Alfie Burden war wohl der Meinung, dass die WPBSA-Regeln für ihn nicht gelten (wie zum Beispiel „Mitglieder des Verbandes dürfen nicht auf Snooker wetten“). Über einen Zeitraum von zehn Jahren hat er ungefähr 50 Wetten mit einem Gesamtvolumen von £25.000 platziert, darunter auch auf fünf seiner eigenen Spiele. Man kann ihm dabei zugute halten, dass er auf seinen eigenen Sieg gesetzt hat und nicht auf den des Gegners. (Das mag vielleicht der Grund dafür sein, dass er insgesamt mit den Wetten einen Verlust von £3.000 gemacht hat.) Laut WPBSA handelte es sich wenigstens nur um einen Verstoß gegen das Wettverbot und nicht um Spielmanipulation.
Burden erhält eine sechsmonatige Sperre, die bis zum 1.1.2018 zur Bewährung ausgesetzt ist und eine Geldstrafe von £5.000. Die Sperre tritt nur bei weiteren Vergehen in Kraft. Jason Ferguson, WPBSA-Chairman kommentierte: „Das Kernstück jeder Strategie für die Integrität eines Sports ist, dass Spieler*innen nicht auf ihren Sport wetten können. Alfie Burden hat durch seine Wetten seine Karriere auf’s Spiel gesetzt und hat lediglich durch sein volles Geständnis und seine Kooperation eine karrierebeendende Sperre vermieden.“
Auch wenn ich es ziemlich dämlich von Alfie Burden finde zu glauben, er könne das ungestraft tun, halte ich den Image-Schaden für den Snookersport, der fast ausschließlich durch Wettanbieter gesponsort wird, in diesem Fall für übersichtlich. (Um Diskussionen vorzubeugen: Nein, ich möchte AB nicht verteidigen. Ich halte es für falsch, was er getan hat).