John Higgins gewinnt die Players Championship 2021

John Higgins Players Championship Trophäe
John Higgins küsst nach der Siegerehrung die Trophäe der Players Championship 2021 © WeAreWST

John Higgins spielte so überragend wie lange nicht mehr und gewinnt verdient die Players Championship 2021. Er holt sich nicht nur Titel und Trophäe, sondern darf sich auch über ein Preisgeld in Höhe von 125.000 Pfund freuen. O’Sullivan darf immerhin 50.000 Pfund mit nach Hause nehmen.

Durchmarsch ins Finale von John Higgins

John Higgins marschierte in diesem Turnier einfach ins Finale durch. Er besiegte sowohl den frisch gekürten Welsh Open-Sieger Jordan Brown als auch Mark Selby mit 6–0 und verlor auch im Halbfinale gegen Kyren Wilson nur einen einzigen Frame.
Ronnie O’Sullivan musste dagegen etwas kämpfen. Gegen Ding Junhui musste er bis zum Decider durchhalten und auch Barry Hawkins machte es ihm zuletzt im Halbfinale nicht gerade leicht.

Defensiver Start am Nachmittag

Die Nachmittagssession begann recht defensiv. O’Sullivan spielte zu Beginn des ersten Frames eher auf Sicherheit bedacht. Higgins konnte dann mittels einer starken langen Roten einsteigen. Bei einem Punktestand von 34 zeigte er dann aber überraschend ein Foul an, dass aber wohl tatsächlich keines war. O’Sullivan konnte dann allerdings nur 18 Punkte erzielen. Higgins erspielte insgesamt 64 Punkte und sein Gegner gab überraschend den Frame auf. Den zweiten Frame gewann Higgins dann recht klar mit einem Break von 92. Im folgenden dritten Frame hatte sich Higgins nach der ersten Roten auf die Farben verstellt und gab sieben Foulpunkte an seinen Gegner ab. Diesem gelang es dann aber nur noch auf 14 Punkte aufzustocken. Ansonsten war dieser Frame durch ein ständiges Verschießen der Bälle seitens O’Sullivan geprägt, was Higgins natürlich nicht ungenutzt ließ und sich diesen Frame auch sicherte.

Im vierten Frame räumte Higgins den Tisch dann einfach mal recht zügig mit einer Total Clearance von 142 ab und mit einem eindeutigen Stand von 0–4 für Higgins ging es in das Midsession Intervall (MSI).

Nach der Pause setzte Higgins seinen Durchmarsch sofort fort und räumte auch dieses Mal den Tisch mit einer Total Clearance von 138 ab. Im sechsten Frame zeigte O’Sullivan, dass er dann doch ganz gerne mitspielen wollte. Allerdings musste er nach 5 Punkten zunächst an Higgins abgeben und durfte erst nach 26 Punkten wieder an den Tisch. Dann aber erzielte er sein erstes hohes Break von 82 Punkten und gewann seinen ersten Frame.

Der siebente Frame war mit ca. 36 Minuten der längste dieser Session. O’Sullivan spielte eine gute Safety und konnte mittels Freeballs nach einem Foul von Higgins einsteigen. Er gab dann aber acht Foulpunkte ab und Higgins konnte sich mit Unterbrechung 52 Punkte erspielen. Anschließend räumte O’Sullivan sämtliche Roten ab, verschoss dann aber Gelb. Den folgenden Kampf um die Gelbe gewann er dann zwar, verschoss aber Grün. Higgins wiederum versenkte Grün und lochte bis auf Schwarz auch die restlichen Farben. Damit baute Higgins seine Führung auf 1–6 aus.

Im letzten Frame der Nachmittagssession zeigte O’Sullivan dann, was er kann und dass man immer noch mit ihm rechnen kann. Nach einem Ball-in-Hand räumte er den Tisch binnen weniger Minuten mit einer Total Clearance von 144 ab. Er erzielte damit das höchste Break in diesem Turnier und verkürzte seinen Rückstand auf 2–6.

Higgins dominiert auch am Abend

Higgins machte zu Beginn der Abendsession mit dem weiter, was er am Nachmittag schon so gut gezeigt hatte. Er sicherte sich den ersten Frame zwar nicht großartig, doch recht solide. Der folgende Frame ging dann an O’Sullivan. Mit einem Century von 110 zeigte er erneut, was in ihm steckt und dass das Match noch lange nicht entschieden war. Allerdings sicherte sich Higgins dann wieder die nächsten zwei Frames und zum MSI stand es 3–9 für Higgins. Ihm fehlte damit nur noch ein einziger Framegewinn.

Nach der Pause ging es dann ganz schnell. Higgins machte kurzen Prozess und gewann Frame und Match mit einem Century von 127. Besser kann man einen Sieg fast nicht einfahren.

Viertes Mal in Folge kein Finalsieg für O’Sullivan

Mit diesem Sieg erzielte John Higgins seinen 31. Ranglistentitel. Endlich mal wieder! Zuletzt hatte er bei den Welsh Open 2018 das Glück auf seiner Seite. Auch da spielte er überragend und es ist schön, ihn wieder in dieser großartigen Form zu sehen. Und mit diesem Sieg steigt er auch in der Rangliste auf nunmehr Platz 5 auf!

Und ja, beide Kontrahenten sind mittlerweile 45 Jahre alt. Aber beide können nach wie vor wie junge Götter spielen.

Während sich John Higgins zurecht über seinen Sieg freuen kann, dürfte es für Ronnie O’Sullivan ziemlich bitter sein. Denn zum ersten Mal verliert er in seiner Karriere das vierte Mal in Folge ein Finale. Zumindest erzielte er das höchste Break in diesem Turnier und damit einen extra Bonus von 10.000 Pfund. Ach ja: Es war sein 57. Ranglistenfinale. Damit zieht er mit Stephen Hendry gleich.

AutorIn: Hjördis

Hjördis unterstützt das Team von SnookerPRO im Hintergrund, schreibt den ein oder anderen Artkel und ist ansonsten zuständig für das Aktuell-Halten der Turniere. Twitter: @HjördisHH

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