Relativ überraschend kündigte O’Sullivan gestern an, dass er an den chinesischen Turnieren im September und Oktober teilnehmen werde. Es handelt sich dabei um das Shanghai Masters und die International Championship in Daqing.
Sein Widerwillen, für Main-Tour-Events nach China zu fliegen, ist mittlerweile bekannt. Deshalb sprachen böse Zungen sofort davon, dass er wohl in der Qualifikation zu den Turnieren „unglücklich“ verlieren würde, wie wir es ja schon bei anderer Gelegenheit erlebt haben, Doch wir können zumindest, was das Shangai Masters betrifft, beruhigt sein: Die Top 16 sind dort gesetzt und bei dem Cut nach den World Open ist O’Sullivan dort noch auf dem zehnten Platz. Allerdings bestände bei einer ausgedehntern Pause die Gefahr, aus den Top 16 zu fallen, was für seine WM-Teilnahme die Gefahr birgt, dort nicht gesetzt zu sein und die Qualifikation spielen zu müssen.
Bei der letzten WM hatte er sich nach seiner langen Pause eingerostet gefühlt. Er war erst Mitte Dezember in die Saison eingestiegen und hatte vor der WM nur wenige Spiele bestritten. Vielleicht zieht er daraus jetzt die Konsequenz, Durch eine intensivere Vorbereitung steigt auf alle Fälle seine Chance, Stephen Hendrys Rekord von sieben WM-Titeln doch noch ernsthaft anzugreifen.
Home Nations Series
Vor einigen Tagen hatte er sich schon zu seiner Teilnahme an der Home Nations Series geäußert. Dazu gehören die English Open, Irish Open, Scottisch Open und die Welsh Open. Der Siegerscheck bei jedem Event beträgt £70,000. Wenn es einem Spieler gelingt, alle vier Turniere zu gewinnen, bekommt er satte £1 Million.
O’Sullivan schrieb, dass er enttäuscht sei, nicht an den Scottish Open teilnehmen zu können, weil er eine anderweitige (Sponsoren-) Verpflichtung hätte. Und sagte auch gleich, was ihm dabei besonders am Herzen liegt: „I’m gutted, I fancied having a go at getting the 1 million bonus.“ An den English-Open würde er sicher teilnehmen, doch für die Irish Open wollte er sich noch nicht festlegen.
Framed – Ronnie schreibt einen Krimi
Wir wundern uns insgeheim trotzdem ein wenig, dass O’Sullivan noch die Zeit für sein ehemaliges Kerngeschäft findet. Denn immerhin hat er sein umfangreiches Portfolio von Eurosport-Experte über Schweinehirte ja nun bis zu Schriftsteller erweitert. Wenn das Buch fertig ist, muss es auch noch vermarktet werden.
Und in der Zwischenzeit plaudert er noch auf dem Doc/Fest in Sheffield mit seinem Ghostwriter über Dokumentationen und Sportler, die ihn inspiriert haben und verrät dabei ganz unauffällig, wen er auf der Main Tour am allerwenigsten abkann.
Da es sich bei den Informationen zu seinen Turnierteilnahmen um persönliche Aussagen von O’Sullivan handelt, sind alle Angaben ohne Gewähr. [edit: 17.08,2016 World Snooker berichtet, dass O’Sullivan für die oben erwähnten Turniere inklusive Irish Open gemeldet hat.]
Quellen: Home Nations Series und Turniere in China.