Das Halbfinale der Snooker WM 2014 steht. Ronnie O’Sullivan, Barry Hawkins, Mark Selby und Neil Robertson bilden das hochklassige Quartett, das noch um die Krone des Snookersports ringt.
Das erste Halbfinale ist eine Wiederholung des WM-Finals 2013: Ronnie O’Sullivan gegen Barry Hawkins.
Um ins Halbfinale zu gelangen, nahm O’Sullivan Shaun Murphy mit 13-3 auseinander. Somit sparte er sich sogar eine Session, womit am Abend Robertson und Trump ihre Ruhe hatten.
Das war wieder ein O’Sullivan in Bestform, der unglaubliche Pots gespielt hat. Murphy hatte zwar Chancen, doch hätte er sein Spiel deutlich steigern müssen, um gegen „The Rocket“ bestehen zu können. „Es fühlt sich so an, als ob du auf seinem Tisch spielen würdest.“, so Murphy nach seiner Niederlage. „Es ist so schwer gegen O’Sullivan. Wir sind gesegnet und voller Glück in der Ära von Ronnie zu sein – wir haben alle das Privileg jemandem zuzuschauen, der so gut ist.“
Nach seiner Zitterpartie gegen Joe Perry ist Ronnie O’Sullivan wieder da, wo er vor dem Turnier war. Er ist Favorit und könnte die WM zum dritten Mal hintereinander gewinnen. Er trifft auf Barry Hawkins, doch scheint es für viele nur eine Formsache, dass er ins Finale kommt. Sofern er in Form ist, hat er die beste Chancen. Dass es dennoch eng werden kann, haben wir ja erst vor ein paar Tagen gegen Perry gesehen.
Barry Hawkins selbst musste für seine Halbfinal-Teilnahme härter kämpfen. Er lag bereits 11-5 gegen Dominic Dale vorne, doch spielte Dale dann ein beachtliches Spiel, besser als man es von ihm in letzter Zeit gewohnt war. Er schaffte beinahe das Comeback, lag 12-11 vorne. In den letzten zwei Frames konnte er jedoch nicht mal punkten und Hawkins schaffte den mühsamen Schritt über die Ziellinie zum 13-12.
„Es war ein unglaubliches Match – ich wäre am Boden zerstört gewesen, wenn ich nach so großer Führung verloren hätte.“, kommentierte Hawkins nach der Partie. „Ich freue mich schon gegen Ronnie morgen zu spielen. Ich muss meine Chancen nutzen.“
Teilnehmer der zweiten Halbfinalbegegnung ist Mark Selby, der den Lauf von Alan McManus beendete. Beachtlich war, dass nachdem Selby bereits 2-3 zurücklag, er von den nächsten 13 Frames 11 für sich verbuchen konnte.
Die letzte Session war relativ kurz: Selby lag 12-4 vorne. McManus sicherte sich noch einen Frame, musste den nächsten und damit das Halbfinalticket abgeben. „Als ich letzte Nacht zu Bett ging, wusste ich zu 99,9%, dass ich heute nach Hause gehen werde und daher war das schon schwierig. Ich habe mich gestern nicht wohl gefühlt, warum auch immer, ich weiß es nicht, aber so ist es nun manchmal.“, musste sich Alan McManus nach der Partie eingestehen.
Das Match der Viertelfinal-Runde dürfte wohl zwischen Judd Trump und Neil Robertson gewesen sein. Nicht nur, dass Robertson endlich sein 100. Century Break der Saison spielte. Auch war es ein hochklassiges und spannendes Drama.
Trump lag nach der ersten Session bereits mit 6-2 vorne und war Favorit gegen den Weltranglistenersten. Doch produzierte Robertson sein bestes Snooker, um wieder heranzukommen. Sein 100. Century Break schaffte dann den Ausgleich zum 11-11. Gegen Ende der Partie schien er nicht mehr schlagbar, gewann weiterhin und beim Spielstand von 12-11 war er gut im Break. Doch nach einem guten Pot läuft ihm die Weiße in die Mitteltasche – der neutrale Zuschauer dürfte auf einen packenden Decider gehofft haben. Doch konnte Trump die Chance nicht vollends ausnutzen – und der Australier zog davon.
Ronnie O’Sullivan, Barry Hawkins, Mark Selby und Neil Robertson – vier sind noch übrig. Wer wird am Montag den wichtigsten Snooker-Titel mit nach Hause nehmen können?
Herrlich zu lesender Artikel für jemanden, der nicht selber die Maches sehen konnte. Vor allem die Zitate von Shaun Murphy über sein Spiel gegen Rocky. Ich möchte Murphy auch ein ganz besonderes Dankeschön aussprechen für seine sympathische und seltene Bescheidenheit.
Bravo für diesen Artikel. Ich werde mit Spannung auf den Bericht über die Halbfinales warten: