Beinahe schon zur WM gehört die alljährliche Pressekonferenz mit Barry Hearn. Der Chef von World Snooker blickt auf die letzten fünf Jahre zurück, seitdem sich der professionelle Snookersport sozusagen in seinen Händen befindet, und kündigt neue Formate und Änderungen für die nächsten Jahre an.
Die vollständige Pressekonferenz findet ihr als YouTube-Video am Ende des Artikels.
Flacher Spielplan für alle Turniere – außer bei der Weltmeisterschaft
Diese Ankündigung haben wir bereits vor längerer Zeit gehört. Nun scheint World Snooker seinem Ziel immer näher zu kommen: alle 128 Spieler in die erste Runde.
Einzige Ausnahme soll die Weltmeisterschaft bleiben, wo das diesjährige, wenn auch teilweise sehr umstrittene, Format beibehalten werden soll. Das heißt, dass die Top 16 gesetzt ist und der Rest in die erste Qualifikationsrunde kommt, unabhängig ob Platz 17 oder 128. Barry Hearn selbst zeigte sich sehr überzeugt von der Umsetzung des Turniers in diesem Jahr.
Der Plan für den flachen 128-Spieler-Plan soll in Zukunft für alle anderen Turniere gelten. Vorübergehende Ausnahmen bilden die Shanghai Masters und die Australian Open, da man hier noch vertraglich an die üblichen Formate gebunden sei.
Preisgelder
Spätestens zur Saison 2017/18 verspricht Barry Hearn, dass das Preisgeld der Snooker WM auf zwei Millionen Pfund steigen soll. Davon gehen 500.000 Pfund an den Sieger – eine Steigerung von 200.000 Pfund im Vergleich zu diesem Jahr.
Für die Saison 2015/16 soll das Preisgeld der gesamten Main Tour auf 8,5 Millionen Pfund, 2016/17 bereits 10 Millionen Pfund betragen.
„Home Series“ ab 2016/17
Eine neue Serie von Turnieren soll ab der Saison 2016/17 stattfinden. Die sogenannten „Home Series“ richtet sich speziell an die Fans im Vereinigten Königreich. Das Turnierformat soll bestehen aus der Welsh Open, Scottish Open, Irish Open und die English Open. Letzteres Turnier findet ihr Manchester statt. Sollte ein Spieler alle vier Turniere gewinnen, erhält dieser als Bonus eine Million Pfund.
European Open ab 2016
Weniger kleine Turniere, eher größere. So lautet Devise für die Zukunft in Europa. Die European Open soll dabei nicht immer in einem Land, sondern in verschiedenen Ländern Europas stattfinden.
Ob diese Änderung auch Turniere wie die Paul Hunter Classic betrifft bleibt abzuwarten. Derzeitig ist die PHC ein Teil der PTC-Tour, die ja in seiner derzeitigen Form reduziert werden soll. Der große Erfolg der Paul Hunter Classic dürfte aber für gute Chancen sorgen, dass wir das Turnier auch in Zukunft genießen können.
World Grand Prix wird zum Weltranglistenturnier
Das letztjährig eingeführte Turnier wird zum Weltranglistenturnier. Dabei hat es eine Besonderheit: lediglich die Top 32 ist geladen. Klingt nach einem Einladungsturnier a la Masters mit Weltranglistenpunkten.
Diese Top 32 setzt sich aus dem Preisgeld mit dem Beginn der kommenden Saison zusammen. Dadurch erhalten auch neue Spieler auf der Tour die Chance sich für das Format zu qualifizieren.
Eine ähnliche Änderung erfährt auch die Players Championship. In der nächsten Saison wird sie wie gewohnt ausgetragen. Ab der Saison 2016/17 soll dann nur noch die Top 16 geladen sein, wobei auch hier nur die Einjahres-Preisgeldliste gilt.
Q Schools weltweit
Die Q School dient als Qualifikationsformat für die Main Tour. Derzeitig findet sie ausschließlich in England statt. Das soll sich ändern. In den nächsten fünf Jahren sollen Q Schools über die ganze Welt verteilt stattfinden: Amerika, Asien, Europa, Australien und Afrika wurden als sehr grobe Standorte genannt. Damit soll Spielern weltweit ermöglicht werden ein Snooker-Profi zu werden. Abhängig von der jeweiligen Teilnehmerzahl sollen mehr oder weniger Tickets für die Main Tour vergeben werden.
Deal für WM und Sheffield steht aus
In den nächsten Tagen oder Wochen werden wir wohl noch eine Ankündigung zur Zukunft der Snooker WM im Crucible Theatre in Sheffield hören. World Snooker wird demnächst mit der Stadtverwaltung von Sheffield verhandeln.
Hier dürfte man keine große Überraschung erwarten. Vor Turnierbeginn wurde zugesichert, dass die WM im Crucible Theatre bis 2017 stattfindet. Außerdem hat Barry Hearn immer wieder betont, dass er die Weltmeisterschaft in Sheffield halten möchte.
Die Pressekonferenz in voller Länge (Start bei etwa 6:25, Fragen ab etwa 15:50):