Das Finale des World Grand Prix 2016 ist eine Neuauflage des letztjährigen WM-Finales. Shaun Murphy und Stuart Bingham spielen um Titel und £ 100.000 Preisgeld.
Im ersten Halbfinale sah Joe Perry zuerst sicherer aus und ging auch mit 3-0 in Führung. Stuart Bingham schoss zwar nicht so viel daneben wie im Spiel gegen Day, doch kam er nur sehr langsam ins Spiel. Mit mehr Geduld und Kampfgeist statt brillanten Spiels gelang ihm der 3-3-Ausgleich. Perry legte noch zweimal vor, Bingham zog nach und ging zum 6-5-Endstand das einzige Mal in diesem Match in Führung. Perry sagte anschließend, er hätte sich heute nicht richtig wohl gefühlt. Er hätte den Eindruck gehabt, ewig lange tatenlos rumzusitzen und das hätte ihm nicht gutgetan. Bingham äußerte sich erleichtert und erfreut darüber, dass er sich im Verlaufe dieses Spiels sowie auch des Turnieres steigern konnte.
Abends begann Ding Junhui äußerst konzentriert und erfolgreich und gewann den ersten Frame. Shaun Murphy antwortete allerdings postwendend und zur Pause stand es Unentschieden. Dieses Spiel war gespickt von Weltklasse-Bällen von beiden Spielern und auch wenn Ding einen soliden Eindruck machte, so konnte er sich gegen das hervorragende Breakbuilding von Murphy nicht durchsetzen. Dieser kreierte Chancen, wo nicht jeder Spieler eine gesehen hätte und nahm Bälle in Angriff, die alles andere als sicher waren. Er gewann das Spiel mit 6-3 und hat damit im gesamten Turnierverlauf nur vier Frames verloren.
Wenn Shaun Murphy morgen diese Form an den Tisch bringt und so mutig und angriffslustig spielt wie heute, dann muss Stuart Bingham sich über Nacht erheblich steigern, damit wir ein spannendes Finale sehen. Murphy hat im Mai 2015 drei Wochen gebraucht, um sich von seiner WM-Finalniederlage gegen Bingham zu erholen. Er wird alles aufbieten, um diese Erfahrung nicht zu wiederholen. Doch Bingham wird seine Zähigkeit und sein Durchhaltevermögen dagegensetzen.