Neil Robertson nimmt den ersten Titel der Saison mit nach Hause: Im Finale des Riga Masters gewann er mit 5–2 gegen Jack Lisowski. Es ist sein 14. Titel und er konsolidiert mit dem Gewinn seinen 10. Platz in der Weltrangliste. Das Preisgeld beträgt 50 000 £ für den Sieger und 25 000 £ für den Zweitplatzierten.
Robertson konnte den ersten Frame des Abends für sich entscheiden. Der zweite Frame war umkämpft und ausgeglichen. Lisowski verschoss nach langem Spiel auf die Farben die Schwarze zur respotted black. Robertson versuchte ein Double auf die Mitte, verfehlte und flukte die Schwarze mit einem Triple zum 2–0. Eine 117 brachte ihm das 3–0, bevor Lisowski in einem wieder umkämpften Frame zum 3–1 kam.
Lisowski zeigte in seinem ersten Major-Ranking-Finale ziemliches Lampenfieber. Im fünften Frame legte Robertson vor, Lisowski legte nach. Beim Spiel um die letzte Rote stand es 53–51 und Lisowski konnte sich durch Fouls von Robertson und Freeball zum 53–66 absetzen. Doch eine mäßige Safety von Lisowski reichte für Robertson, um den Frame doch noch zu holen.
Im sechsten Frame lag Robertson mit 30–60 zurück, als es zum Spiel um die Farben ging und auch eine tolle lange Gelbe reichte nicht, um noch heranzukommen. Lisowski verkürzte auf 4–2. Auch der letzte Frame brachte keine großen Breaks. Lisowski konnte nicht genug Druck machen und Robertson entschied das etwas mühselige Spiel für sich.
Vor dem Spiel hatte er verkündet, dass er noch nie so gut auf die Saison vorbereitet war wie in diesem Jahr. Nach eher durchwachsenen vergangenen Jahren war dieses Wochenende trotz nicht durchgehend überzeugender Performance ein vielversprechendes Zeichen, dass er zu alter Form zurückkehrt.
Der Weg ins Finale
Die Halbfinals waren recht deutlich ausgefallen. Mit 5–0 gewann Neil Robertson gegen Stuart Carrington. Jack Lisowski machte ein 5–1 gegen Stephen Maguire, der mit diesem Ergebnis wieder in die Top 16 der Weltrangliste vorstößt. Lisowski hatte auch in den Spielen gegen Ian Burns, Oliver Lines, Zhang Yong und Graeme Dott gerade mal drei Frames abgegeben. Robertson dagegen hatte sich gegen Li Yuan, Liang Wenbo, Craig Steadman und Ricky Walden etwas schwerer getan. Liang Wenbo gelang dabei eine geschichtsträchtige 140, als er auf dem Weg zum Maximum zwei Rote gleichzeitig versenkte.
Die Weltspitze mit geringem Interesse am Riga Masters
Mit Selby, O’Sullivan, Ding, Higgins und Trump hatte schon die Hälfte der Top 10 gar nicht für das Turnier gemeldet. Andere namhafte Spieler blieben in der Qualifikation oder in den ersten Runden des Turniers hängen. So musste der Titelverteidiger Ryan Day mit einem zugegebenerweise schweren Erstrundenlos gegen Ali Carter ziemlich früh wieder nach Hause fahren. Das bietet natürlich immer wieder Spielern aus dem Mittelfeld der Rangliste gute Möglichkeiten. So gab es mit Stuart Carrington einen Halbfinaldebüttanten und für Lisowski hätte es der erste Titel seiner Karriere werden können.
Drittes Event der Challenge Tour
Parallel zum Riga Masters fand das dritte Event der Challenge Tour in Riga statt. Nach Brandon Sargeant und David Grace konnte jetzt auch Barry Pinches mit einem 3–2 über Jackson Page ein Challenge Tour Event gewinnen. Die ersten Zwei der Rangliste bekommen am Ende der Saison eine Zwei-Jahres-Tour-Karte.