WM 2025: Sensation perfekt! Zhao als erster chinesischer Spieler Weltmeister

Handshake vor dem Finale der WM 2025: Mark Williams und Zhao Xintong mit dem WM-Pokal.
Handshake vor dem Finale der WM 2025: Mark Williams und Zhao Xintong mit dem WM-Pokal. © World Snooker/Tai Chengzhe

Die Sensation ist perfekt: Zhao Xintong hat die WM 2025 als Qualifikant im Amateurstatus gewonnen. Er ist der erste chinesische Spieler mit einem Weltmeistertitel-Titel. Im Crucible Theatre in Sheffield setzte er sich mit 18–12 im Finale gegen Mark Williams durch. Zhao erhält für den WM-Sieg ein Preisgeld in Höhe von 500.000 £. Williams streicht als WM-Finalist eine Prämie in Höhe von 200.000 £ ein.

Erstes WM-Finale für Zhao, Nr. 5 für Williams

Nach 1999, 2000, 2003 und 2018 war es Mark Williams’ 5 WM-Finale. Der Waliser bezwang auf dem Weg ins Finale Wu Yize, Hossein Vafaei, John Higgins und Judd Trump. Außerdem löste er seinen bereits verstorbenen Landsmann Ray Reardon als ältesten WM-Finalist aller Zeiten ab. Für Zhao Xintong war es das erste WM-Finale. Nach Terry Griffiths (1979), Shaun Murphy (2005) und Jak Jones (2024) war er der 4. Qualifikant, der ein WM-Finale erreichen konnte. Zhao setzte sich in der WM-Qualifikation gegen Cheung Ka Wai, Long Zehuang, Lyu Hoatian und Elliot Slessor durch. In der Endrunde im Crucible gewann er gegen Jack Jones, Lei Peifan, Chris Wakelin und Ronnie O’Sullivan.

Zhaos grandiose erste Session

Zhao Xintong war in der ersten Session am Sonntag Nachmittag der dominierende Spieler. Die ersten drei Frames gingen schnell an den Chinesen. Dabei gelang ihm im zweiten Frame mit einem 100er Break das erste Century des Finals. Zum Mid-Session-Interval führte er mit 3–1. Nach dem MSI gewann er alle 4 Frames und baute seinen Vorsprung auf 7–1 aus. Im 7. Frame spielte Zhao sein zweites Final-Century (104). Williams merkte man das kräftezehrende Halbfinal-Match, das erst am Vorabend gegen Judd Trump zu Ende ging, an. Beim Waliser lief nicht viel zusammen und es unterliefen ihm zu viele leichte Fehler.

Williams mit leichter Schadensbegrenzung am Abend

In die Abend-Session startete Williams besser und verkürzte auf 3–7. Zhao antwortete aber direkt und stellte den Vorsprung von 6 Frames wieder her. So ging es beim Stand von 9–3 für Zhao ins Mid-Session-Interval. Williams gewann danach etwas an Sicherheit und kam wieder auf 5–9 heran. Doch zeigte Zhao keine Nerven und schaffte erneut den 6  Frames-Vorsprung (11–5). Zum Abschluss der zweiten Session gewann Williams den 17. Frame und konnte somit nur noch leichte Schadensbegrenzung betreiben. Zhao hatte sich am ersten Finaltag eine komfortable 11–6 Führung erspielt.

Gleiches Bild am Montagnachmittag: Zhao dominiert

Auch am zweiten Finaltag war Zhao der deutlich bessere Spieler. Williams versuchte, durch taktisches Spiel etwas Tempo aus Zhao’s Spiel zu nehmen. Doch in seinen Breaks unterliefen dem Waliser weiterhin zu viele einfache Fehler. Nur einen Frame konnte Williams vor dem Mid-Session-Interval gewinnen. Die Frames wurden jetzt umkämpfter und auch Zhaos Breaks kleiner. Trotzdem war er weiterhin der deutlich bessere Spieler. Zum MSI baute er seine Führung sogar auf 14–7 aus. Zhao fehlten zum Sieg jetzt nur noch 4 Frames. Das Finale hätte theoretisch also schon am Nachmittag enden können. 

Doch eine Abend-Session

Nach dem MSI ging es wie gewohnt weiter. Williams verschoss viele einfache Bälle und Zhao gewann mit seiner gewohnten Ruhe den 22. Frame. Beim Stand von 15–7 spielte Williams aber einen seiner seltenen guten Frames in diesem Finale. Mit einem 66er Break, seinem erst fünften +50er Break in diesem Finale, verkürzte er auf 8–15. So ermöglichte er den Zuschauern doch noch eine Abend-Session. Dies hielt Zhao aber nicht davon ab, seinen Vorsprung zu vergrößern. Mit einer 17–8 Führung für den 28-jährigen Chinesen ging es in die Pause. Nur noch einen Frame benötigte Zhao für den WM-Titel.

Nach MSI am Abend: Zhao erster Weltmeister aus China

Williams startete unerwartet furios in die Abend-Session. Im Frame 26 gelang ihm sein erstes Century in diesem Finale (101). Auch die Frames 27, 28 und 29 gewann er mit hohen Breaks (62, 96, 73) und verkürzte auf 12–17. Plötzlich sah man wieder den Mark Williams aus dem Halbfinale gegen Judd Trump. Es gab also doch noch ein letztes Mid-Session-Interval. Danach war es dann aber soweit: Zhao nutzte im 30. Frame die eine Chance, die er noch benötigte. Mit einem 87er Break zum 18–12 machte er die Sensation perfekt. Damit gelang ihm, was zuvor noch kein chinesischer Spieler schaffte, nämlich der WM-Sieg im Crucible. Ding Junhui hatte es zwar 2016 ins WM-Finale geschafft, verlor aber seinerzeit gegen Mark Selby. Dieser erste WM-Sieg eines chinesischen Spielers wird im “Reich der Mitte” für eine riesige Begeisterung sorgen; Zhao Xintong wird dort zum Superstar aufsteigen.

AutorIn: Ralf

Mag Snooker des Spiels wegen und begeistert sich dafür seit den 90er Eurosport-Anfangstagen. Außerdem: Fußball, Kinofilme und Musik. Twitter: https://twitter.com/Ralf_2206 | Mastodon: https://snooker.uk.to/@Ralf_2206

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