Neil Robertson beendet den unglaublichen Lauf des 14-jährigen Chinesen Lu Haotianim Achtelfinale der International Championship 2012. Der Australier konnte sich in Chengdu mit 6-2 durchsetzen.
Der Weltmeister von 2010 wirkte schonmal souveräner als bei seinem heutigen Match. Der Druck war ihm deutlich anzusehen. Unter Druck stand er nicht, weil im Achtelfinale eines großen Weltranglistenturniers stand, das gehört bereits zum Alltag von Robertson. Viel mehr war sein Kontrahent ein 14 Jahre alter Junge, der gute Chancen hatte und bereits zuvor zwei Profis aus dem Turnier warf.
Lu ging zu Beginn mit 2-1 in Führung und bekam auch Chancen, die Führung auszubauen. Doch Robertson gelang der Ausgleich zur Pause. Er übernahm nun die Führung im Match, wirkte jedoch nicht dominant. Die zwei Frames konnte er erst auf die Schwarze entscheiden.
Das chinesische Talent bekam seine Chancen, ließ sie jedoch auf dem Tisch liegen. Die Erleichterung, als Robertson das Match wendete, war ihm deutlich anzusehen.
Mit 6-2 zieht Robertson ins Halbfinale der International Championship ein. Auf ihn wartet nun Shaun Murphy, der sich mit 6-4 gegen Marco Fu durchsetzen konnte.
Lu Haotian – das Wunderkind?
Die Fans und die Presse ist von Lu begeistert, betitelt ihn bereits als Wunderkind. Lu gab zu, dass er selbst überrascht von seinem Erfolg sei und das seine Teilnahme am Achtelfinale vollkommen unerwartet und unrealistisch sei.
Grandiose junge Talente konnten wir das letzte Jahrzehnt öfter beobachten. Nicht alle setzten sich durch und hatten bzw. haben auf der Main Tour härter zu kämpfen als erwartet.
Der Traum als Wild Card ein Turnier zu gewinnen, wie es Ding Junhui bei der China Open 2005 vormachte, ist erstmal beendet. Einen Namen hat er sich bereits als jüngster Teilnehmer in einem Achtelfinale bei einem Weltranglistenturnier gemacht.
Wie andere Snooker-Spieler auch, wird er sich beweisen müssen. Mit seinen 14 Jahren hat er hierfür noch alle Zeit der Welt.