Am Ende dauerte es länger als erwartet, doch Ali Carter, der Spieler mit der Fluglizenz, konnte heute nach kurzfristigem Zittern den Titel des World Open Champions 2016 in Empfang nehmen. Er schlug im Finale Joe ‘Gentleman’ Perry mit 10-8 und erreichte mt diesem Turniersieg wieder einen Platz in den Top 16 der Weltrangliste.
Ins Finale kam Carter mit Siegen über Stuart Bingham, John Higgins und Thepchaiya Un-Nooh, während Perry auf dem Weg ins Finale Neil Robertson und Shaun Murphy aus dem Rennen gebracht hatte.
Die ersten Frames verteilten sich gleichmäßig auf die Kontrahenten, dann ging Perry sogar mit 3-2 in Führung. Doch die nächsten Frames bis zum Sessionende konnte der ‘Captain’ für sich verbuchen, weil Perry nicht viel zustande brachte. Auch die ersten beiden Frames der zweiten Session holte sich Carter gegen einen Perry, der zu keiner Zeit sein tatsächliches Können zeigte und es sah nach einem frühen Ende des Snookersonntags aus.
Doch den 12: Frame konnte Perry sich erkämpfen und legte im 13. Frame ein sicheres 131er Break zum 8-5 hin. Den 14. Frame gewann wieder Carter nach Safety-Schlacht, Re-Rack und zähem Kampf und war damit nur noch einen Frame vom Titel entfernt. Doch Perry konterte mit einer 129 und entschied auch die nächsten beiden Frames für sich, da die Fehlerquote nun auch beim Captain nervositätsbedingt anstieg. Auf 8-9 herangekommen, hatte Perry sich wieder ins Spiel gebracht, doch im letzten Frame hatte er einfach keine Chance mehr: Carter schloss das Spiel mit einem 127er Break.
Gewinn & Verlust
Bei der anschließenden 25 Minuten – für chinesische Verhältnisse – kurzen Siegerehrung konnte er neben auf dem Kopf stehenden Blumen, Stofftierchen und der Trophäe einen Scheck über £90.000 in Empfang nehmen, für Perry gab es £40.000. Der Preis für das höchste Break des Turniers ging an John Higgins für seine 144 gegen Mark Williams in Runde drei.
Auf chinesischer Seite war das Abschneiden der chinesischen Spieler inklusive Ding Junhui nicht als Erfolg zu verbuchen. In Runde zwei war für fast alle Schluss. Nur Zhang Anda erreichte die dritte Runde, in der er gegen David Gilbert ein Whitewash kassierte.
Auch Mark Selby, Judd Trump und Stuart Bingham schieden schon in der zweiten Runde aus. David Gilbert und Anthony McGill erreichten das Viertelfinale und zeigten damit anhaltend gute Form. Auch für Thepchaiya Un-Nooh bdeutet das Erreichen des Halbfinales ein gutes Ergebnis.
Selbst auf Schiedsrichterseite gab es einen Gewinn zu verbuchen: Final-Schiedsrichter Jan Verhaas hat jetzt ein Dreieck für mehr als 15 Rote:
If there's a 20Reds tournament anywhere you can hire me !!! pic.twitter.com/vmWjUKf2yM
— Jan Verhaas (@janverhaas) July 31, 2016
Alle anderen erfreuten sich an zahlreichem Publikum bei der Eröffnung, waren weniger begeistert über das zahlarme Publikum während der Spiele und pflegten ihre ausgefallenen Frisuren.
Gerüchten zufolge war übrigens das hier für die gute Form von Carter verantwortlich. Aber nur, weil er die Frage, ob der die Suppe mit Ei möchte, mit Nein beantwortet hat. Vegan Power goes on!
Just ordered myself a nice healthy tomato soup! pic.twitter.com/0HFewTSf54
— Ali Carter (@TheCaptain147) July 28, 2016