Seit Montag laufen die English Open und heute Nachmittag war die erste Runde durch. Die meisten der Top 16 konnten sich durchsetzen, unter ihnen Judd Trump, Ronnie O’Sullivan, Mark Selby, Kyren Wilson, John Higgins, Shaun Murphy, Yan Bingtao, Ding Junhui, Anthony McGill und Barry Hawkins.
Neil Robertson kam ohne Anstrengung eine Runde weiter, da sein Gegner Cahill nicht antrat. Noch vor Runde zwei auf der Strecke geblieben sind Mark Allen, Jack Lisowski, Stuart Bingham und Stephen Maguire. Letzterer hat sein Held-Over-Qualifikationsmatch gegen Mark King verloren.
O’Sullivan, Murphy, Brecel und Gould heute mit gutem Auftakt
Am Nachmittag holte Michael Georgiou zwar den ersten Frame gegen Ronnie O’Sullivan, konnte danach aber keinen einzigen Punkt mehr machen. Im zweiten Frame rollte O’Sullivan sich mit einer 82 ein und machte danach drei Centuries mit 127, 129 und 108 zum souveränen 4–1.
Auch Shaun Murphy geriet gegen Joe O’Connor erst einmal in 0–2-Rückstand. Doch danach ließ er nicht mehr viel anbrennen. Beim Stand von 2–2 brauchte er zwar schon Snooker, doch er konnte O’Connor die Foulpunkte entlocken und den Tisch direkt abräumen. Außerdem machte er Breaks von 89 und 138 und brachte das Spiel mit 4–2 nach Hause.
Martin Gould konnte mit einem glatten 4–0 gegen Scott Donaldson überzeugen, ebenso (der mittlerweile in die 40er Ränge der Rangliste abgerutschte) Luca Brecel gegen Stuart Carrington. Zuvor hatte Brecel schon den frisch gebackenen Northern Ireland Open Sieger Mark Allen aus dem Turnier geworfen.
Starke Leistungen von Higgins und Wakelin
John Higgins packte hier wieder den Vintage-Higgins aus und fertigte den armen Oliver Lines chancenlos mit vier 70+ Breaks ab.
Zur Partie Chris Wakelin gegen Stephen Hendry lassen wir einfach nur diesen Tweet sprechen. Die „Phrase Wonderful Wakelin Whitewashes Helpless Hendry“ sagt nämlich schon alles. Ich würde mal vorsichtig formulieren, dass Hendry ein wenig hinter seinen eigenen Erwartungen zurückbleibt.
Ein Neuling überrascht: Paul Deaville in Runde zwei der English Open
Ich muss gestehen, dass mir der Name Paul Deaville bisher nichts gesagt hat. Doch jetzt hat der 17-jährige Amateur mit zwei Siegen bei den English Open auf sich aufmerksam gemacht. Dabei kam ihm sicher zugute, dass er sein Held-Over-Quali-Match nicht gegen den an COVID erkrankten Mark Williams austragen musste, sondern gegen Mark Loyd, der ebenfalls Amateur ist. Doch der Whitewash, den er ihm verpasste, war deutlicher als erwartet. In der Hauptrunde schlug Deaville dann Chang Bingyu und trifft in Runde zwei auf Zhao Xintong.
Ich wünsche ihm, dass er sich nicht einschüchtern lässt, sich auf sein eigenes Spiel konzentrieren und die Partie genießen kann – wie er es sich vorgenommen hat.
Hear from 17-year-old EPSB ace Paul Deaville as he books his place in the Last 32 of the @BetVictor English Open!#EnglishOpen pic.twitter.com/IIsHrpBt07
— World Snooker Tour (@WeAreWST) November 2, 2021
English Open, Runde zwei
Heute Abend um 20 Uhr beginnt die zweite Runde der English Open mit den Partien Anthony McGill–Ross Muir, Tom Ford–Mark King, Mark Davis–Fergal O’Brien und Akani Songsermsawad–Neil Robertson.
Ab 21 Uhr geht es weiter mit Judd Trump–Steven Hallworth, Paul Deaville–Zhao Xintong, Kyren Wilson–Ben Woollaston und Barry Hawkins–Robbie Williams.
Alle Spielpaarungen, -zeiten und (Zwischen-)Ergebnisse findet ihr wie immer auf unserer Turnierseite.
Ich habe ein Auge auf …
Aus meiner persönlichen Sicht ist das Ergebnis von Mark Davis außerordentlich erfreulich. Denn er hat mal etwas gemacht, was nicht unbedingt seine Spezialität ist. Und zwar einen 0–3-Rückstand zu drehen und das Spiel doch noch zu gewinnen. In diesem Fall hatte Graeme Dott das Nachsehen. Davis gewann mit Breaks von 63, 73 und 64 mit 4–3.
Mark Davis hat leider die Qualifikation zum German Masters in Berlin verpasst. Nachdem er schön im Decider gegen Ding Junhui gewonnen hatte, ließ er sich von Sam Craigie, Nr. 55 der Rangliste, mit 5–1 rauskegeln. Davis wird lediglich beim European Masters in Fürth dabei sein, was er sich durch ein 5–3 gegen Robert Milkins verdient hat. Vielleicht muss ich nun doch Reisepläne schmieden, wenn ich ihn im nächsten Jahr wenigstens einmal live sehen möchte.
Steven Hallworth setzte sich schön mit 4–2 gegen Xiao Guodong durch und trifft heute Abend ausgerechnet auf Judd Trump. (Das erinnert mich ein wenig an sein „Losglück“ beim German Masters, als er gleich in Runde eins auf Mark Selby traf.) Es hätte ruhig ein etwas leichterer Gegner sein dürfen. Doch ich fände es toll, wenn er sich hier gut präsentiert, denn dass er es draufhat, hat er schon öfter gezeigt. Es wäre ein Riesenerfolg, wenn er seinen Aufstieg in der Rangliste über seinen jetzigen 70. Platz in die Top 64 fortsetzen könnte, um seinen Verbleib auf der Tour zu sichern.
Leider scheiterte er in der Qualifikation zum European Masters im Decider an Joe Perry. Auch nach Berlin wird er nicht kommen. Er verlor in der ersten Qualirunde mit 1–4 gegen Andrew Higginson. Doch für die Scottish Open hat Steven sich auch qualifiziert und könnte dort ein paar Ranglistenpunkte sammeln.
Hier im Video könnt ihr Steven sehen, wie er mal etwas anderes macht als Snooker zu spielen.
We visited @bletchleypark with @stevenhallworth!
Now a museum and heritage attraction, it was once the top-secret home of World War II codebreakers such as Alan Turing 😲
Hallworth faces defending #EnglishOpen champion Judd Trump at *8pm, live on @Eurosport_UK pic.twitter.com/nWMhbdXI1b
— World Snooker Tour (@WeAreWST) November 3, 2021