichkeit, machte daraus aber nur sechs Zähler, woraufhin der Chinese seinen Sieg vollendete.
Auch ein anderer Chinese, der in dieser Saison schon für Aufsehen gesorgt hatte, startete erfolgreich in das Turnier: Zhou Yuelong, der 17-jährige Teampartner von Yan Bingtao (15) beim World Cup, den das junge Team China B für sich entscheiden konnte, überzeugte gegen Martin Gould mit fünf Breaks von mehr als 50 Punkten. Stand es zum Midsession Interval noch 2-2, zog Zhou u.a. mit einer 79 und einer 68 zum Abschluss davon und bezwang Gould mit 6-2. Von den Wildcard-Spielern kam hingegen nur Wang Yuchen zu einem Achtungserfolg. Er schlug den Inder Aditya Mehta mit 6-4 und einem Top-Break von 91.
Ansonsten setzten sich die großen Namen bislang durch. Weltranglistenerster Mark Selby überzeugte zwar spielerisch noch nicht, drehte aber gegen Mike Dunn einen 2-3-Rückstand und gewann mit 6-3. Barry Hawkins, dem im fünften Frame eine 112 gelang, konnte Chris Wakelin lange nicht auf Abstand halten, zog aber mit 6-4 in die nächste Runde ein. Mark Allen besiegte seinen nordirischen Landsmann Joe Swail ebenfalls mit 6-4. Ein wenig bequemer hatte es Mark Williams bei seinem 6-3-Sieg gegen Ian Burns. Tourrückkehrer Michael Wild, dem in der Qualifikation ein sensationelles 6-0 über Judd Trump glückte, kassierte bei der Endrunde selbst einen Whitewash (0-6 gegen Sanderson Lam).